Bochum. . Kräftige Nachzahlungen drohen den Heizungskunden der Bochumer Stadtwerke. Schuld ist der lange, eisige Winter. Gleichzeitig wollen in diesen Tagen viele Ökostrom, 250 Verträge schlossen die Stadtwerke in den letzten zehn Tagen.
Der lange kalte Winter macht sich jetzt finanziell bemerkbar - es drohen kräftige Nachzahlungen. Wie die Stadtwerke auf Anfrage mitteilte, gab es allein schon im Jahr 2010 eine Verbrauchssteigerung beim Gas von 17,7 Prozent.
Eine Durchschnittsfamilie mit vier Personen im eigenen Haus und bisherigen Verbrauch von 20 000 Kilowattstunden müsse daher mit einer Nachforderung von 180 Euro rechnen, sagte Stadtwerke-Sprecher Thomas Schönberg: „2010 war einfach viel kälter als 2009.“ Nicht wenige Stadtwerkekunden konnten ihre Heizungsabschläge nicht zahlen, dadurch sei ein finanzieller Ausfall in Millionenhöhe entstanden.
Nachfrage nach Ökostrom stieg drastisch
Eine große Nachfrage nach Ökostrom spüren die Stadtwerke Bochum nach der Reaktorkatastrophe von Japan: In den letzten zehn Tagen habe es etwa 500 Anfragen nach Ökostrom gegeben, schilderte Schönberg: „Rund 250 der Interessenten haben sofort Verträge unterschrieben.“
Es handle sich um einen regelrechten Run ohne Beispiel. Die Stadtwerke bieten bereits seit fünf Jahren Ökostrom an und hatten ihn auch gezielt beworben. Doch von den 190 000 Haushalten hätten bislang nur 8500 auf Ökostrom zurückgegriffen. Seit einem Jahr sei er kaum noch nachgefragt worden.