Bochum. . Das Bochumer Campusradio „CT“ hat neue Räumlichkeiten im Gebäude ICN der Ruhr-Universität bezogen. Von hier aus erreicht das studentische Projekt über die Frequenz 90.0 im Schnitt rund 2000 Hörer.

Serin Khatib verkündet am Dienstagvormittag eine Nachricht, die irgendwie überraschend kommt, irgendwie aber auch nicht. „Guttenberg ist zurückgetreten“, ruft sie in den Redaktionsraum des Bochumer Campusradios „CT“, das Herzstück des Programms, das über die Frequenz 90.0 im Schnitt rund 2000 Hörer erreicht. Die Kommunikation im großen, hellen Büro, in dem neben Khatib viele Redakteure vor ihren Flachbildschirmen sitzen, funktioniert. „Wir brauchen eine Umfrage dazu“, fordert Mitarbeiter Tim Schablitzki.

„Vorher wäre es nicht möglich gewesen, so schnell auf eine Neuigkeit zu reagieren“, erzählt Chris Caceres, der bei „CT“ für die Finanzen, die Ausbildung der Praktikanten und Moderation zuständig ist. Ende November haben die studentischen Radiomacher ihre neuen Räumlichkeiten bezogen, gut einen Monat hat der Umzug von einem Gebäude in das andere gedauert. „Im alten Haus saßen wir in drei getrennten Zimmern.“ Wände hatten zunächst auch den großen Raum im neuen Gebäude geteilt, doch die „CT“-Leute haben den Bauleiter gefragt, ob es nicht möglich wäre, sie einzureißen und einen großen Raum zu schaffen. Es war möglich.

Schallfressende Decke

Damit hat er dem CT“-Team einen von „1000 Wünschen“, wie Caceres sagt, erfüllt. „Der große Raum stärkt das Gemeinschaftsgefühl, man arbeitet disziplinierter und lernt neue Mitarbeiter schneller kennen.“ Die schallfressende, abgehängte Decke gehörte ebenso zu den Anliegen wie die Beschaffung neuer, raumfüllender Tische, an denen locker mehrere Fußballmannschaften Platz hätten.

Ohnehin sei die Universitätsleitung sehr kulant gewesen, obwohl sie das Uniradio zunächst vergessen hatte. „Man hat uns bei der neuen Raumverteilung zunächst nicht eingeplant, dann ist die Uni uns aber mehr als entgegen gekommen“, erinnert sich Caceres. Das Studio, in dem man als Laie wegen der ganzen Technik selbst als Beobachter Angst hat, irgendetwas falsch zu machen, wurde ebenfalls neu ausgestattet. Der Moderationstisch wurde von einem befreundeten Designer gestaltet.

In dem Koloss aus schwarzem Holz verstecken sich zwei Plattenspieler, falls Discjockeys vor Ort ihre Schallplatten drehen wollen. Die Mikrofonstative sind so angeordnet, dass Moderator und Gäste sich in die Augen schauen können. „Das war wegen der Form des Tisches vorher auch nicht möglich“, so Caceres.

30 feste Mitarbeiter

Statt einer Sprecherkabine haben die gut 30 festen Mitarbeiter jetzt zwei schaumstoffbesetzte Räume, in denen sie Interviewpartner empfangen und eigene Beiträge einsprechen können. Die hochsensible Sendetechnik, die vorher frei zugänglich mitten in den alten Räumlichkeiten stand, verschwindet jetzt außerdem hinter einer verriegelten Tür. Das sei auch nötig, schließlich „muss man aus Versehen nur einen falschen Knopf drücken, und alles geht kaputt“, bemerkt Caceres scherzhaft.

Finanziert wurde die technische Ausstattung durch die Unterstützung des Fördervereins und Sponsorenverträge. Zudem stellte der Asta finanzielle Mittel zur Beschaffung des Interieurs bereit, damit Radio „CT“, das älteste Campusradio NRWs, auch weiterhin senden kann.