Bochum. . Am Donnerstag ist das erste Bauvorhaben im Biomedizinpark Bochum mit einer symbolischen Grundsteinlegung gestartet. Die Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum will bis zum August das erste Gebäude fertigstellen.
„Lange genug haben wir auf diese brache Fläche geschaut und gewartet, dass hier endlich etwas passiert“, Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz zeigte sich gestern optimistisch bei der Grundsteinlegung des ersten Gebäudes im Biomedizinpark. Allerdings war es nicht der lang erhoffte Privatinvestor, dessen Zeitkapsel die Stadtobere versenken durfte. Das erste Gebäude auf der Gewerbefläche beherbergt als Ankermieter das Strategiezentrum Gesundheit NRW. Damit wollen Stadt und Land „die Bautätigkeit anstoßen“.
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20 Unternehmen im Gespräch
Der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum (EGR), Michael Müller, stellte es als Glücksfall dar, dass sich bisher noch kein Unternehmen angesiedelt habe. „Wir wollen als Grundstückseigner schließlich genau planen, wer hier hin kommt“, stellte er klar. Zur Zeit sei man mit 20 Unternehmen im Gespräch, konkret verhandele man mit drei bis vier. „Wir wollen noch innerhalb dieses Jahres etwas fest zurren“, erklärte Müller. Bereits 2008 glaubte sein Vorgänger Volker Marquaß auf den ersten Investor: „Wir hoffen, dass wir das Bauvorhaben in Kürze bekanntgeben können“. Daraus wurde jedoch nichts.
Nun macht die EGR den ersten Zug. Schon im August sollen die Mitarbeiter vom Strategiezentrum in den rund zwei Millionen teuren Bau einziehen können. Bis 2014 soll das Strategiezentrum in dem dreigeschossigen Gebäude die Geschicke des benachbarten Gesundheitscampus leiten. Ist der fertig gestellt soll das Gebäude an Investoren vermietet werden, die nicht bauen wollen. Bisher habe es eine gewisse Angst bei Unternehmen gegeben, auf dem Gelände alleine zu bleiben, gab Scholz zu, das ändere sich mit diesem Bau. Auf drei Stöcken sollen die Büros in dem kubischen Gebäude verteilt sein – die Nutzfläche: 1100 Quadratmeter.
Gesundheitssektor macht 20% der Gesamtwirtschaft aus
Die Oberbürgermeisterin hob das wirtschaftliche Potenzial der Stadt hervor: „Wir haben bereits rund 24.000 Arbeitsplätze in der Gesundheitsbranche und rund 100 Unternehmen“. Laut der EGR-Internetseite sind es nur 50 Unternehmen mit annähernd 1000 Arbeitsplätzen. Trotzdem: In NRW macht der Gesundheitssektor über 20 Prozent der Gesamtwirtschaft aus. So zumindest stellte es Marlis Bredehorst dar. Die Staatssekretärin vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter vertrat das Land als Koinvestor. „Keiner bringt NRW mit Gesundheit in Verbindung“, befand sie, dies sei nun der erste Schritt in diese Richtung.