Bochum. .

Das Dattelner Tötungsdelikt Kandaouroff ragt nun auch nach Bochum hinein. Wie Staatsanwaltschaft Bochum und Polizei mitteilten, habe einer der drei Tatverdächtigen zugegeben, 2006 in Bochum einen Raubüberfall begangen zu haben, nach dessen Vorbild auch der Millionär Klaus Kandaouroff ausgeraubt werden sollte.

Überwachungsvideo Mordfall Kandaouroff

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    Der 80-jährige Geschäftsmann war im Mai 2010 in Datteln vor seinem Wohnhaus durch einen Kopfschuss getötet worden. Einer der ersten, der in der vergangenen Woche festgenommen wurde, ist ein 41-jähriger Mann aus Haltern. Der Kroate Mladen P. gilt laut Polizei als der Todesschütze. In seiner Vernehmung gab er jetzt zu, 2006 den Raubüberfall in Bochum begangen zu haben.

    Mit Taschenlampe auf den Kopf geschlagen

    In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar war eine alleinstehende und wohlhabende Frau, damals 71 Jahre alt, in ihrem Einfamilienhaus an der Schillerstraße von zwei Männern überfallen worden. Sie drängten gegen 23 Uhr die Frau in ihr Schlafzimmer und fesselten sie mit zerrissenem Bettzeug.

    Die Seniorin, so schilderte Andreas Wilming-Weber von der Polizei in Recklinghausen, war mit einer Taschenlampe auf den Kopf geschlagen und einem Messer aus ihrer Küche bedroht worden, um sie zu zwingen, die Aufbewahrungsorte ihres Schmucks preiszugeben. Die Täter machten Beute im Wert vom über 100 000 Euro. Die Frau hatte sich gegen 2 Uhr morgens selbst befreien und Nachbarn um Hilfe rufen können.

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    Von DerWesten

    DNA auf Sturmmaske brachte Ermittler auf die Spur

    Auf die Spur des Halterner Todesschützen war die Polizei über DNA-Spuren gekommen, die einer Sturmmaske in der Nähe des Kandaouroff-Tatorts anhafteten. Genau diese DNA war damals auch in Bochum am Messer sichergestellt worden. Der Tatverdächtige hat gegenüber der Polizei angegeben, auf die Frau aufmerksam geworden zu sein, weil er sie als Kellner mehrfach bedient hatte.

    Andreas Wilming-Weber: „Es handelt sich um die gleiche Vorgehensweise. Auch Kandaouroff sollte gefesselt und ausgeraubt werden. Angeblich habe sich der Schuss versehentlich gelöst, als der Geschäftsmann mit der Waffe ins Haus gedrängt werden sollte.“

    Mordfall Kandaouroff

    Klaus Kandaouroff wurde am 29. Mai 2010 umgebracht. Er wurde wohl das Opfer eines misslungenen Raubüberfalls. Foto: Hotel Seehof
    Klaus Kandaouroff wurde am 29. Mai 2010 umgebracht. Er wurde wohl das Opfer eines misslungenen Raubüberfalls. Foto: Hotel Seehof © Hotel Seehof
    Polizeipressekonferenz im Mordfall Kandaouroff am 12. August in Recklinghausen. Großes Medienaufgebot im Konferenzraum. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Polizeipressekonferenz im Mordfall Kandaouroff am 12. August in Recklinghausen. Großes Medienaufgebot im Konferenzraum. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Projektil im Mordfall. Als Tatwaffe kommt ein Revolver der Marke Smith & Wesson bzw. Taurus und Sturm-Ruger in Betracht. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Projektil im Mordfall. Als Tatwaffe kommt ein Revolver der Marke Smith & Wesson bzw. Taurus und Sturm-Ruger in Betracht. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Staatsanwalt Dieter Justinski und Pressesprecher Andreas Wilming-Weber. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Staatsanwalt Dieter Justinski und Pressesprecher Andreas Wilming-Weber. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Videoaufzeichnung am Hause Kandaouroff. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Videoaufzeichnung am Hause Kandaouroff. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Staatsanwalt Dieter Justinsky. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Staatsanwalt Dieter Justinsky. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Leiter der Mordkommission Achim Finkeldey, Staatswalt Dieter Justinsky und Pressesprecher Andreas Wilming-Weber. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Leiter der Mordkommission Achim Finkeldey, Staatswalt Dieter Justinsky und Pressesprecher Andreas Wilming-Weber. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Großes Medienaufgebot im Konferenzraum. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Großes Medienaufgebot im Konferenzraum. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Der Leiter der Mordkommission Achim Finkeldey. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool
    Der Leiter der Mordkommission Achim Finkeldey. Foto: Reiner Kruse/WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Diese Sturmhaube hat ein Zeuge in der Nähe des Tatorts gefunden. Foto: Reiner Kruse WAZ FotoPool
    Diese Sturmhaube hat ein Zeuge in der Nähe des Tatorts gefunden. Foto: Reiner Kruse WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
    Die Mordkommission am 19. Juni in Datteln. Im Zuge der Ermittlungen rekonstruierte die Kripo den Tatablauf auf dem Gelände. Der silberne Mercedes ist das Fahrzeug des Ermordeten Klaus Kandaouroff. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
    Die Mordkommission am 19. Juni in Datteln. Im Zuge der Ermittlungen rekonstruierte die Kripo den Tatablauf auf dem Gelände. Der silberne Mercedes ist das Fahrzeug des Ermordeten Klaus Kandaouroff. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool © WAZ Fotopool
    Im Eingangsbereich dieses Hauses wurde Kandaouroff ermordet. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
    Im Eingangsbereich dieses Hauses wurde Kandaouroff ermordet. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool © WAZ Fotopool
    Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
    Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool © WAZ Fotopool
    Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
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    Am 20. Juni sperrte die Polizei sogar zeitweise die Autobahn 43.  Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
    Am 20. Juni sperrte die Polizei sogar zeitweise die Autobahn 43. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool © WAZ Fotopool
    Zwei Hundeführerinnen suchten mit sogenannten Mantrack-Hunden die A 43 nach Spuren der Täter ab. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
    Zwei Hundeführerinnen suchten mit sogenannten Mantrack-Hunden die A 43 nach Spuren der Täter ab. Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool © WAZ Fotopool
    Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool
    Foto: Joachim Kleine-Büning/WAZ Fotopool © WAZ Fotopool
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    Mladen P. gibt an, die Beute des Bochumer Raubes sei längst ausgegeben, der Schmuck versetzt worden. Seinen damaligen Komplizen wolle er nur beim Vornamen kennen. Wilming-Weber: „Das halten wir für wenig glaubhaft.“ Der Bochumer Fall konnte 2006 nicht geklärt werden, das Verfahren war eingestellt worden und ist nun Teil der Mord-Ermittlungen.