Hattingen. . Halsbrecherische Sprünge beim Parkour, Balance-Akte auf der Slackline oder Tempo auf dem Waveboard liegen im Trend.

Halsbrecherische Sprünge beim Parkour, Balance-Akte auf der Slackline oder Tempo auf dem Waveboard liegen im Trend.

Einen Spanngurt und eine gute Portion Mut – mehr braucht man nicht für eine gelungene Mittagspause. Das finden zumindest die Schüler am Gymnasium Holthausen, die in der Mittagsbetreuung auf der sogenannten Slackline balancieren.

Auf dem gespannten Gurt üben die Schüler das Balancieren. Das sieht aus wie Seiltanzen, allerdings ist die Slackline etwas breiter und flexibler als das Zirkus-Seil. Akrobatische Übungen liegen zurzeit voll im sportlichen Trend, findet Sportlehrer Gunnar Wirth (33) vom Gymnasium Holthausen. Slacklining sei besonders geeignet, um Konzentration, Feinmotorik und Gleichgewicht zu schulen. „Natürlich sieht das bei uns nicht so spektakulär aus wie bei den Profis“, sagt er. Aber das müsse es ja auch nicht.

Er selbst setzt gern Trendsportarten im Unterricht ein. Zum Beispiel Parkour, eine Sportart, bei der die Athleten versuchen, auf möglichst gerader Strecke von A nach B zu gelangen. Dabei werden alle auftauchenden Hindernisse, zum Beispiel Mauern, mit möglichst spektakulären Sprüngen und akrobatischen Aktionen überwunden. „Wir stellen das in der Sporthalle nach“, erklärt der Sportlehrer. Und während die Schüler froh sind, sich beweisen zu können, freut sich auch der Pädagoge: „Mit dieser Trendsportart kann man die Kinder wieder fürs Turnen begeistern – ohne dass sie merken, dass sie turnen“.

Der Trend hilft, Grenzen zu überwinden, Vorurteile abzubauen. So setze er zum Beispiel Bälle ein, um Jungs das Tanzen, beziehungsweise Bewegung zu Musik schmackhaft zu machen. BallKoRobics nennt sich die Kombination aus Aerobic und Fußball.

Apropos Ball. Auf dem Schulhof, sagt Wirth, werde nach wie vor Fußball und Basketball gespielt. Tradition statt Trend. Bei den Mädchen sei Tanzen angesagt. Jumpstyle. Ein hüpfender Tanzstil zu elektronischer Musik, um den herum sich eine ganze Szene etabliert hat.

Welche Sportarten angesagt sind, welche neuen Moden es gibt, das weiß auch Olaf Jacksteit vom städtischen Fachbereich Jugend, Schule und Sport. „Gerade sind besonders diese Waveboard-Geschichten angesagt.“ Waveboards sind eine Art Skateboard, allerdings mit nur je einer Rolle vorne und hinten, zwei Fußplattformen, die durch einen flexiblen Steg miteinander verbunden sind. So soll ein Gefühl wie beim Surfen oder Snowboarden entstehen können. „Das würde ich gerne in Form eines Kurses im Ferienspaß anbieten“, sagt Jacksteit, selbst begeisterter Longboarder – auch eine Trendsportart. Um einen Waveboard-Kurs anbieten zu können, suche er noch einen Trainer, und müsse Material besorgen, Boards und Ausrüstung ausleihen.

Ansonsten seien Trends ja auch von äußeren Einflüssen abhängig. „Die Tage war Schlittenfahren mal wieder im Trend“, sagt Jacksteit lachend. Bald werden aber auch Skater-Anlage und Dirtbike-Strecke wieder bevölkert sein.