Bochum. .

Die Stadtwerke dürfen noch einmal rund 110 Millionen Euro für den Kauf der Steag in die Hand nehmen. SPD, Grüne, Linke und UWG (2 von 3) stimmten Donnerstag im Rat nicht-öffentlich für den beabsichtigten Ankauf der restlichen 49 Prozent der weltweit operierenden Evonik-Kraftwerkssparte.

Gesamtpaket: 1,3 Milliarden Euro

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Von Thomas Schmitt

Zusammen mit Stadtwerken aus fünf anderen Städten schluckt der Energieversorger vermutlich im März die komplette Steag; der Kaufpreis für das Gesamtpaket: knapp 1,3 Milliarden Euro. Bochum ist mit 18 Prozent dabei. Ergo wurden beim Kauf der 51 Prozent im Dezember schon 117 Mio eingebracht. Zu den nunmehr fast 230 Mio könnten weitere 115 Mio kommen. Der Rat stimmte einer Erhöhung des Bochumer Anteils auf 27 Prozent zu – für den Fall, dass andere Konsorten abspringen.

Die öffentliche Debatte brachte wenig Neues. Die Befürworter rechnen das Risiko herunter. Maximal 60 Mio Euro könnten laut Dieter Fleskes (SPD) verloren gehen. Wie berichtet, sollen 70 Prozent des Deals aus erhofften Gewinnen der Steag refinanziert werden. Klaus Franz (CDU) indes kritisierte, dass keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen vorgelegt wurden. Er erinnerte an „Cross-Border“ und sagte, dass auch die Original-Verträge mit Evonik auf Englisch verfasst seien. „300 Seiten. Und wir sollen uns per Akteneinsicht informieren. Wie ernst kann man das nehmen?“ Übersetzungen sollen allerdings vorliegen.

Risiko minimieren

SPD und Grüne hoffen, per Zusatznote das Risiko der Steag-Auslandsgeschäfte minimiert zu haben. Sie „erwarten“, heißt es darin, dass das Stadtwerke-Konsortium sich zeitnah „bemüht“, einen international erfahrenen Partner ins Boot zu holen. Uwe Vorberg (Linke) will genau das nicht und freut sich zu wissen, dass Dortmund (36 Prozent Anteil) und Duisburg (19 Prozent) dies nicht zulassen werden.