Essen. Die Kardioliogie im Philippusstift nutzt Handgelenkarterien als alternativen Katheterzugang - das Verfahren gilt als nahezu schmerzfrei.

Birgit Hailer
Birgit Hailer © waz

Unter der Leitung von Chefärztin Prof. Birgit Hailer hat die Kardiologie im Philippusstift ein schonendes und nahezu schmerzfreies Verfahren zur Durchführung der großen Herzkatheteruntersuchung etabliert. Bei diesem Verfahren wird der Zugangsweg über die handversorgenden Arterien gewählt. Zuvor klärt jedoch ein einfacher Test, ob die beiden Arterien offen sind. Danach erfolgt eine lokale Betäubung im Bereich des daumenseitigen Handgelenkes - dort wo man typischerweise den Puls am Handgelenk ertastet.

Nachdem die Betäubung wirkt, wird die Arterie mit einer dünnen Hohlnadel punktiert und ein feiner Draht in das Gefäß vorgeschoben. Über diesen wird dann im Anschluss ein dünnes Röhrchen (Schleuse) vorgeführt. Die Schleuse ermöglicht es nun, die Katheter in üblicher Weise einzuführen und die Herzkranzgefäße darzustellen. Werden Verengungen entdeckt, so können sie während derselben Untersuchung aufgedehnt und mit einem sogenannten Stent versorgt werden. Hier handelt es sich um ein Gitternetzröhrchen, dass zur Stabilisierung und Stützung der Gefäßwand dient und eine erneute Verengung verhindert.

Nach der Untersuchung wird die Schleuse gezogen und die Punktionsstelle mit einem Armband abgedrückt, bei dem ein aufblasbares Polster gezielt einen mäßigen Druck auf die Punktionsstelle ausübt, so dass sich die Wunde unproblematisch wieder schließen kann.

Bereits direkt nach der Untersuchung kann der Patient wieder aufstehen. Lästige Verbände entfallen und bei ambulant durchgeführten Herzkatheteruntersuchungen kann der Patient 4 Stunden nach der Untersuchung das Krankenhaus verlassen. Die Gefahr einer Nachblutung besteht praktisch nicht und die Gefahr einer Gefäßverletzung ist sehr gering.

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