Bochum. Gesundheitstipps für die ganze Familie hält das WAZ-Medizinforum bereit. Ein Thema: Zeckenstiche. Eine Bochumerin berichtet von ihrer Erkrankung.
Urlaub in Sicht: Am 8. Juli beginnen in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Worauf bei Reisen ins Ausland, aber auch in heimischen Gefilden geachtet werden sollte, zeigt das WAZ-Nachtforum am Donnerstag, 13. Juni, im Knappschaftskrankenhaus Langendreer auf. Ein zentrales Thema: Zeckenstiche und deren gefährliche Folgen. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
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Die Blutsauger sind tückisch. Beim Einstich geben Zecken ein Betäubungsmittel ab. Ihre Opfer verspüren anfangs keine Beschwerden. Bis zu vier Wochen kann es dauern, bis die ersten Symptome auftreten.
Betroffene berichtet: Rötung stellte sich erst nach 20 Tagen ein
Annette Bruckhaus hat das schmerzhaft erfahren. Als junge Frau wurde sie im Urlaub von einer Zecke gestochen. 30 Tage vergingen, ehe sie am Arm eine faustgroße Schwellung bemerkte: die berüchtigte Wanderröte. Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen stellten sich ein. Der Arzt diagnostizierte eine Borreliose: die häufigste durch Zeckenstiche übertragene Infektionskrankheit. Sie kann ohne rechtzeitige Behandlung zu Hirnhautentzündungen, Gesichtslähmungen und Herzproblemen führen.
Annette Bruckhaus kam damals an den Tropf mit Antibiotika (heute erfolgt die Behandlung oral mit Medikamenten) – und hatte Glück. Die Krankheit heilte komplett aus. Von Zecken wird die Hobby-Wanderin trotz festen Schuhwerks und hoher Strümpfe noch immer heimgesucht. „Aber ich kontrolliere nach der Rückkehr regelmäßig meinen Körper“, sagt die 47-jährige Bochumerin. Von einer erneuten Borreliose blieb sie verschont.
Klinik-Professor zeigt: So kann man sich vor Zecken schützen
„Zecken auf dem Vormarsch“: Prof. Antonios Katsounas, Leiter der Sektion Klinische Infektiologie und Internistische Intensivmedizin am Knappschaftskrankenhaus, wird beim WAZ-Medizinforum umfassend über Zecken informieren. Deren Saison hat längst begonnen.
„Steigende Temperaturen und veränderte Niederschläge, aber auch der globale Reise- und Warenverkehr fördern die Ausbreitung sowohl heimischer als auch exotischer Zeckenarten in Deutschland“, weiß Antonios Katsounas. In seinem Vortrag beleuchtet er die Gesundheitsrisiken und erläutert, wie man sich vor Stichen schützen kann.
Fachärzte informieren auch über Erste Hilfe und Impfungen
Stichwort Vorbeugung: Das WAZ-Medizinforum bietet weitere wichtige Informationen für die ganze Familie.
„Was tun in Notfallsituationen?“: Alexander Kleophas zeigt vier lebensrettende Handgriffe. „Zu den Themen Verschlucken, drohende Ohnmacht und Kreislaufstillstand werden einfache Maßnahmen anschaulich erklärt, die jeder Ersthelfer durchführen kann“, sagt der Ärztliche Leiter des Zentrums für Akut- und Notfallmedizin. Die Techniken werden an Übungspuppen demonstriert. Die Besucher – gern auch Kinder und Jugendliche – können Hand anlegen.
„Dengue an deine Reise“: Dr. Patrick Nekarda, Assistenzarzt in der Sektion Klinische Infektiologie und internistische Intensivmedizin, gibt einen Überblick über die wichtigsten Reiseschutzimpfungen und erläutert, welche Impfungen für welche Ziele weltweit empfohlen werden. Wann sollten Impfungen geplant werden? Wie oft sind Auffrischungen erforderlich? Was sind die Unterschiede zwischen Lebend- und Totimpfstoffen? Was gehört in die Reiseapotheke? Der Facharzt weiß Rat.
Telefonische Anmeldungen sind ab sofort möglich
Das WAZ-Nachtforum in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses (In der Schornau) beginnt am 13. Juni um 18 Uhr. Die Teilnahme ist wie immer kostenlos. Zum Ausklang werden ein Imbiss und Getränke serviert. Die Plätze sind limitiert. Telefonische Anmeldungen sind unter 0201/804 80 58 erforderlich.