Bochum-Mitte. Das Ärzte-Hochhaus gegenüber vom Hauptbahnhof ist am Donnerstagvormittag evakuiert worden. Die Feuerwehr rückte an. Alle Infos zum Großeinsatz.
Großeinsatz der Feuerwehr in der Bochumer City am Donnerstagvormittag: Das Europahaus gegenüber vom Hauptbahnhof wurde geräumt. Wie die Feuerwehr mitteilt, hatte die Brandmeldeanlage in dem 16-stöckigen Ärztehaus ausgelöst. Mehrere hundert Patienten und Mitarbeiter mussten das Gebäude verlassen. Nach 45 Minuten konnte Entwarnung gegeben werden.
Hochhaus in Bochum evakuiert: Brandalarm im elften Stockwerk
Um 10.54 Uhr herrschte in der Leitstelle der Feuerwehr Hochbetrieb. Im elften Stock des Europahauses hatte die automatische Brandmeldeanlage, die direkt mit der Feuerwehr verbunden ist, Alarm geschlagen. „Für uns war das eine außergewöhnliche Lage mit erhöhter Alarmstufe“, berichtete die Einsatzleitung. Ein etwaiger Brand in einem der größten Bochumer Hochhäuser gilt als Katastrophen-Szenario. „Da wird alles rausgeschickt, was zur Verfügung steht.“
Ein knappes Dutzend Einsatzwagen und mehr als 40 Feuerwehrleute und Rettungssanitäter rückten aus. Das komplette Gebäude wurde geräumt. Die Evakuierung werde automatisch von der Brandmeldeanlage veranlasst und über Lautsprecherdurchsagen verbreitet, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Das klappte „hervorragend“, hieß es, als gegen 11.15 Uhr geschätzt 200 Menschen vor dem Eingang am Konrad-Adenauer-Platz standen.
Alle Patienten und Mitarbeiter mussten das Gebäude verlassen
„Wir mussten alle sofort raus“, schilderte eine Medizinische Fachangestellte. Es sei gerade noch Zeit geblieben, die Jacke überzustreifen. Gegen das Frösteln im kalten Wind half heißer Kaffee, den Kollegen aus den benachbarten Bäckereien holten. Ein Patient wurde direkt aus einer Hand-OP gerissen. Das Praxisteam kümmerte sich draußen aufmerksam um den Mann mit dickem Verband.
Der Verkehr staute sich rund um den Kurt-Schumacher-Platz; die Straßen wurden aber nicht gesperrt. Die Feuerwehr, ausgestattet mit Atemschutzmasken, kontrollierte die entsprechenden Etagen. Kurios: Es sei in den oberen Stockwerken zwar „Rauchgeruch“ wahrgenommen worden. Ein Brand wurde aber an keiner Stelle entdeckt.
Entwarnung nach 45 Minuten: Es war ein Fehlalarm
Um 11.40 Uhr die Entwarnung: Es bestehe keine Gefahr. Warum die Brandmeldeanlage ausgelöst hat, konnte „nach einer umfangreichen Suche nicht festgestellt werden“, so die Feuerwehr in einer ersten Mitteilung.
Das Gebäude wurde wieder freigegeben. Vor den Fahrstühlen bildeten sich anfangs lange Warteschlangen. „Zum Glück war es Fehlalarm“, sagte Patientin Gisela Brauning (74) und ergänzte sorgenvoll: „Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn hier tatsächlich ein Feuer ausbricht.“
Das Europahaus ist 60 Meter hoch und wurde 1962 in Betrieb genommen. Es beherbergt 13 Arztpraxen mit rund 130 Mitarbeitern. Jährlich werden mehr als 100.000 Patienten versorgt.
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