Bochum. Bochum bekommt einen weiteren Funkmasten – mitten im Grünen. Anwohner freuen sich über ein besseres Mobilfunknetz. Doch es gibt auch Kritik.

In Bochum ist der Bau eines Funkmastes geplant. Um das Mobilfunknetz speziell im Süden der Stadt besser zu machen, soll ein 30 Meter hohes Stahlgerüst mit Antenne gebaut werden. Was bei den meisten Anwohnern in Erwartung eines besseren Handy-Empfangs Freude hervorruft, stößt an anderer Stelle auf wenig Gegenliebe. Denn der Mast wird mitten in ein Landschaftsschutzgebiet gebaut.

Fürs Handy-Netz: Funkmast wird in Bochumer Naturschutzgebiet gebaut

Als Standort wurde die

Kosterstraße

Bauer treffen sich zum Protest in Wattenscheid und fahren über den Hauptbahnhof Bochum in Richtung Bochum am Montag, 8. Januar 2024. Verkehrsstörungen in Bochum aufgrund der Bauern-Demo. Sie fahren in Bochum über die Universitätsstraße in Richtung Kosterstraße. 15 bis 20 Bauern treffen sich am Café del Sol und wollen durch Bohum fahren.  Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services
Bauer treffen sich zum Protest in Wattenscheid und fahren über den Hauptbahnhof Bochum in Richtung Bochum am Montag, 8. Januar 2024. Verkehrsstörungen in Bochum aufgrund der Bauern-Demo. Sie fahren in Bochum über die Universitätsstraße in Richtung Kosterstraße. 15 bis 20 Bauern treffen sich am Café del Sol und wollen durch Bohum fahren. Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen.
Zwei Trecker-Konvois rollen durch Bochum und protestieren gegen den Wegfall von Subventionen. © Funke Foto Services | Svenja Hanusch
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in Stiepel gewählt. Dort soll der Mobilfunkmast errichtet werden, nur einen Steinwurf von der viel befahrenen Verbindung zwischen Hattingen und Bochum. „Wir planen einen modernen und zukunftsfähigen Mobilfunkmast, der das Netz der Telekom ergänzen wird“, teilt Lena Naber von der Deutsche Funkturm GmbH auf WAZ-Anfrage mit. „In erster Linie profitieren also Telekom-Kunden von unserem Mast. Wir bieten ihn aber auch allen anderen Mobilfunkanbietern an, sodass keine zusätzlichen Masten errichtet werden müssen.“ Ob künftig auch andere Mobilfunkanbieter ihre Antennen auf dem Mast errichten, stehe zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Da unten ist ein ganz schlimmes Funkloch. Da geht mit dem Handy selten was.
Wilhelm Laube - Anwohner der Kosterstraße

Wilhelm Laube vom gleichnamigen Hof wohnt direkt nebenan. Und freut sich. „Das kann nur besser werden“, sagt er. Er betreibt unten im Tal an der Ecke Blankensteiner Straße/Am Varenholt/Krockhausstraße das Dammhirschgehege. „Da unten ist ein ganz schlimmes Funkloch. Da geht mit dem Handy selten was.“ Auch drumherum sei der Empfang miserabel. Er kenne daher niemanden in der Nachbarschaft, der etwas gegen einen Funkmast und ein besseres Mobilfunknetz hätte.

An der Kosterstraße in Bochum-Stiepel soll ein der Mobilfunkmast künftig stehen.
An der Kosterstraße in Bochum-Stiepel soll ein der Mobilfunkmast künftig stehen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Im Naturschutzbeirat sieht man das anders. Dort wird das Ganze durchaus kritisch gesehen. Auch, dass man im Prinzip überhaupt keine Einflussmöglichkeit hat. Denn von der Stadt bekommt man zu hören, dass der Betreiber, die Deutsche Funkturm GmbH, diesen Mast in jedem Fall bauen darf. Dies sei ein „privilegierter Vorgang“, über den das Gremium lediglich in Kenntnis gesetzt werde.

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Es handele sich bei dem Vorhaben um ein öffentliches Interesse, das Gesetz sehe hier den Ausnahmetatbestand vor, heißt es von der Stadt weiter. „Wir müssen also zustimmen.“ Es bestehe keine Pflicht, den Naturschutzbeirat abstimmen zu lassen.

In der Gegend leben Dachse. Da wäre zu prüfen, wie diese davon beeinträchtigt werden.
Heidi Hopkins - Naturschutzbeirat

Heidi Hopkins vom Naturschutzbeirat findet hingegen „schon, dass wir gefragt werden müssen“. Vor Ort lebten zum Beispiel Dachse. „Da wäre zu prüfen, wie diese davon beeinträchtigt werden.“ Aus dem Rathaus heißt es dazu, dass eine Artenschutzprüfung vorgelegt worden sei, auch zur ökologischen Beeinträchtigung. „Die Unterlagen sind der Unteren Umweltbehörde zugegangen. Das Ganze wird von uns weiter behandelt.“

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Die Deutsche Funkturm GmbH beabsichtigt, einen 30 Meter hohen Stahlgittermast zu errichten. Der Standort ist laut Stadt alternativlos. Das sieht man auch beim Betreiber so. „Der Standort für einen Mobilfunkmast muss in erster Linie funktechnisch geeignet sein, das heißt, von dort aus muss das Versorgungsziel im gewünschten Gebiet erreicht werden können“, erklärt Lena Naber. „Dazu ist es unter anderem wichtig, dass der Standort möglichst nah am zu versorgenden Gebiet liegt, es keine signifikanten Hindernisse zwischen dem Standort und dem Versorgungsgebiet gibt, der Mast gut angebunden werden kann und wir letztlich eine Möglichkeit bekommen, diese Fläche zu mieten.“ Der Standort in Stiepel erfülle diese Kriterien und sei daher ideal, um die Mobilfunkversorgung im Umkreis zu verbessern.

Stadt Bochum will eine „eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung“ erteilen

Das Grundstück liegt laut Stadt im Geltungsbereich des Landschaftsplanes Bochum Mitte/Ost innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Nr. 33, stehe dem Schutzzweck aber nicht entgegen. Die Arbeiten seien ein Eingriff in die Natur, für den die Deutsche Funkturm GmbH einen Ersatz zu leisten habe. Maßnahmen zur Minimierung und des Ausgleichs seien bereits festgelegt worden, sodass die Untere Naturschutzbehörde „eine naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung“ erteilen will.

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Wilhelm Laube als unmittelbarer Anlieger sieht den Standort nicht als kritisch an. „Der Mast wird auf einer Brachwiese errichtet. Da stört er nicht.“ Fritz Ludescher, der Vorsitzende des Naturschutzbeirates, vertraut bei der Beurteilung des Themas voll und ganz der Stadt: „Wir können da eh nichts machen und sollten unserer Behörde zutrauen, dass sie die richtigen Schlüsse daraus zieht. Ich weiß, wie sorgfältig solche Artenschutzgutachten geprüft werden.“

Bau noch in diesem Jahr vorgesehen

Wann genau der Mobilfunkmast in Stiepel gebaut wird, steht noch nicht fest. „Zum aktuellen Zeitpunkt warten wir noch auf die Erteilung der Baugenehmigung“, sagt Lena Naber von der Deutsche Funkturm GmbH. „Unter der Voraussetzung, dass wir alle Genehmigungen zeitnah erhalten, streben wir an, den Mast im Herbst/Winter zu errichten.“

Die Deutsche Funkturm GmbH plant derzeit noch etwa zehn weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Mobilfunks in Bochum. „Davon sind jedoch nicht alle Maßnahmen frei stehende Mobilfunkmasten“, erklärt Naber. „Bei den meisten handelt es sich um Dachstandorte, also Antennenträger auf bestehenden Gebäuden.“