Bochum. VW und Bosch ziehen in Entwicklungszentren auf Mark 51/7. Was beide Weltkonzerne miteinander verbindet. Und warum Mark 51/7 zum Hotspot wird.
Ursprünglich war das so nicht geplant: Binnen acht Wochen eröffnen zwei Weltkonzerne ihre neuen Entwicklungszentren auf Mark 51/7, dem ehemaligen Opel-Werk in Bochum. Etas (Bosch) hat für den 19. April zur Einweihungsfeier seines Entwicklungszentrums an der Robert-Bosch-Straße geladen, Volkswagen Infotainment wird im Juni sein Hauptquartier „New HQ“ an der Grete-Schickedanz-Straße einweihen. Beide setzen bei der Entwicklung der Software für moderne Autos auch auf den Standort Bochum. Und das sind noch nicht die größten Gemeinsamkeiten.
Volkswagen und Bosch arbeiten zusammen – in Bochum fast Tür an Tür
Bosch und die VW-Softwaretochter Cariad wollen gemeinsam Funktionen für selbstfahrende Autos entwickeln. Schon Anfang 2022 haben sie dazu eine Partnerschaft vereinbart. „Ziel der Entwicklungskooperation ist es, das teil- und hochautomatisierte Fahren massentauglich und für jedermann verfügbar zu machen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung beider Unternehmen. Und: „Gemeinsam wollen wir die entsprechende Softwareplattform entwickeln. Sie soll künftig in allen privat genutzten Fahrzeugklassen der Marken des Volkswagen-Konzerns eingesetzt werden – und damit einer der weltweit größten Fahrzeugflotten.“
Die Tochterfirmen von VW (Cariad/Volkswagen Infotainment) und Bosch (Etas/Escrypt) in Bochum können ihren Teil dazu beitragen. Volkswagen Infotainment kann sein Knowhow über die Vernetzung in und von Fahrzeugen einbringen, das Anfang 2022 in Etas aufgegangenen Bochumer Start-Up Escrypt seine Expertise in Sachen IT-Sicherheit.
Volkswagen Infotainment und Escrypt kennen sich gut
„Es sind Synergien da. Wir kennen Escrypt schon sehr lange. Wir haben an der Wittener Straße Haus an Haus gearbeitet“, sagt Tobias Nadjib, einer der beiden Geschäftsführer von Volkswagen Infotainment.
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Bochum zeichne als Standort auch aus, dass pragmatische Lösungen möglich sind. Und: „Da, wo wir gemeinsam Beiträge leisten können zu den Projekten, geht das sehr reibungslos. Wir sprechen die gleiche Sprache, wir arbeiten in einheitlichen Entwicklungsumgebungen.“
In dieser Woche schließt die VW-Tochter ihren fast dreimonatigen Umzug im laufenden Betrieb von den bisher drei Standorten in Bochum zum neuen Hauptquartier und Entwicklungszentrum an der Grete-Schickedanz-Straße 7 ab. Aus Sicht von Tobias Nadjib ist das ein Meilenstein. „Das war das große Ziel dieses Standorts; eine Plattform zu schaffen, die Menschen zusammenbringt und die hilft, dass wir uns gegenseitig inspirieren. Denn Kreativität ist bei uns ein ganz wichtiger Punkt. Wir müssen neue Lösungen entwickeln; Technik, die es bisher noch gar nicht gibt für die Autos von morgen. Das geht nur durch Kreativität.“
Neuer Standort hilft, Produkte noch schneller zu entwickeln
Doch nicht nur das preist der Infotainment-Chef an: „Ganz wichtig, bei dem, was wir machen, ist Geschwindigkeit. Da hilft dieses Gebäude ungemein. Dadurch, dass wir schnell zusammenkommen können. Das ist ein großer Vorteil. Und das ist auch für Volkswagen ein ganz wichtiger Aspekt.“
Stolz auf den neuen Standort ist auch das Bosch-Tochterunternehmen. „Der Neubau ist nicht nur ein Meilenstein in der Etas-Unternehmensentwicklung“, heißt es. „Er spiegelt auch unsere Verbundenheit zum Standort Bochum wider.“