Bochum. Bosch platziert weiteres Tochterunternehmen in Bochum. Im ehemaligen Opel-Werk bahnt sich ein Kampf von VW und Bosch um Köpfe und Ideen an.
Bosch und Bochum. Das geht bereits zusammen. Der Elektronikkonzern baut gerade für sein Tochterunternehmen Esrcypt im ehemaligen Opel-Werk auf Mark 51/7 ein neues Hauptquartier für zunächst bis zu 600 Mitarbeiter. Und er platziert dort eine weitere Tochterfirma.
Neuer Bosch-Standort soll schon bald auf 100 Mitarbeiter wachsen
Zum 1. April eröffnet der Bosch-Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions einen neuen Standort in Bochum. Es ist eine Niederlassung von Bosch Hildesheim, dem großen Technologiestandort des Konzerns, der sich mit der Mobilität der Zukunft beschäftigt. „Das Team wird an der Softwareentwicklung für Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren beteiligt sein“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Bis Ende des Jahres sollen zunächst 30 Ingenieurinnen und Ingenieure hier ihre Arbeit aufnehmen.
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Bis 2024 soll die neue Tochter dann schon auf mehr als 100 Beschäftigte gewachsen sein – so das Ziel. Cross-Domain Computing Solutions zieht zunächst in das von der Bosch-Tochter ETAS angemietete Aral-Gebäude an der Wittener Straße ein. 2023 wird der Bereich gemeinsam mit der Escrypt-Mannschaft den Neubau im früheren Opel-Werk beziehen. Der Rohbau des trapezförmigen Gebäudes an der Suttner-Nobel-Allee auf der Ostseite des Areals nimmt bereits Formen an. Insgesamt bietet das 8200 Quadratmeter große Areal Platz, um bis zu 2000 Arbeitsplätze einzurichten.
Bosch setzt auf Uni-Nähe und Synergieeffekte
Aus Sicht der Bochum Wirtschaftsentwicklungsentwicklungsgesellschaft ist die Ansiedlung eines weiteren Unternehmens „eine hervorragende Nachricht für den Technologie-Standort Bochum“. „Unsere Stadt kann damit ihren Ruf als Tech-Standort erneut stärken und gerade mit richtungsweisenden Entwicklungen wie automatisiertes Fahren punkten“, sagt Geschäftsführer Ralf Meyer.
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Auf Bochum ist die Wahl gefallen wegen der hohen Dichte von Unis und Hochschulen, die für den dringend benötigten Nachschub an gut ausgebildetem Personal sorgen sollen. „Wir haben in Nordrhein-Westfalen exzellente Hochschulen und Forschungseinrichtungen, insbesondere in den für Bosch relevanten Fachrichtungen künstliche Intelligenz, Computer Science, Security und Softwareentwicklung. Daher sehen wir hier gute Chancen hoch qualifizierte Mitarbeitern zu finden, die mit uns die Zukunft der Mobilität aktiv gestalten wollen,“ sagt Dr. Thomas Irawan, Leiter des Produktbereichs Driver Experience.
Lösungen für Fahrassistenz und automatisiertes Fahren
Aber auch Synergieeffekte durch die räumliche Nähe mehrerer Bosch-Geschäftsbereiche spielen eine gewichtige Rolle. Die ohnehin enge Zusammenarbeit im Bereich der automobilen Softwareentwicklung könne so weiter vertieft werden.
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Der Anfang 2021 gegründete Bosch-Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions, der zum Unternehmensbereich Mobility Solutions gehört, entwickelt Fahrzeugcomputer, Steuergeräte und Sensoren sowie anwendungsspezifische Fahrzeugsoftware. Es geht um „innovative Lösungen für Cockpit und Vernetzungstechnologien sowie für Fahrerassistenzsysteme bis hin zum automatisierten Fahren“.
Konzerne liefen sich Duell um Köpfe und Ideen
Ein Ansatz, den nur wenige Hundert Meter weiter westlich ein anderer Weltkonzern in ähnlicher Weise verfolgt. VW hat Anfang März den Grundstein für das Entwicklungszentrum seines Tochterunternehmens Volkswagen Infotainment gelegt.
Das wiederum leistet nach eigenen Angaben „Pionierarbeit in den Bereichen Konnektivität und automotive Software“ und ist an der Entwicklung von Zukunftstechnologien wie der Fahrzeugvernetzung mit Hard- und Softwarelösungen beteiligt.
Beide, Bosch und VW, werden sich in Bochum ein spannendes Duell um kreative Köpfe und kluge Ideen liefern.