Bochum. Strom löst Benzin als wichtigster Kraftstoff für Fahrzeuge ab: Tankstellen wird es weiter geben, so Aral-Chef Bothe. Sie werden nur anders sein.

Herr Bothe, Aral ist mit 2400 Tankstellen der größte Anbieter in Deutschland. Wie sieht vor dem Hintergrund der Mobilitätswende die Zukunft des Unternehmens aus?

Bothe: Aral setzt auf drei Standbeine. Unsere aktuellen Schwerpunkte liegen auf dem breiten Kraftstoffangebot. Ein zweiter Schwerpunkt ist der Ausbau des Ultraschnell-Ladenetzes. Aral pulse wurde im Connect-Ladenetztest 2023 zum besten Schnellladenetzanbieter in Deutschland gekürt. Wir wollen weiter ausbauen – auf 5000 Ladepunkte bis 2025 und bis zu 20.000 Ladepunkte bis 2030. Der dritte Schwerpunkt ist das Convenience-Geschäft. Unser Angebot an REWE To-Go-Shops haben wir auf etwa 900 Shops erweitert und bauen auch das weiter aus.

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Welche Rolle werden Tankstellen in Zukunft spielen?

Bothe: Eine große Rolle. Wir haben vor einigen Jahren dazu eine Studie veröffentlicht und vier Prototypen herausgearbeitet, wie die Tankstellen 2040 aussehen könnte. Botschaft eins lautet: Kraftstoff wird noch weiter gebraucht. Botschaft zwei lautet: Die Tankstelle ist ein etablierter Ort; und die von Aral mit vielen hervorragenden Lagen ganz besonders. Für uns geht es darum, unser Geschäftsmodell weiterzuentwickeln.

In welche Richtung?

Bothe: Der Kraftstoffverbrauch wird strukturell weiter zurückgehen, die Zahl der Elektrofahrzeuge steigt stetig. Dennoch werden noch für Jahrzehnte Verbrenner auf deutschen Straßen unterwegs sein. Auf diese Entwicklungen haben wir uns eingestellt. Tankstellen werden sich natürlich ändern. Es wird Zusatzangebote wie Batteriewechsel- oder Paketstationen geben. Ich bin davon überzeugt, dass unser Tankstellennetz großes Potenzial hat – auf Basis einer starken Marke mit einer breiten Präsenz in der Fläche, hochwertigen Kraftstoffen mit höherer Bio-Beimischung, ultraschnellem Laden und attraktiven Shops. Wir planen ein Netz von Mobility Hubs mit ultraschnellen Ladeangeboten, aber auch neuen Energieangeboten wie Wasserstoff oder HVO-Diesel, um unser Angebot zu erweitern und Mobilität für möglichst viele Menschen so einfach wie möglich zu machen. Was früher galt, gilt auch heute und morgen: Die Tankstelle ist und bleibt ein Ort mit hoher Kundenfrequenz.

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