Warum eigentlich Aral? Die Geburt einer Jahrhundertmarke
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Bochum. Der Name Aral ist in Deutschland so gut wie jedem bekannt, der Markenwert ist immens. Doch was bedeutet das Wort? Eigentlich ist es ganz einfach.
Den Kraftstoff für Autos erfunden haben sie nicht in Bochum. Aral, 1898 von 13 Bergbau-Unternehmen gegründete, hat allerdings vor 100 Jahren den ersten Superkraftstoff auf den Markt gebracht. Das Bochumer Unternehmen kommt aus dem Bergbau, bietet zunächst Benzol an, und hat dann die Idee, dieses Kohle-Nebenprodukt als Kraftstoff zu vermarkten.
Aral führt 1924 den ersten Superkraftstoff ein
„Das funktioniert vor dem Ersten Weltkrieg in Konkurrenz zum Benzin erst einmal nicht“, sagt Aral-Historiker Dietmar Bleidick. Dann aber setzt Aral auf eine Kombination aus Benzol und Benzin. „Diese Mischung hat den Vorteil, dass sie einen höheren Brennwert hat. 40 Prozent Benzol, 60 Prozent Benzin. Damit haben sie einen Superkraftstoff. Und das ist dann der Aufstieg zum Erfolg innerhalb von nur wenigen Jahren“, so Bleidick.
In den 60er Jahren sei es daher darauf angekommen, Benzol zu ersetzen. Bereits in den 70er Jahren betrug der Anteil am Kraftstoff nur noch maximal drei Prozent, heute ist es nur noch ein Prozent. „So gesehen musste sich Aral, wenn man es streng sieht, schon zweimal neu erfinden“, sagt Dietmar Bleidick.
Nun häutet sich das Unternehmen zum dritten Mal. Es will nicht nur Anbieter fossiler Energie, sondern auch Lieferant von Fahrzeugstrom sein, und auch das als Marktführer. „Bis 2030 wollen wir 20.000 Ladepunkte anbieten. Wir wollen Teil der Mobilitätswende sein“, sagt Aral-Chef Achim Bothe. Strom ist das Produkt der Zukunft von Aral, es ist neben den Mineralölprodukten und dem Convenience-Geschäft, d.h. den kleinen Supermärkten an nahezu jeder Tankstelle, eines der drei Geschäftsfelder.
Der Name Aral setzt sich zusammen aus Aromaten und Aliphaten
Aber woher kommt eigentlich dieser Name, den in Deutschand wohl jeder und weit darüber hinaus wohl ziemlich viele Menschen kennen dürften? „Es ist ein Akronym“, erklärt Firmenhistoriker Dietmar Bleidick. „Er setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben der beiden Bestandteile des ersten Superkraftstoffs der Welt, aus Aromaten und Aliphaten. Daher der Name Aral.“
Das Unternehmen gehört heute BP. 2002 hatte der damalige Eigentümer Eon die Veba Oel und die Aral Aktiengesellschaft an den britischen Mineralölkonzern verkauft.
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