Bochum. In wenigen Jahren hat sich das Rewe To Go-Konzept in Aral-Tankstellen etabliert. Was ein Bochumer Tankstellenpächter davon hält.

Es ist eine Erfolgsgeschichte und die soll nach dem Willen von Aral und Lekkerland auch fortgesetzt werden. Die Kooperation der beiden Unternehmen ist um fünf Jahre bis 2028 verlängert worden. Gerade einmal neun Jahre ist es her, dass Aral an zehn Tankstellen das Pilot-Projekt Rewe To Go einführte. Mittlerweile hat das Bochumer Unternehmen bundesweit an 850 Tankstellen diese Westentaschen-Supermärkte installiert.

Betrieben und bestückt werden die To Go-Geschäfte von Lekkerland, einer hundertprozentigen Rewe-Tochter und ein Spezialist für sogenannte „Convenience-Produkte“, etwas weniger klangvoll auch als Fertigessen bezeichnet.

„Wir wollen es unseren Kunden so einfach wie möglich machen. In der Vergangenheit war das Shopgeschäft untrennbar mit dem Kauf von Kraftstoffen verbunden. Heute sehen wir, dass immer mehr Kundinnen und Kunden unsere Shops nur zum Einkaufen nutzen“, erklärt Aral Vorstandsvorsitzender Achim Bothe. „Der Convenience-Bereich in Deutschland hat großes Potenzial und unser Aral-Netz mit Rewe To Go-Shops an attraktiven, frequenzstarken Standorten wird in diesem Jahr auf rund 900 wachsen.“ Die Zahlen sprechen für sich. In den vergangenen zwei Jahren haben die Kunden und Kundinnen bei Rewe To Go mehr als 34 Millionen Brötchen, 7,5 Millionen Bockwürste und fast drei Millionen Crossino Gouda gekauft.

Acht der zwölf Bochumer Aral-Tankstellen mit neuem Konzept

In Bochum setzen mittlerweile acht von insgesamt zwölf Tankstellen auf dieses Konzept. Wie Aral-Sprecher Kai Krischnak mitteilt, soll eine neunte hinzu kommen und zwar die Aral-Tankstelle an der Hattinger Straße 451. Noch stehe aber das Datum der Eröffnung nicht fest. Alle zwölf Bochumer Tankstellen würden jedoch wahrscheinlich nicht so umgerüstet.

Thorsten von Sondern ist Pächter der Aral-Tankstelle am Castroper Hellweg 111. Er hat beobachtet, dass sich mit Eröffnung des Rewe To Go-Shops auch die Kundenklientel erweitert hat.
Thorsten von Sondern ist Pächter der Aral-Tankstelle am Castroper Hellweg 111. Er hat beobachtet, dass sich mit Eröffnung des Rewe To Go-Shops auch die Kundenklientel erweitert hat. © Aral

Wir wollten wissen, wie die Kunden konkret vor Ort reagieren und welche Erfahrungen die Pächter machen. Thorsten vom Sondern ist Pächter der Aral-Tankstelle am Castroper Hellweg 111. Die Tankstelle liegt strategisch günstig zwischen den Autobahnen 43 und 40 am Autobahnkreuz Bochum. „Seit wir Rewe To Go haben, erweitert sich unser Kundenklientel deutlich.“ Gut funktioniere insbesondere auch das Bistro im Verkaufsraum. Es kämen zudem vermehrt Menschen, die sich für längere Strecken versorgten, und das, obwohl die Tankstelle gar kein unmittelbarer Autobahn-Rastplatz sei.

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In manchen Shops wird rund um die Uhr eingekauft

Rund um die Uhr würde mittlerweile eingekauft. Vom Sondern hat dabei beobachtet, dass es vor allem mobile, jüngere Leute sind, die diese Angebote nutzen. Längst seien es nicht mehr nur Getränke oder Zigaretten. „Wir haben frische Produkte wie Obst oder Salat, Dessert und kalte oder warme Speisen. Und es kommen auch vermehrt Leute, die gar nicht tanken, sondern einfach nur einkaufen wollen“, erzählt er.

Dabei setzt Aral als deutsche Tankstellenmarke des BP-Konzerns auf das weitere Wachstum der E-Mobilität. Die Rechnung ist, dass Kundinnen und Kunden künftig mehr Zeit an den Standorten verbringen werden, weil ihre E-Fahrzeuge aufgeladen werden müssen. Darauf werde der Konzern reagieren und die Tankstellen darauf anpassen. So will Aral pulse (betreibt E-Ladesäulen) soll in Deutschland etwa das Ultraschnell-Ladenetz von aktuell mehr als 1600 Ladepunkten auf 5000 Ladepunkte im Jahr 2025 ausbauen.