Bochum. Tausende Menschen aus der Ukraine sind 2022 nach Bochum geflüchtet. Wie viele geblieben sind und wie viele nun einen Job haben. Ein Überblick.
Zwei Jahre ist es her, dass der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine begonnen hat – am 24. Februar 2022. Seitdem ist für viele Menschen in der Ukraine nichts mehr wie es war, so auch für diejenigen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind.
Mittlerweile leben in Bochum knapp 3300 Menschen, die seit Kriegsbeginn aus der Ukraine geflohen sind. Diese Zahlen teilt die Stadt auf Nachfrage der WAZ mit. Zur Einordnung: Bereits in den ersten drei Monaten des Krieges kamen 2700 Menschen aus der Ukraine nach Bochum.
- Olena Bardakova und Alina Henova sind nach dem Krieg aus der Ukraine nach Bochum geflohen. Was die beiden Frauen heute machen.
96 Menschen aus der Ukraine sind 2024 bisher nach Bochum gezogen
Allerdings: Nicht alle Menschen, die zwischenzeitlich in Bochum gemeldet waren, leben noch hier. Insgesamt wurden in Bochum 4400 ukrainische Flüchtlinge gemeldet. Doch mehr als Tausend davon sind entweder in eine andere Stadt umgezogen oder zurück in ihre Heimat gegangen.
Zuzüge aus der Ukraine gibt es aber nach wie vor, wenn auch deutlich weniger als zu Kriegsbeginn. Zwischen dem 1. Januar und 19. Februar 2024 waren es laut Stadt beispielsweise 96 Personen.
So viele Ukrainerinnen und Ukrainer bekommen Unterstützung vom Jobcenter
Zum 1. Juni 2022 hatten die Jobcenter die Betreuung der Menschen übernommen, sie erhielten ihr Geld also nicht länger über das Asylbewerberleistungsgesetz. In Bochum erhalten demnach 1261 der sogenannten Bedarfsgemeinschaften – also Menschen, die zusammenleben und gemeinsam wirtschaften – Unterstützung vom Jobcenter (Stand: Oktober 2023 ). Insgesamt sind das 2421 Menschen.
„Seit Anfang 2023 ist die Gesamtzahl stabil“, so Sprecher Johannes Rohleder. Pro Monat würden etwa 20 bis 30 Bedarfsgemeinschaften dazukommen, aber etwa genauso viele ausscheiden. „Die Gründe für die Beendigung des Leistungsbezuges können eine Arbeitsaufnahme, aber auch der Wegzug aus Bochum oder der Eintritt ins Rentenalter sein“, so Rohleder.
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Umgekehrt könne es aber auch sein, dass Familien, die ausgeschieden waren, wieder in den Leistungsbezug zurückkehren oder aus einer anderen Stadt in Deutschland zuziehen. Das lasse sich statistisch nicht so detailliert aufschlüsseln.
So viele Menschen haben einen Job in Bochum gefunden
Von Juli 2022 bis Oktober 2023 hätten in Bochum 151 Menschen aus der Ukraine eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, eine Ausbildung oder eine Selbständigkeit begonnen. Rohleder: „In den nächsten Monaten rechnen wir mit einem Anstieg der Integrationen.“ Die große Mehrheit der in Bochum lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer werde dann ein grundständiges Sprachniveau erreicht haben. „Das werden wir nutzen, um diese Menschen offensiv in Arbeit zu vermitteln.“