Bochum. . Peter Müller ist der Nachfolger von Anna Bucher als Schulleiter am Bochumer Goethe-Gymnasium. Es ist seine erste Stelle als „Chef“ einer Schule.

Nach einem Umzug dauert es immer, bis man alle Räume kennt und weiß, wo Lichtschalter und andere Anschlüsse sind. Peter Müller (59) kennt in seinem neuen Zuhause noch nicht alle Zimmer. Den Goethe-Raum aber steuert er zielstrebig an. „Der eignet sich vielleicht ganz gut für ein Bild“, sagt er und hat natürlich recht. Dort gibt es Goethe-Bilder an der Wand. Der Nachfolger von Anna Bucher, er ist der neue Schulleiter am Goethe-Gymnasium, lässt sich davor sitzend fotografieren. Das passt.

Knapp vier Wochen hat er nun Zeit gehabt, sein neues Betätigungsfeld kennenzulernen und sich gedanklich auf seine Aufgaben vorzubereiten. Es ist seine erste Stelle als Schulleiter, zuletzt war er stellvertretender Schulleiter am Gymnasium in Wanne-Eickel. Mit seinen 59 Jahren ist er deutlich älter als Michael Braß. Der ist 40 Jahre alt und der neue Schulleiter am Heinrich-von-Kleist-Gymnasium. „Der ist schon recht jung“, sagt Müller mit Blick auf die WAZ-Ausgabe, in der Braß vorgestellt wurde. „Aber ich will ja nicht mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen. Mein Wunsch war, mehr bewegen zu können. Zum Ende meiner Karriere kann ich das als Schulleiter. Ich denke, dass ich das bis zum Ende durchziehe.“ Also, bis er 67 ist. Acht Jahre kann er sich demnach am Goethe-Gymnasium einbringen. „Es stehen zunächst einmal vor allem viele bauliche Aufgaben an“, sagt er. „Den Mensabau hat meine Vorgängerin ja noch auf den Weg bringen können. Dazu kommt der Brandschutz, der erneuert werden muss. Auch die Außenanlagen müssen gemacht werden.“ Vielleicht hält er sich deshalb bei der Veränderungen der pädagogischen und didaktischen Inhalte zunächst etwas zurück.

Unterstützung für die Bläserklasse

„Da halte ich es so wie mein Kollege Michael Braß. Auch hier gibt es ja schon funktionierende Profile. Es wird also erst einmal keine großen Entwicklungspläne geben. Die vorhandenen Profile möchte ich stärken.“ Er macht aber keinen Hehl aus der Tatsache, dass er nicht Schulleiter geworden ist, um nur die Arbeit seiner Vorgängerin fortzusetzen. „Anna Bucher hat gute Vorarbeit geleistet. So sind zum Beispiel auch die Koordinatorenstellen besetzt. Das Projekt Bläserklasse finde ich auch sehr gut. Da wird es weitere Unterstützung geben. Aber ich möchte die Schule in den kommenden Jahren schon nach meinen Ideen gestalten.“ Natürlich müsse man zunächst auch schauen, was die neue Landesregierung vorhabe. „Wie wir uns darüber hinaus in Zukunft aufstellen, darüber werde ich mit dem Kollegium austauschen. Es gibt noch keinen Masterplan. Vielleicht aber schaffen wir es, eine MINT-Schule zu werden, also eine Schule, bei der die Naturwissenschaften gezielt gestärkt werden. Und ich möchte das internationale Profil stärken.“

Das wiederum hat mit seiner Vita und seiner Fächerkombination zu tun. Englisch und Geschichte hat er studiert. Er kann daher auch Geschichte bilingual anbieten. Nach seinem Studium hat er zudem zwei Jahre in England gelebt. „Eine Schule in Sheffield, ohnehin ja Bochums Partnerstadt, wäre gut für einen Austausch. Dorthin würde ich gerne Kontakte pflegen und schärfen – auch wenn das bürokratisch etwas schwierig ist.“

Zur Person Peter Müller

Geboren wurde Peter Müller (59) in Niedermarsberg, im Sauerland. Er hat drei Kinder und wohnt in Recklinghausen. Seine erste Anstellung als Lehrer hatte er in Brilon. Seit 1996 arbeitete er in Herne. Zunächst am Pestalozzi-Gymnasium, dann ab 2014 als stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Eickel in Wanne-Eickel.