Bochum. Mit einer Kampagne haben Stadt und Stadtwerke Bochum 2022 dafür geworben, Energie zu sparen. Die Bochumer halten sich daran – mehr denn je.

Als „Spar-Weltmeister“ haben sich die Verbraucherinnen und Verbraucher in Bochum schon 2022 entpuppt. 21 Prozent weniger Heizenergie hatten sie gegenüber dem Vorjahr genutzt. Jetzt haben sie diese Marke noch einmal getoppt.

Erdgasverbrauch in Bochum geht weiter zurück

„Die Erdgasverbräuche in Bochum waren auch im Jahr 2023 weiter rückläufig“, sagt Jascha Dröge, Sprecher der Stadtwerke Bochum. Nach 21 Prozent weniger Erdgas im Jahr 2022 haben sie 2023 noch einmal etwa fünf Prozent weniger verbraucht, also 26 Prozent weniger im Vergleich zu 2021.

Etwa 2,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Erdgas haben 2022 alle Lieferanten in das Erdgasnetz der Stadtwerke Bochum eingespeist; allein 1,8 Milliarden kWh davon haben die Stadtwerke geliefert. 2021 waren es noch knapp 3,2 Milliarden kWh, 2023 insgesamt nur noch knapp 2,4 Milliarden kWh.

Sparsamer Umgang mit Energie ist weiter wichtig

Im Herbst 2022 hatte das Versorgungsunternehmen vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland eine umfangreiche Informationskampagne mit dem Motto „Es macht viel aus, wenn du viel ausmachst“ gestartet, um für das nachhaltige Sparen von Energie zu werben.

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Im Blick hatte es ebenso wie die gesamte Branche damals auch den Gesamtspeicherstand für Gas in Deutschland. Dieser liegt nach Auskunft der Bundesnetzagentur derzeit bei 78,9 Prozent. Die Gasabflüsse seien stabil und ausgeglichen. „Dennoch bleibt ein sparsamer Umgang mit Energie weiter wichtig“, heißt es bei den Stadtwerken. Sie verweisen auf ihre Einspartipps unter: www.stadtwerke-bochum.de/energieeinsparen.

Stadtwerke sparen selbst zehn Prozent Strom und Wärme

Das Energieunternehmen selbst bleibt derweil auf dem von der Stadt vorgegebenen Einsparkurs für stadteigene Unternehmen. Es hat nach eigenen Angaben 2023 im Verwaltungsgebäude am Ostring sowie auf dem Betriebshof in Bochum-Hamme eine Einsparung des Strom- und Wärmeverbrauchs von jeweils etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt. Die Stadt selbst hat für sich ein Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent ausgemacht.

Derweil sind die Bochumerinnen und Bochumer auch in Sachen Strom- und Wasserverbrauch sparsam unterwegs. Sie haben 2023 etwa sechs Prozent weniger Strom und knapp zwei Prozent weniger Wasser im Vergleich zum Vorjahr verbraucht.

Energiedienstleister Ista sieht Bochum in der Spitzengruppe

Auch andere haben festgestellt, dass Bochum vergleichsweise sparsam mit Wärmeenergie umgeht – allerdings sind die Werte in der aktuellen Heizperiode demnach gestiegen. Der Energiedienstleister Ista hat dazu Daten veröffentlicht.

Betrachtet man nur den Monat Dezember 2023, liegen die Verbraucher in Bochum im Vergleich zu denen in anderen Großstädten in der Spitzengruppe. Demnach ist der Mehrverbrauch um vier Prozent im Vergleich zu Dezember 2022 der drittbeste Wert hinter Stuttgart (-2 Prozent) und Leipzig. Der Bundesdurchschnitt liegt laut Ista bei einem Plus von sieben Prozent.

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Für die gesamte bisherige Heizperiode sieht es so aus: Witterungsbereinigt ist der Verbrauch im Bundesgebiet um etwa neun Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, in Bochum beträgt das Plus aber lediglich sieben Prozent. Damit ist die Stadt laut Ista eines von sieben der 20 größten Städte in Deutschland, die unter dem Bundesdurchschnitt liegen.