Bochum. 95 neue Wohnungen sind in einem Stadtteil in Bochum geplant. Nach einigen Verzögerungen soll es nun bald losgehen. So ist der aktuelle Stand.
Die Weichen sind gestellt. Nachdem auch der Rat der Stadt Bochum in seiner letzten Sitzung zugestimmt hat, steht einem Neubaugebiet in Bochum-Langendreer nun nichts mehr im Wege. Zumindest fast. Eine letzte Hürde muss noch genommen werden, dann kann die Planung zwischen der Hauptstraße, der Straße In der Schornau und einer bisherigen Grabelandfläche südwestlich des evangelischen Friedhofs Langendreer umgesetzt werden.
Neubaugebiet in Bochum: Eine letzte Hürde steht noch im Weg
Rund 95 Wohneinheiten sollen in vier Mehrfamilienhäusern entstehen. Dazu wird sich auch die gegenüber an der Hauptstraße ansässige Rudolf-Steiner-Schule (RSS) erweitern. Denn die Waldorfschule platzt aus allen Nähten und benötigt dringend mehr Raum. Diesen soll es in einem Neubau gegenüber vom Stammsitz an der Hauptstraße 238 geben, dazu eine weitere Sporthalle und eine Kita. Zudem soll ein kleines Gebäude an die alte Villa der RSS gebaut werden.
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Die Verantwortung wechsele jetzt von der Stadtplanung ins Liegenschaftsamt, sagt Stadtplaner Klaus Kleine. „Es ist nämlich noch ein Grundstücksgeschäft abzuschließen.“ Die Kollegen würden dann auch die weitere Abstimmung mit den Bauherren übernehmen. Wenn es gut liefe, könne vielleicht noch zum Ende des Jahres mit den Rodungen begonnen werden, um das Baufeld freizulegen.
Um die geplante Bebauung zu ermöglichen, wurde der Bebauungsplan Nummer 417 b aufgestellt. Realisiert wird das Wohnungsbauprojekt durch die GLS Bank und die Langendreer Baugenossenschaft. Als Mieter und Nutzer treten die Rudolf-Steiner-Schule sowie das Mehrgenerationen-Wohnprojekt Facettenreich auf.
Neubaugebiet in Bochum stand zwischenzeitlich auf der Kippe
Zwischenzeitlich stand das Vorhaben auf der Kippe. Zunächst fungierte die Bochumer Wohnstätten Genossenschaft als Bauherr. Nachdem man sich dann aber überraschend von dem Projekt in Langendreer verabschiedet hatte, sprang die GLS-Bank als neuer Bauherr ein. Was allerdings auch die Planung noch einmal durcheinander wirbelte und Zeit kostete. „Wir haben dann ja noch einmal alles grundsätzlich bearbeitet und die Gebäude neu ausgerichtet“, erklärt Klaus Kleine.
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Zunächst waren zwei Reihen mit insgesamt sechs Wohnriegeln und einem länglichen Bau für die RSS angedacht. Nun werden die Wohngebäude weiter auseinander und L-förmig gebaut, ein Teil dreigeschossig, der andere fünfgeschossig. Dazu gibt es noch ein dreigeschossiges, längliches Wohnhaus. Und eben einen Gebäudekomplex für die Waldorfschule. Hauptzufahrt wird über die Straße In der Schornau sein, dazu gibt es für den Schulbereich eine Zufahrt von der Hauptstraße.
Stadt Bochum nutzt Grabeland für eigene Zwecke und kündigt Pächtern
An das Wohngebiet angeschlossen wird die Grabelandfläche zum Friedhof hin. Viele Pächter hatten sich zuletzt über die Kündigung durch die Stadt beschwert. Doch die Verwaltung hat diese Freifläche für die erforderlichen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sowie die Rückhaltung und Versickerung von Regenwasser vorgesehen.
Für Unverständnis sorgte die Auflage, die Parzellen inklusive Grün zurückzubauen, zumal man das Gelände ja ohnehin für die Natur vorgesehen habe. Man verfolge an dieser Stelle ein eigenes Konzept mit ökologischen Maßnahmen, in deren Rahmen Bäume und Sträucher gepflanzt würden, erklärt Kleine. Auch seien für die Versickerung von Regenwasser Mulden geplant. „Der Bereich wird also entsprechend umgestaltet.“
Planung liegt öffentlich aus
Der Bebauungsplan 417b sowie die dazugehörigen Unterlagen können ab sofort beim Amt für Stadtplanung und Wohnen im Technischen Rathaus, Hans-Böckler-Straße 19, Zimmer 1.0.210 (Planauslage), während der Dienststunden eingesehen werden. Diese sind zurzeit Montag, Dienstag und Freitag von 8 bis 13 Uhr, Mittwoch von 8 bis 16 Uhr und Donnerstag von 8 bis 18 Uhr. Die Einsichtnahme sei nur nach Terminvereinbarung unter Tel. 02 34 / 910 – 17 17 oder per E-Mail an bebauungsplanauskunft@bochum.de möglich, betont die Stadt.
Es handele sich dabei auch nicht um eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit, erklärt Stadtplaner Klaus Kleine. Davon habe es schon zwei gegeben, 2018 und 2023. Jetzt könne die beschlossene Planung nur noch einmal eingesehen werden
Der Bebauungsplan sowie die dazugehörigen Unterlagen sind ab sofort auch auf der Internetseite der Stadt Bochum auf www.bochum.de sowie über das zentrale Internetportal des Landes NRW auf www.bauleitplanung.nrw.de zu finden.