Bochum. Einst fuhren Zechenzüge darüber. Nun wird eine Brücke über die A43 in Bochum abgerissen – weil die Autobahn breiter wird. Was dann folgt.

Sechsspurig ausgebaut wird die Autobahn 43 – irgendwann einmal nach 2026 auch auf dem Stadtgebiet von Bochum. Bis dahin müssen Vorbereitungen getroffen werden. Dazu gehören Abriss und Neubau einer ehemaligen, 1965/66 gebauten Zechenbahn-Brücke, die in Hiltrop die A43 quert. Sie wird seit vielen Jahren als Rad- und Fußgängerbrücke genutzt. Außerdem verläuft dort die Fernwärmeleitung des nahe gelegenen Heizkraftwerks Hiltrop.

Vor dem Abriss wird eine neue Brücke gebaut

Und das soll auch in Zukunft so sein. Vor dem Abriss der alten Brücke müssen ein neues Bauwerk errichtet und neue Leitungen darüber gelegt werden.

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Abgerissen werden muss die alte Brücke, weil im Zuge des Ausbaus des Bochumer Kreuzes zwischen dem Anschluss Werne und dem Kreuz ein durchgängiger Manövrierstreifen und ein zusätzlicher Seitenstreifen errichtet werden sollen. Die bisherige Brücke ist dafür nicht breit genug. Da es sich um eine städtische Brücke handelt, muss nicht die Autobahn GmbH für den Ersatzbau sorgen, sondern die Stadt und die Stadtwerke Bochum.

Täglich sind etwa 90.000 Fahrzeuge auf der A43 unterwegs

Längst hat die A43, auf der täglich etwa 90.000 Fahrzeuge unterwegs sind, „die Kapazitätsgrenze einer vierspurigen Autobahn überschritten“, so der Landesbetrieb Straßenbau-NRW. Während der erste Bauabschnitt bereits im Oktober 2014 begonnen wurde und die Baustelle mittlerweile bis zum Autobahnkreuz Herne vorgerückt ist, dauert es bis zum Ausbau in Bochum noch einige Jahre. Die Autobahn GmbH geht davon aus, dass vom Jahr 2026 an der Abschnitt zwischen Herne und Bochum-Riemke in Angriff genommen wird. Danach folgt der Ausbau bis zum Autobahnkreuz Bochum.

Für diesen Abschnitt gibt es seit 2022 einen Planfeststellungsbeschluss, der allerdings noch nicht rechtskräftig ist. Und in diesem Abschnitt liegt besagte Brücke, die erneuert wird. Knapp zwei Jahre werden die vorbereitenden Arbeiten und der Brückenneubau dauern. Erst dann wird die alte Brücke abgerissen.

Arbeiten sollen im Winter 2024/25 beginnen

Das neue Bauwerk wird nach Westen verschoben und in Höhe von Autobahnkilometer 25 rechtwinklig zur A43 gebaut. Baustart soll der nächste Winter 2024/25 sein.

Als die Pläne des Ausbaus auf Bochumer Stadtgebiet vor acht Jahren der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, hatte es erst einmal Empörung gegeben. Denn: Bis dahin waren die Planer von einem ersatzlosen Abriss der Fußgänger- und Radfahrerbrücke ausgegangen. Nach der Umwandlung der früheren Zechenbahn hatten es keine neue Vereinbarung zwischen Straßen.NRW, dem Verkehrsträger Stadt und dem Regionalverband Ruhr (RVR) gegeben.

Danach ist es offenbar zu einer Übereinkunft gekommen. Zumal: „Der Kornharpen-Radweg, zu dem die Brücke gehört, ist ein wichtiger Teil des Emscherpark-Radwegs“, so RVR-Sprecher Jens Hapke damals. Die Stadtwerke Bochum wiederum hatten schon zu diesem Zeitpunkt entschieden, ihre Fernwärmleitungen weiterhin über die Autobahn zu führen. Daher sollte die Planung mit dem RVR und Straßen-NRW abgestimmt werden, wie es hieß.