Bochum. Vor dem A43-Ausbau bewegen die Bürger vor allem die Themen Lärm und Grunderwerb. Mehr als 100 Interessierte bei Info-Veranstaltung von Straßen.NRW.

Das Interesse ist groß an den Ausbauplänen für die A 43. Mehr als 100 Besucher kamen zur Informationsveranstaltung von Straßen-NRW in die Aula der Heinrich-von-Kleist-Schule in Gerthe. Zwar werden noch gut vier Jahre vergehen, bis der Bau des dritten Abschnitts von der Anschlussstelle Riemke bis zum Autobahnkreuz Bochum beginnt (die WAZ berichtete). „Aber es ist gut, dass schon jetzt so eine Info-Veranstaltung angeboten wird“, sagt Dr. Hans-Hermann Stippl.

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Den Hiltro per bewegt wie viele andere Gäste vor allem das Thema Lärm; neben dem Grundstückserwerb das zentrale Thema bei allen Ausbauplänen, so Christoph Neumann, Abteilungsleiter Planung bei Straßen-NRW. Dass aktuelle und künftige Lärmbelastungen durch die Autobahn berechnet, aber nicht tatsächlich gemessen werden, ist nicht nur aus Sicht von Hans-Hermann Stippl falsch. Indes verweist Christoph Neumann darauf, dass dabei Werte ermittelt werden, die eher zugunsten der Betroffenen ausfallen. Völlig verfehlt ist nach Ansicht von Stippl außerdem, dass der Abschnitt entlang des Zillertals auch künftig keine Lärmschutzwand erhalten wird. Der Faktor Lebensqualität werde zu wenig berücksichtigt.

Es waren nicht die einzigen Einwände an diesem Dienstagabend. Empörung bei vielen Gästen rief etwa der bislang ersatzlose Abriss der Fußgänger- und Radfahrerbrücke in Höhe des Heizkraftwerks Hiltrop hervor. Nach der Umwandlung der früheren Zechenbahn hatten es keine neue Vereinbarung zwischen Straßen.NRW, dem Verkehrsträger Stadt und dem RVR geben. Der Bund sei daher für einen Neubau nicht zuständig, so Straßen-NRW-Projektleiterin Britta Fuchs.

Fußgängerbrücke über A 40 wird wohl ersetzt

Sorgen hatte es in den Stadtteilen Harpen und Gerthe auch über den angekündigten, ersatzlosen Abriss der Fußgängerbrücke am Lütkendorpweg an der A 40 gegeben. Auch das ist Teil des A 43-Ausbauprojekts.

Bei der Info-Veranstaltung hieß es nun, die Stadt als Eigentümer der Brücke werde sie ersetzen lassen.

Allerdings bahnt sich eine Lösung im Interesse von Anwohnern und Radfahrern an. Straßen-NRW-Abteilungsleiter Neumann deutet an, dass sich sein Haus eine Private-Partnership-Lösung vorstellen kann, öffentliche und private Träger könnten gemeinsam die Kosten für einen Neubau tragen. Auf Anfrage der WAZ bestätigten RVR und auch die Stadtwerke, deren zwei Fernheizungsleitungen über die Brücke laufen, schon in Gesprächen mit Straßen-NRW zu sein. Im November wird es außerdem einen Ortstermin geben. Denn: „Der Kornharpen-Radweg, zu dem die Brücke gehört, ist ein wichtiger Teil des Emscherpark-Radwegs“, sagt RVR-Sprecher Jens Hapke. Die Stadtwerke haben derweil nach Auskunft von Sprecher Kai Krischnak bereits entschieden, ihre Leitungen auch künftig über die Autobahn zu führen. „Die Planung werden wir mit dem RVR und Straßen-NRW abstimmen.“