Bochum. Der A 43-Ausbau rückt nach Süden. Bochum möchte eine Bahnunterführung für eine Straße nutzen. Aber: Der Autobahndamm wird bald geschlossen.

Der sechsstreifige Ausbau der A 43 schreitet nach Süden voran. Anfang 2024 beginnen nach Auskunft der Autobahn GmbH die Bauarbeiten von der Anschlussstelle Herne-Eickel bis zur Anschlussstelle Bochum-Riemke. Eine der ersten Maßnahmen betrifft das Bochumer Stadtgebiet, genauer gesagt die ehemalige Zechenbahn-Unterführung von der Rensingstraße zur Herner Straße.

Damm der A 43 in Bochum-Riemke wird bald verfüllt

„Für diesen Bauabschnitt ist zunächst die Verfüllung des Straßendamms geplant“, sagt Anton Kurenbach, Sprecher der Autobahn-Niederlassung Westfalen. Demnach wird die Lücke geschlossen, „vorbehaltlich der Entscheidung der Stadt“.

Denn: Eigentlich möchte Bochum genau diesen Tunnelnutzen, um mit einer neuen Verbindungsstraße unter der A 43 auf der Stadtgrenze von Bochum und Herne den Verkehr ins und aus dem interkommunalen Gewerbegebiet HER-BO 43 besser fließen zu lassen. Profitieren davon würden auch die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil Riemke und Pendler, da voraussichtlich die Verkehrsbelastung auf der Herner Straße zwischen A 43 und Rensingstraße – eine der Verkehrsschlagadern Bochums – abnehmen wird.

550 Lkw und 650 Pkw-Fahrten werden täglich erwartet

Nötig ist die neue Straße nach Einschätzung der Planer, weil das Verkehrsaufkommen zum und im Gewerbegebiet deutlich steigen wird, wenn das gerade gebaute Zentrallager des Discounters Lidl fertiggestellt ist. Nach Schätzungen geht es um täglich etwa 550 An- und Abfahrten von Lkw sowie 650 Pkw-Fahrten von Beschäftigen. Das würde die Leistungsfähigkeit der Rensingstraße und vor allem die der Kreuzung mit der Herner Straße extrem belasten. Daher die Idee einer weitere Zu- und Abfahrt.

Die nun doch nicht kommt? Schließlich will die Autobahn GmbH den Damm verfüllen.

Bochum kündigt Straßen- und Brückenplanung an

In Bochum heißt es, die Pläne für den Straßenausbau würden weiter verfolgt. Das entsprechende Verfahren des Bebauungsplans 979 laufe weiter. Das wisse auch die Autobahn GmbH.

Um diese Stelle an der A 43 in Bochum-Riemke geht es. Früher fuhr hier eine Zechenbahn her. Künftig soll dort eine Straße zwischen Riemke und Herne parallel zur Herner Straße und als Erschließung zum Gewerbegebiet HER-BO 43 führen.
Um diese Stelle an der A 43 in Bochum-Riemke geht es. Früher fuhr hier eine Zechenbahn her. Künftig soll dort eine Straße zwischen Riemke und Herne parallel zur Herner Straße und als Erschließung zum Gewerbegebiet HER-BO 43 führen. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Allerdings: Die Planungen sind noch nicht genügend weit fortgeschritten. Das Bebauungsplanverfahren müsse mit der öffentlichen Beteiligung fortgesetzt werden, heißt es. Und: „In einem nächsten Schritt müssen die Straßen- und Brückenplanung erstellt werden“, so Bochums Pressesprecher Thomas Sprenger. Mit der Entwurfsplanung würde dann auch eine belastbare Kostenberechnung vorlegt. Aus Sicht der Stadt ist das kein unwichtiger Aspekt. Denn: Die Kosten für die neue Brücke muss die Kommune übernehmen, so die Auskunft der Autobahn GmbH.

Vor zwei Jahren hieß es, die neue Brücke werde – je nach Querschnitt – bis zu fünf Millionen Euro kosten. Den gleichen Betrag müsse Bochum noch einmal für die Wartung und Instandhaltung bezahlen. Das indes war vor der Inflation und Explosion der Baukosten. Die dürfte mittlerweile deutlich höher liegen. Ende 2023, so die Kalkulation vor zwei Jahren, soll der Bebauungsplan rechtskräftig sein. Der Bau selbst würde nicht vor Mitte 2025 beginnen. Mittlerweile ist von Mitte 2026 die Rede.

Für den Autobahnabschnitt in Riemke liegt Baurecht

Fakt ist: Für den entsprechenden Autobahnabschnitt liegt ein „rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss … und damit das Baurecht vor“, so Autobahn-GmbH-Sprecher Kurenbach.

Immerhin ist mit der Verfüllung des Autobahndamms in Riemke der Plan von einer Straßenverbindung parallel zur Herner Straße noch nicht zu den Akten gelegt. Denn: „Auch zu einem späteren Zeitpunkt kann dort noch eine Unterführung hergestellt werden“, sagt der Sprecher der Autobahn GmbH.