Bochum. „Die wundersame Reise von Edward Tulane“ kommt als Stück für die ganze Familie ins Schauspielhaus Bochum. Darauf können sich die Besucher freuen.
Wenn die Schulbusse wieder in langen Schlangen vor dem Theater parken, dann kann man sicher sein: Das neue Familienstück ist da! In jedem Jahr zur Adventszeit zeigt das Schauspielhaus Bochum eine aufwendige Aufführung für Zuschauer ab sechs Jahren, die teils mit ihren Eltern und Geschwistern, teils in kompletter Klassenstärke die Sitzreihen erobern. Am kommenden Samstag, 25. November, wird das Gewusel im Haus besonders groß sein: Dann feiert das neue Bühnenabenteuer „Die wundersame Reise von Edward Tulane“ seine Premiere. Es gibt noch ein paar Karten.
Neues Stück für die ganze Familie kommt ins Schauspielhaus Bochum
Nachdem in den letzten Jahren wahre Klassiker wie „Die Schöne und das Biest“ und „Die unendliche Geschichte“ auf dem Spielplan standen, setzt das Theater diesmal auf ein vergleichsweise wenig bekanntes Kinderbuch. Die Vorlage für die bunte Aufführung stammt von der amerikanischen Autorin Kate DiCamillo, die mit „Edward Tulane“ eine so unterhaltsame wie herzerwärmende Geschichte schrieb.
Im Mittelpunkt steht ein Spielzeughase, der auf den Namen Edward Tulane hört. Er stammt aus wohlhabendem Haus und ist aus Porzellan: „Zu Beginn ist er total eitel und überheblich“, erzählt der Schauspieler Marius Huth, der in die Rolle des Hasen schlüpft. „Erst im Laufe der Handlung lernt er, andere Menschen zu lieben, was total neu und zunächst auch etwas befremdlich für ihn ist.“
Spielzeughase fällt auf hoher See plötzlich über Bord
Die Zuschauer verfolgen die Abenteuer dieses eingebildeten Hasen, der auf einer Seereise plötzlich über Bord fällt und einsam im Meer treibend fast verloren scheint. Doch Edward wird von einem Fischer gerettet und erlebt daraufhin eine Reihe von turbulenten Begebenheiten. Er wird etwa von Landstreichern aufgegriffen, landet auf einem Müllhaufen und fällt schließlich in die Hände eines armen Mädchens.
Auf die Bühne gebracht wird Edwards wilde Reise von der Regisseurin Liesbeth Coltof, die in Bochum zuvor „Die unendliche Geschichte“ sowie „Hoffen und Sehnen“ als Open-Air-Stück auf dem Theatervorplatz einrichtete. Von dem Kinderbuch ist sie schwer begeistert: „Die Vorlage ist fantastisch“, sagt sie. „Die Autorin nimmt ihre jungen Leser ernst. Ich mag ihren Tonfall und die schöne Botschaft, die sie vermittelt.“ Denn im Grunde sei „Edward Tulane“ ein Buch über Liebe und Zusammenhalt: „Wir leben in so wilden Zeiten. Da ist es wichtig, dass man sich unterstützt und gegenseitig hilft.“
Bunte Aufführung mit Drehbühne und Live-Musik
Für die Aufführung wird der komplette Bühnenapparat des großen Hauses beansprucht. Es gibt eine Drehbühne, Live-Musik und viele, bunte Kostüme. Als Musiker mit dabei sind die ukrainische Pianistin Irina Zabolotna und der senegalesische Trommler Aladji Touré, die gemeinsam mit dem Ensemble musizieren werden. Marius Huth spielt Trompete, Veronika Nickl spielt auf der Querflöte, Lukas von der Lühe ist am Schlagzeug zu erleben.
Spieltermine bis ins kommende Frühjahr
Die Premiere von „Die wundersame Reise von Edward Tulane“ steigt am Samstag, 25. November, um 16 Uhr im Schauspielhaus, Königsallee 15. Wieder am 26. November sowie 3., 17., 25. und 28. Dezember. Daneben gibt es zahlreiche Vormittagsvorstellungen für Schulen. Dauer: ca. 80 Minuten ohne Pause.
Die Aufführung soll nicht nur während der Weihnachtszeit gespielt werden. Termine sind bis ins kommende Frühjahr hinein geplant. Karten und Infos: 0234 33 33 55 55
„Ähnlich wie bei der Unendlichen Geschichte wechselt ständig das Bühnenbild“, verrät Liesbeth Coltof. „Der Hase erlebt viele verschiedene Welten: mal unter Wasser, mal auf dem Müllberg, mal in einem Café.“
Schauspieler Marius Huth schlüpft in viele Kostüme
Diese wundersame Reise glaubhaft zu verkörpern, ist die Aufgabe von Marius Huth, der in der Rolle des Edward in viele verschiedene Kostüme schlüpft. Bei der „Unendlichen Geschichte“ vor zwei Jahren war er der Drache Fuchur. Einen Hasen spielte er indes noch nie: „Das ist ein bisschen wie bei Toy Story“, sagt er schmunzelnd. „Der Hase ist eigentlich ein Spielzeug, in dem jedoch ein echtes Lebewesen steckt. Das zu spielen, macht echt Spaß.“