Bochum. Der Advent steht vor der Tür. Die ersten Tannenbäume werden schon verkauft. Worauf in Bochum zu achten ist und welche Preise aufgerufen werden.

Dass Weihnachtsbäume nicht einfach ein profaner grüner Zimmerschmuck für eine bestimmte Jahreszeit sind, zeigte sich im letzten Jahr am Beispiel des traditionellen Christbaums vor dem Bochumer Rathaus. Die Stadt hatte sich aufgrund des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Gefahr einer Energieknappheit dazu entschieden, auf dieses Symbol ganz bewusst zu verzichten. Eine teils äußerst aufgeregte Diskussion in der Stadtgesellschaft war die Folge. Deshalb die gute Nachricht vorweg: Der „offizielle“ Bochumer Weihnachtsbaum ist an seinen angestammten Platz zurückgekehrt. Die 16 Meter hohe Nordmanntanne aus dem Sauerland werde in den kommenden Tagen mit 3000 LED-Lichtern zum Strahlen gebracht, kündigt die Stadt an.

Was es sonst jetzt schon für Nachrichten rund um die Tannenbäume gibt, zu Kosten, Verkaufsorten und Geschichten drumherum, haben wir einmal zusammengestellt.

Was kostet in diesem Jahr ein Weihnachtsbaum?

Was der Christbaum nun in diesem Jahr kostet, hängt ganz davon ab, welche Art Baum es sein soll. Der Verband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger nennt für diese Saison folgende Preise pro laufendem Meter (lfm), gibt aber keinen konkreten Preis vor, sondern spricht von Preisspannen, die als Richtgröße dienen.

  • Nordmanntanne: 21 bis 29 Euro pro lfm
  • Blaufichte: 13 bis 18 Euro pro lfm
  • Rotfichte: 10 bis 15 Euro pro lfm

Eberhard Hennecke ist Sprecher des Erzeugerverbands für NRW und spricht von einer „moderaten Preiserhöhung“ von einem bis zwei Euro pro laufendem Meter im Vergleich zum vergangenen Jahr. „Wir dürfen dabei nicht vergessen, der Weihnachtsbaum ist nicht einfach eine Handelsware, sondern vielmehr ein hochemotionales Produkt. Er erfüllt gerade in diesen Zeiten eine wichtige Aufgabe als Symbol für Frieden und Harmonie“, so Hennecke.

Auch in diesem Jahr bietet Landwirt Hermann Appelbaum auf seinem Wattenscheider Hof wieder an, dass sich die Menschen ihren Tannenbaum dort selbst schlagen oder besser sägen können.
Auch in diesem Jahr bietet Landwirt Hermann Appelbaum auf seinem Wattenscheider Hof wieder an, dass sich die Menschen ihren Tannenbaum dort selbst schlagen oder besser sägen können. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Wettbewerb um die besten Verkaufsplätze

Wie in jedem Jahr gibt es unter den Händlern und Erzeugern einen Wettstreit um die besten Verkaufsplätze. Ein Traditionsunternehmen aus dem Sauerland, das seit vielen Jahren an etlichen Orten in Bochum seine Weihnachtsbäume verkauft, spricht offen an, dass es dabei schon mal sehr ruppig zugeht: Zugenommen habe der Trend, dass Grundstücksbesitzer oder Pächter selbst ins Geschäft einsteigen möchten.

Wenn dann etwa zeitweise ein Stand an lukrativen Wochenenden geschlossen habe oder die Qualität der Bäume schlecht sei, sei so ein guter Platz „verbrannt“. Es könne mitunter Jahre dauern, an dieser Stelle wieder ein gutes Geschäft aufzubauen. Das Unternehmen aus dem Sauerland bemängelt zudem, dass es manchmal an guter Beratung der Kunden mangele.

Bau-, Gartenmärkte und Discounter weiten Geschäft mit Weihnachtsbäumen aus

Der Trend, dass Garten- oder Baumärkte auf ihren teils großen Grundstücken selbst Weihnachtsbäume anbieten, ist ungebrochen. Bei Holz Ziesak etwa in Langendreer, das zur Hagebaumarkt-Gruppe gehört, sind am Dienstag die ersten Tannenbäume angeliefert worden. „Wir arbeiten nicht mit Meterpreisen, sondern mit Festpreisen für bestimmte Größen. Unsere Preise sind da stabil geblieben“, so Ziesak.

Seit Jahren verkauft die Aktion Canchanabury Weihnachtsbäume in Bochum für den guten Zweck. (Aufnahme von 2019)
Seit Jahren verkauft die Aktion Canchanabury Weihnachtsbäume in Bochum für den guten Zweck. (Aufnahme von 2019) © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Zwei Beispiele für den Verkauf von Weihnachtsbäumen für guten Zweck

Es gibt in Bochum etliche Beispiele für den Verkauf von Weihnachtsbäumen für einen guten Zweck. Exemplarisch wollen wir zwei solcher Aktionen vorstellen.

  • Aktion Canchanabury: Vom 2. Dezember an werden die Christbäume wieder auf dem Platz vor der Propsteikirche, Bleichstraße, in der Innenstadt verkauft. Die Zeiten werden noch bekannt gegeben. Geschäftsführer Gerd Stegemann versichert: „Unser Händler hat angekündigt, dass er im nächsten Jahr die Preise anheben müsse. In diesem Jahr bleiben sie aber stabil.“ Ältere Menschen oder alle, die dies wünschen, können sich die Bäume gegen eine Gebühr auch direkt nach Hause bringen lassen, dies erfolge in diesem Jahr erstmals mit einem Elektrolieferwagen.
  • Werner-von-Siemens-Schule: Die Hauptschule in Harpen verkauft wieder Weihnachtsbäume, die von den Schülern selbst geschlagen worden sind. Gutscheine im Wert von 30 Euro können erworben werden. Der Erlös der Aktion ist wieder für den Förderverein der Schule bestimmt. Unterstützt wird der Transport der Bäume von Lions Club Bochum Hellweg. Wertgutscheine gibt es noch bis zum 3. Dezember unter 0234/ 92 56 30. Im Preis enthalten sind eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. Gutscheine für Bäume, die größer als 2,50 Meter sind, kosten 40 Euro. Wer den Baum ohne Gutschein am 9. Dezember kauft, zahlt 17,50 Euro für den laufenden Meter.

Ein ganz besonderes Erlebnis für die ganze Familie: Baum selbst schlagen

Fortgesetzt wird in diesem Jahr auch die Tradition beim Wattenscheider Landwirt Hermann Appelbaum. Auf seinem Hof in Wattenscheid-Sevinghausen können die Bäume selbst geschlagen (oder gesägt) und mit nach Hause genommen werden. Die Tage für diese Aktion stehen bereits fest: Sonntag, 10. Dezember, sowie Samstag/Sonntag, 16./17. Dezember, jeweils 10 bis 16 Uhr. Einzelheiten zu der Aktion werden noch bekannt gegeben.

Unsere Aufstellung hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.