Bochum-Weitmar. Als „Pianist aus den Trümmern“ wurde Aeham Ahmad bekannt. Er spielte im zerstörten Damaskus. Jetzt tritt er im Prinz-Regent-Theater Bochum auf.

Als „Pianist aus den Trümmern“ spielte der syrische Musiker Aeham Ahmad 2014 im Flüchtlingslager Yarmouk während des Bürgerkriegs in Syrien. Das Foto, das ihn inmitten von Trümmern spielend zeigte, wurde häufig als Zeichen für die Sinnlosigkeit des Krieges verstanden. Inzwischen lebt Ahmad in Deutschland – und wird gemeinsam mit dem Schauspieler Martin Bretschneider bei einem Gastspiel am Sonntag, 22. Oktober, um 18 Uhr im Prinz-Regent-Theater (Prinz-Regent-Straße 50-60) in Bochum zu erleben sein.

Besonderes Gastspiel im Prinz-Regent-Theater Bochum

„A Mission for Sisyphos“, so der Titel, erlebte im Januar im Interkulturellen Zentrum Hövelriege (bei Bielefeld) seine Premiere. Im Zentrum steht die Lebensgeschichte von Aeham Ahmad, der in einem Flüchtlingslager bei Damaskus aufwuchs und an der Baath Universität in Homs Klavier studierte. Immer wieder trat er zwischen zerbombten Häusern auf. Im September 2015 floh er nach Deutschland, wo er unter anderem mit dem internationalen Beethoven-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet wurde.

Gemeinsam mit Martin Bretschneider entwickelte er die Idee für eine Bühnenperformance auf der Basis des Sisyphos-Mythos, den Albert Camus einst so treffend beschrieb. Zu den Mitwirkenden gehört außerdem der Schauspieler Atdhe Ramadani, der als Kind aus dem Kosovo fliehen musste.

Schon einmal trat der „Pianist aus den Trümmern“ in Bochum auf

Zur Entwicklung ihres Stückes passte, dass Ahmad parallel zu den Proben als Tischler arbeitete. Auf der Bühne trifft Camus auf zwei Handwerker. Aus dieser Situation heraus springt die Handlung, die immer wieder von Ahmads Klavierspiel und Gesang untermalt wird, hinein in die Geschichte des Sisyphos, der sein Leben lang einen riesigen Stein den Berg hinauf wuchten musste.

Für Ahmad ist es nicht der erste Auftritt in Bochum. Bereits kurz nach seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2015 trat er in der Propsteikirche mit den Symphonikern auf. (sw)

Karten (18, erm. zehn Euro): 0234 77 11 17