Bochum. Aufregende Tage erlebt das Orchester aus Bochum bei der Tour durch Taiwan. Es gab drei Konzerte in drei Städten – und eine Nervenprobe zu Beginn.

Eine ereignisreiche Woche fern der Heimat liegt hinter den Bochumer Symphonikern: Für drei Konzerte reiste das Orchester nach Taiwan, Heimatland des Generalmusikdirektors Tung-Chieh Chuang. Während das Publikum neugierig zu den Auftritten der Musiker aus dem fernen Bochum strömte, lief hinter den Kulissen nicht immer alles glatt.

Wenn ein knapp 100-köpfiges Orchester auf Weltreise geht, dann ist das organisatorisch eine ziemliche Herausforderung. Sind die Flugzeuge pünktlich? Werden die Instrumente rechtzeitig vor Ort sein? Schließlich passt ein Kontrabass nur schlecht ins Handgepäck. „Unterm Strich hat alles super funktioniert“, meldet sich Sprecherin Christiane Peters aus Taipeh. „Aufregung gab es vor dem ersten Konzert, weil einige Kisten mit den Instrumenten viel zu spät hier angekommen sind.“ Doch die Nervenprobe war zu lösen: „Am Ende hat es noch gepasst.“

Bochumer Symphoniker auf Gastspielreise in Taiwan

Drei Konzerte in drei Städten standen für die Symphoniker auf dem Spielplan: in Taipeh, Hsin-chu und Kaosiung. Nach dem Flug in die taiwanesische Hauptstadt nahmen die Musiker für die weiteren Touren den Bus. Direkt der erste Abend in der Taipeh National Concert Hall dürfte vielen der weit gereisten Musiker noch lange in Erinnerung bleiben: „Der Konzertsaal hat rund 2000 Plätze und war gut besucht“, erzählt Peters. „Es gab stehende Ovationen, die Leute haben geklatscht wie verrückt.“

Beim Pressemeeting in Taipeh scharten sich viele Journalisten um die Gäste aus dem fernen Bochum: Rechts im Bild: Generalmusikdirektor Tung-Chieh Chuang, Pianist Alexander Gavrylyuk und der erste Geiger Raphael Christ.
Beim Pressemeeting in Taipeh scharten sich viele Journalisten um die Gäste aus dem fernen Bochum: Rechts im Bild: Generalmusikdirektor Tung-Chieh Chuang, Pianist Alexander Gavrylyuk und der erste Geiger Raphael Christ. © Bochumer Symphoniker

Auf dem Programm stand das Konzert für Orchester und Klavier von Franz Liszt sowie die fünfte Symphonie von Gustav Mahler: Beide Werke sorgten in den vergangenen Wochen bereits im heimischen Musikforum für Jubel. Starpianist Alexander Gavrylyuk begleitete die Bosy auf ihrer Taiwan-Tour.

Großes Medieninteresse an den Gästen aus Bochum

Für das asiatische Publikum, das die Werke der europäischen Klassik bekanntlich sehr schätzt, war es eine Premiere: Tung-Chieh Chuang ist der erste Taiwanese, der als Generalmusikdirektor eines großen deutschen Orchesters mit „seinen“ Musikern die Heimat besucht. Entsprechend feierlich geriet der Empfang: Bei einem Pressemeeting in Taipeh scharten sich viele Journalisten und Kamerateams um den GMD. Als besonderen Gruß beschlossen die Symphoniker ihre Konzerte mit einem taiwanesischen Volkslied: „Das kennt hier jeder und wurde richtig gefeiert.“

Wenig Zeit für Sightseeing

Sonderlich viel Zeit für Sightseeing sei zwischendrin nicht geblieben, berichtet Christiane Peters. „Einige Kollegen waren auf dem berühmten Nachtmarkt in Taipeh, andere besuchten den 500 Meter hohen Wolkenkratzer.“ Von der Herzlichkeit der Menschen sind die Bosy besonders begeistert: „Es ist unfassbar, wie freundlich hier alles sind.“

Mit einer Hommage an die Popband „Queen“ melden sich die Symphoniker bei drei Konzerten vom 12. bis 14. Oktober im Anneliese-Brost-Musikforum zurück. Falls vorhanden, gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.