Bochum. Harpen ist einer der großen Investoren auf dem Gelände des früheren Opel-Werks in Bochum. Derzeit ist er in Eröffnungslaune.

So viel ist sicher. Bei SDU in Bochum haben sie den Dreh raus. 50.000 Standard-Verbindungselemente, Schrauben, Schraubenartiges und mehr, umfasst das Sortiment des Traditionsunternehmens Schrauben und Draht Union (SDU) aus Bochum. Und künftig vertreibt es diese von einer neuen Firmenzentrale aus.

Alte Zechenbrache in Bochum wird die neue Heimat eines Handelshauses

Auf einem alten Zechengelände in Werne, direkt gegenüber der Feuerwehrhauptwache, zieht SDU demnächst ein. In der vergangenen Woche wurde der Mietvertrag unterschrieben. Der Eigentümer des Gewerbeobjekts mit einer etwa 5000 Quadratmeter großen Halle und etwa 900 Quadratmeter Büro- und Sozialräumen, die Harpen-Unternehmensgruppe, steht nach eigenen Angaben kurz vor der Fertigstellung des Objekts.

Fast fertig ist die Logistikimmobilie gegenüber der Feuerwehr-Hauptwache in Bochum-Werne. Die Schrauben und Draht Union wird dort einziehen.
Fast fertig ist die Logistikimmobilie gegenüber der Feuerwehr-Hauptwache in Bochum-Werne. Die Schrauben und Draht Union wird dort einziehen. © Harpen Unternehmensgruppe

Gebaut hat Harpen auf der Zechenbrache sozusagen auf Verdacht, aber mit der Überzeugung, schnell einen Mieter zu finden. „Mit Blick auf die Markt- und Nachfrageentwicklung hatten wir den Bau spekulativ begonnen“, sagt Projektleiterin Ronja Kuckshaus. Die neue Anlage biete nicht nur eine flexible Logistikinfrastruktur, sondern entspreche auch hohen Nachhaltigkeitsstandards und verfüge über eine beinahe vollflächige Photovoltaik-Anlage.

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SDU setzt jährlich 27,2 Millionen Euro um

Mieter SDU, noch am Wallbaumweg in Langendreer zu Hause, freut sich über den anstehenden Umzug. Das Handelshaus hat dem Vernehmen nach zuvor vergeblich nach einem geeigneten Standort in Bochum und Dortmund für ein eigenes Gebäude gesucht. „Mit dieser modernen Immobilie sind wir in der Lage, unsere Logistik- und Vertriebsprozesse weiter zu optimieren“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Frederik Mischo. Mit einer ausgeklügelten Lagerhaltung und Kommissionierung sorge SDU dafür, dass die Produkte zeitnah und verbrauchsfreundlich zusammengestellt und ausgeliefert werden.

900 Arbeitsplätze auf dem Office-Campus

Der 2017 und 2020 mit je einem Gebäude begonnene und nun fertiggestellte Office-Campus zwischen der Wittener Straße und der Alten Wittener Straßen in Laer besteht aus insgesamt fünf Bürogebäuden und einem Parkhaus.

900 Arbeitsplätze stehen dort zur Verfügung. Gebaut hat alle Gebäude die Goldbeck-Gruppe, die selbst einer der großen Mieter auf dem Campus ist.

Das Unternehmen unterhält noch einen zweiten Standort in Parey an der Elbe (Sachsen-Anhalt) und erwirtschaftet mit seinen 75 Beschäftigten einen Umsatz von 27,2 Millionen Euro.,

50-Millionen-Euro-Projekt ist fertiggestellt

Harpen-Geschäftsführer Franz-Josef Peveling rekapituliert derweil die rasanten Baufortschritte und Vertragsabschlüsse in der jüngeren Vergangenheit. „Gerade erst konnten wir die Eröffnung unseres 50-Millionen-Euro-Investments Office Campus 51 auf Mark 51/7 feiern und in wenigen Wochen folgt dort die Übergabe des Keysight-Technologiezentrums in unmittelbarer Nähe.“

Das Technologiezentrum für Keysight Technologies auf Mark 51/7 wird die Harpen-Unternehmensgruppe demnächst fertigstellen.
Das Technologiezentrum für Keysight Technologies auf Mark 51/7 wird die Harpen-Unternehmensgruppe demnächst fertigstellen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Damit ist der Investitionshunger von Harpen in Bochum noch nicht gestellt. Auf Mark 51/7 plant das Dortmunder Unternehmen den Bau eines weiteren Bürokomplexes namens Loop, entstehen soll das Gebäude mit einer Mietfläche von 22.000 Quadratmeter zwischen dem Zess-Neubau der Ruhr-Universität und dem Möbelhaus Hardeck direkt an der Wittener Straße. Auch mögliche Kooperationen mit anderen Investoren auf dem Gelände des ehemaligen Opel-Werks seien noch möglich, so Peveling.

Harpen-Chef kündigt weitere Investitionen in Bochum an

Er ist überzeugt, dass unbeschadet der größer gewordenen Bedeutung von Heimarbeit in Zukunft vor allem moderne Bürokomplexe gefragt sind, die durch ihre Lage und Nähe zu anderen Firmen und Institutionen den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch fördern. Mehr denn je sei die Lage einer Immobilie relevant.