Bochum. Einst parkten dort die Opelaner, wenn sie zur Schicht gingen. Jetzt steht dort der Office Campus. Das Gebäudeensemble ist eine Erfolgsgeschichte.

Die Corona-Pandemie hat dem Büromarkt wenig anhaben können, trotz des Homeoffice-Booms. Es sind eher die rasant steigenden Baupreise, die nun allmählich die Branche ins Stocken geraten lassen. Noch unbeeindruckt davon scheint Bochum zu sein – und ganz besonders der Campus in Laer zwischen Wittener Straße und Alte Wittener Straße.

Neuer Office Campus in Bochum ist nahezu vollvermietet

Knapp 20.000 Quadratmeter Bürofläche hat die Harpen-Unternehmensgruppe dort in den vergangenen sechs Jahren gebaut. Sechs Gebäude sind seit 2018 entstanden, dazu noch ein Parkhaus. Und nahezu jeder Quadratmeter ist vermietet, wie es heißt.

Beinahe vollvermietet ist der Office Campus 51/7, nachdem eines der vielen aufstrebenden jungen Bochumer Unternehmen sich für das moderne Büroensemble auf dem Gelände des ehemaligen Opel-Werks entschieden hat. Die BeSocial GmbH wird dort auf 2500 Quadratmeter Bürofläche einziehen.

Die Beratungsagentur hat ein bemerkenswertes Wachstum hinter sich, hat mittlerweile eine 75-köpfige Belegschaft und ist damit offenbar noch nicht am Ende ihrer Entwicklung. „Im Office-Campus haben wir den flexiblen Raum für unser Wachstum gefunden“, sagt Mitgründer Serge Klopotnoj.

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Goldbeck und CGI gehören zu den großen Mietern

2017 hatte Harpen mit dem Bau der ersten Immobilie auf dem früheren Mitarbeiterparkplatz von Opel begonnen. Ein Jahr später stand da, wo früher die Opelaner ihre Autos parkten, wenn sie zur Schicht gingen, das Office 51/7, das ebenso wie alle weiteren Gebäude der Modulbauer Goldbeck errichtet hat. Die Regionalniederlassung des Bielefelder Familienunternehmens, das u.a. in Bochum die Vonovia-Zentrale an der Universitätsstraße gebaut hat, ist mittlerweile selbst in zwei Gebäuden auf dem Office-Campus vertreten. Zu den großen Mietern gehört neben Goldbeck auch die Raumfahrtsparte des IT-Dienstleisters CGI.

Campus besteht aus fünf Bürogebäuden und einem Parkhaus

Nach dem Office 51/7 mit seinen 3200 Quadratmeter Bürofläche ist noch das Space 51/7 (6200 Quadratmeter Bürofläche) und schließlich das Flex Office 51/7 mit drei Gebäude und einem Parkhaus für 250 Pkw entstanden. Alles zusammen firmiert nun unter dem Begriff Office Campus.

„Zusammen mit unserem gesamten Harpen-Team und allen Beteiligten der Stadt und der Bochum Perspektive sind wir sehr stolz darauf, unser gemeinsam verfolgtes Ziel, einen modernen Campus für Technologie- und Wissensarbeitsplätze zu schaffen, nun erreicht zu haben“, ist Dirk Himmel, Leiter der Harpen-Projektentwicklung.

Bochum will Office-Fläche um früheren Opel-Neuwagenparkplatz vergrößern

Theoretisch wäre sogar noch mehr möglich. Denn: Weiter südlich soll auf dem früheren Neuwagen-Parkplatz von Opel ein weiteres Gewerbegebiet entstehen, dem die Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft sinnigerweise den Projektnamen „Office Campus 51/7“ gegeben hat. Nach Angaben von Harpen deutet das allerdings nicht auf eine Ausweitung des Engagements der Dortmunder Immobiliengruppe an dieser Stelle hin.

„Für uns sind die Planungen hier beendet“, sagt Harpen-Projektleiterin Ronja Kuckshaus. Allerdings baut das Unternehmen weiter auf Mark 51/7 und ist daher einer der wichtigsten Entwickler im ehemaligen Opel-Werk. Bereits im Bau befindet sich an der Suttner-Nobel-Allee das künftige Technologiezentrum von Keysight Technologies. An der Wittener Straße entsteht schließlich noch ein Technologiecampus für etwa 60 Millionen Euro. „Die Planungen dafür laufen“, so Ronja Kuckshaus.