Bochum. Nicht mehr lange, dann bekommt Bochum ein neues Ziel für Ausflüge. Die Wasserlandschaft erfüllt aber auch noch einen ganz anderen Zweck.

  • Bochums Osten bekommt ein neues Ausflugs- und Naherholungsziel
  • Die Wasserlandschaft zwischen den beiden Ostpark-Quartieren ist schon fast fertig
  • Sie soll auch zur Entwässerung der Neubaugebiete Feldmark und Havkenscheider Höhe dienen

Wer sich gerne im Grünen und dazu auch nah am Wasser aufhält, kann sich bald über ein weiteres attraktives Ausflugsziel in Bochum freuen. Im Osten entsteht eine Wasserlandschaft, die fürs Freizeitvergnügen bereitsteht, aber auch durchaus noch einen anderen Nutzen hat. Denn sie dient zur Entwässerung der beiden Ostpark-Quartiere Feldmark in Altenbochum und Havkenscheider Höhe in Laer. In Bochums größtem Neubaugebiet entstehen rund 1300 neue Wohnungen. Mitten drin, im Tal, liegt der sogenannte Havkenscheider Park.

Schon fast fertig: Bochum bekommt ein neues Ausflugsziel

Die Arbeiten sind fast abgeschlossen. Noch lassen die Bagger am kleinen See die Schaufel-Arme kreisen. Dieser entsteht unterhalb der Kleingartenanlage, dort, wo früher die Fußballer des LFC Laer auf Asche ihre Spiele austrugen. Weil dieser Platz für die Entwässerung des Mega-Wohnungsbauprojekts weichen musste, wurde den Kickern weiter oben an der Havkenscheider Straße ein neuer Kunstrasen gebaut.

Dieses Gelände im Havkenscheider Park liegt unterhalb des Ostpark-Quartiers Havkenscheider Höhe in Bochum-Laer, das rechts den Hang hoch gebaut wird.
Dieses Gelände im Havkenscheider Park liegt unterhalb des Ostpark-Quartiers Havkenscheider Höhe in Bochum-Laer, das rechts den Hang hoch gebaut wird. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

In den See soll künftig das überschüssige Wasser aus dem Quartier Feldmark fließen. Auch dort wird schon baulich viel dafür getan, Regenwasser im Gelände zu halten und zum Beispiel für einen Wasserspielplatz zu nutzen. Aber wenn bestimmte Mengen nicht mehr bewältigt werden können, kommt der Havkenscheider Park ins Spiel.

Bochum: Wasserlandschaft soll bei Entwässerung von Wohnquartieren helfen

Das, was man an Wasser zu viel hat, fließt durch ein Rohr unter dem Sheffield-Ring hindurch und dann über einen Graben in den neuen See. Sollte auch dieser bei außergewöhnlich starken Regenfällen – und diese häufen sich ja in letzter Zeit – an die Kapazitätsgrenze kommen, geht es für das Wasser weiter – unter der Havkenscheider Straße hindurch auf eine große, hügelige Rasenfläche, die bereits einige Bäume säumen. Dort gelangt auch das Regenwasser hin, das nicht in ausreichendem Maß im oberhalb entstehenden Quartier Havkenscheider Höhe aufgefangen werden kann.

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Je nach Wetterlage wird die Grünfläche im Havkenscheider Park also unterschiedlich viel Wasser führen. „Bis maximal 40 Zentimeter“, erklären Frank Großklags und Sven Golombek vom Tiefbauamt, Abteilung Entwässerung bei einem Ortstermin. „Wir gehen hier extra nicht tief, weil wir sonst verkehrssicherungspflichtig wären und das Gebiet einzäunen müssten.“ Doch genau das will man ja nicht. Es soll gleichermaßen dem Hochwasserschutz und der Naherholung dienen.

Frank Großklags (rechts) und Sven Golombek von der Stadt Bochum planen das neue Ausflugsziel Havkenscheider Park in Bochum-Laer.
Frank Großklags (rechts) und Sven Golombek von der Stadt Bochum planen das neue Ausflugsziel Havkenscheider Park in Bochum-Laer. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Auf der Fläche in Bochum gab es schon früher ein Bachtal

Wie auch der See, der übrigens immer befüllt sein soll. Fassungsvermögen: mehr als 6000 Kubikmeter. Hier werden noch Stege gebaut, die ans Wasser führen, und ein Weg um das Gewässer herum. Die Lage ist prima, die großen Bäume drumherum, die erhalten blieben, spenden viel Schatten. Der See soll zudem nicht nur Wasser auffangen, sondern auch verdunsten lassen, um die Gegend abzukühlen. Eine kleine Pumpenanlage sorgt für Bewegung im Wasser, damit der See nicht „umkippt“.

Großklags und Golombek finden den Havkenscheider Park sehr gelungen. „Beim Ostpark war das Wasser ja von Anfang an ein wichtiger Bestandteil der Planung.“ Mit dem Ziel, es auf der Oberfläche zu halten und gedrosselt nach unten hin abzugeben. Die Fläche zwischen den beiden Quartieren sei dafür ideal. „Wir haben herausgefunden, dass es hier früher ein Bachtal gab, das später industriell überformt wurde“, berichtet Golombek. Nun schließt sich der Kreis.