Bochum/Witten. Das Zeltfestival Ruhr hat einen neuen Rekord aufgestellt. Es gab aber auch Probleme. Das ist die erste Bilanz. Die ersten Stars 2024 stehen fest.

Das Zeltfestival Ruhr (ZFR) verabschiedet sich mit einem Rekord ins nächste Jahr. Erstmals wurden mehr als 80.000 Konzertkarten verkauft. Mitsamt der Tagesgäste waren es über 140.000 Menschen, die die „Weiße Stadt“ am Kemnader See seit Mitte August besuchten.

Zeltfestival Ruhr: Vorverkauf bei den Tageskarten lief gut an

„Wir sind überaus zufrieden“, sagte Lukas Rüger, neben Heri Reipöler und Björn Gralla einer der ZFR-Macher, der WAZ am Sonntag in einer ersten Bilanz. Der Dreiklang aus Shows, Gastro-Meile und dem „Markt der Möglichkeiten“ mit hochwertigem Kunsthandwerk und Designer-Labels sorgte für 17 stimmungsvolle Spätsommer-Tage.

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Krise in der Veranstaltungsbranche? Kritik an erhöhten Preisen? In Heveney war davon nichts zu spüren. Dabei wurden für ein Tagesticket vor Ort sieben Euro aufgerufen. Nur wer den erstmals angebotenen Vorverkauf nutzte, zahlte weiterhin fünf Euro. Wie viele Besucher davon Gebrauch gemacht haben? „Die Resonanz war grundsätzlich gut. Die Zahlen müssen wir aber noch auswerten“, so Rüger.

Mehr als 80.000 Konzertkarten verkauft: Das ist ein neuer Rekord

Probleme gab’s mit den Parkplätzen. Bis zu 4000 Pkw finden im Umfeld des Festivals regulär Platz. Der tagelange Regen verwandelte einige der Stellflächen in Matschwüsten. Parken: unmöglich. Kurzfristig wurde am Freitag ein zusätzlicher Shuttle-Stopp am Technologiequartier in Querenburg eingerichtet.

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Ein Run setzte auf die Konzertkarten ein. 42 Shows standen auf dem Programm. 22 waren ausverkauft: zum Finale am Wochenende u.a. die Gastspiele von Shootingstar Ayliva und Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Stolz sei man darauf, die Marke von 80.000 Tickets geknackt zu haben, sagt Lukas Rüger. Zum Neustart 2022 waren es 75.000 – allerdings fast ausschließlich Karten, die schon vor Corona gekauft worden waren. Für 2023 fing das ZFR-Trio bis auf die beiden Nachholtermine von Torsten Sträter bei null an. Mit überragender Resonanz.

Großartige Stimmung herrschte beim Clueso-Konzert am Freitagabend im ausverkauften Sparkassenzelt.
Großartige Stimmung herrschte beim Clueso-Konzert am Freitagabend im ausverkauften Sparkassenzelt. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Clueso begeistert beim Zeltfestival 5000 Besucher

5000 Besucher füllten am Freitagabend bei Clueso das Sparkassenzelt. Damit war zu rechnen, ist Thomas Hübner als Clueso (in Anlehnung an Blake Edwards’ Filminspektor Clouseau) doch seit mehr als 20 Jahren eine feste Größe im deutschen Musikgeschäft. Dass er es als gelernter Friseur so weit gebracht hat, ist für den Erfurter offenkundig noch immer kaum fassbar. „Ich lebe meinen Traum!“, ruft er ins Publikum. „Du bist ein Traum!“, ruft ein weiblicher Fan zurück.

++ DAS SIND DIE BESTEN BILDER DES CLUESO-KONZERTS BEIM ZELTFESTIVAL ++

Zwei Stunden beweist der 43-Jährige, dass er nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch vielseitigsten Künstler ist. Seine Rap- und HipHop-Wurzeln schlagen immer wieder durch, gerade in den Freestyle-Passagen. Da hat er nichts verlernt.

Umjubelte Reise mit Clueso endet in „Chicago“

Doch längst imponiert seine musikalische Breite. Rock, Pop, Reggae, eine Prise Funk und Soul, warme Balladen und coole Disco-Beats (Eskalation bei „Du musst Tanzen“): Clueso bedient unterschiedlichste Facetten, bleibt dabei aber unverkennbar: Clueso.

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Mit seiner achtköpfigen Band, darunter eine dreiköpfige Bläser-Sektion, zeigt sich Clueso als Teamplayer mit Hochachtung vor seinen Mitmusikern: „Ohne euch wäre ich nichts.“ Die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen ist ihm wichtig – und fruchtbar: „Cello“ von und mit Udo Lindenberg, „Zusammen“, ein Gemeinschafts-Feuerwerk mit Fanta Vier, und „Tanz aus der Reihe“ (Koop mit SDP) zählen zu den Höhepunkten, bevor die umjubelte Konzertreise in „Chicago“ endet.

Warmmachen zum Feiern: Bei Roy Bianco und seinen Abbrunzati Boys war das Stadtwerkezelt am Samstagabend ausverkauft.
Warmmachen zum Feiern: Bei Roy Bianco und seinen Abbrunzati Boys war das Stadtwerkezelt am Samstagabend ausverkauft. © Böhm

Silbermond steht als erste Band für das Zeltfestival 2024 fest

Am Montag beginnt der Abbau. Acht bis zehn Tage wird er dauern. Derweil richten sich die Blicke schon auf das nächste Jahr. Die erste Band steht fest: Silbermond wird am 16. August das Zeltfestival 2024 eröffnen. Der Vorverkauf läuft.