Bochum. Das Bochumer Varieté et cetera will raus aus der Krise. Die Herbststaffel steht im Zeichen des Ruhrpotts. Ein Publikumsliebling kehrt zurück.
„Wat willse woanders?“, heißt die neue Staffel im Varieté et cetera. Eines der beliebtesten Bochumer Theater will nach der Sommerpause die bleierne Zeit im Zeichen von Corona, Krieg und Krise hinter sich lassen. Deren Folgen sind an der Herner Straße nach wie vor spürbar.
Schwierige Jahre liegen hinter Silvia und Ronny Cabello und ihrer Tochter Lara, die in der Geschäftsführung sukzessive in die Fußstapfen ihrer Eltern tritt. Das et cetera in Riemke: Das ist eine Institution. 2022 wurde das 30-jährige Bestehen gefeiert. Und doch muss das Varieté mit seinen jährlich drei Staffeln und seiner hochklassigen Gastronomie wie nahezu alle Kulturbetriebe immer wieder neu um die Gunst der Zuschauer kämpfen.
Varieté et cetera in Bochum: Folgen der Pandemie sind noch spürbar
Die Vor-Corona-Besucherzahlen sind noch längst nicht wieder erreicht – auch, weil es weiterhin weniger Sitzplätze gibt. Von den 300 Plätzen sind in der Herbststaffel erneut nur 230 im Verkauf. Auch nach der Pandemie soll es nicht zu eng zugehen. „Wir haben mehr Zweier-Tische. Das kostet Besucher. Aber man quetscht sich nicht gerne, auch wenn das derzeit beim Zeltfestival ganz anders aussieht“, sagt Silvia Cabello.
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Bewährt habe sich eine weitere Corona-Maßnahme. Es gibt keine Pause mehr. Anfangs sollten damit größere Menschenmengen im Foyer verhindert werden. „Die meisten Veranstalter sind längst wieder zur Pause zurückgekehrt, um den Gastro-Umsatz zu erhöhen. Wir schaffen’s auch so und bleiben bei unseren durchgehenden Vorstellungen. Der Show tut das gut. Sie wirkt jetzt wie aus einem Guss“, sagt die Varieté-Chefin.
Helmut Sanftenschneider führt durch die Herbst-Staffel
Zwei bewährte Größen sollen die kommerziell immens wichtige Herbststaffel zum Erfolg führen. Sammy Tavalis führt Regie, wenn Helmut Sanftenschneider („Nachtschnittchen“) als Moderator, Musiker und Comedian ab dem 9. September das Revier als Revue hoch- und aufleben lässt.
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„Bei uns kocht der Pott über vor Lachen. Sie werden sich garantiert beömmeln!“, verheißt das Varieté ein vergnügliches Heimspiel. Wobei die Künstlerriege neben Helmut Sanftenschneider international aufgestellt ist. Aus der Ukraine kommen Natalia Vorona am Luftring sowie das Akrobatik-Duo Iryna und Veronika. Aus Argentinien stammt Mencho Sosa als – VfL-Profis, aufgepasst! – Meister der Fußball-Jonglage. Gleichfalls argentinische Wurzeln hat die Artistin Cronopia, die das Verbiege-Fach der Kontorsion beherrscht. Aus Ungarn reist das Trio Bokafi an: Auf einem Schleuderbrett wird die junge Leona durch die Lüfte katapultiert.
Schottischer Comedian kehrt nach neun Jahren zurück
Besonders freuen sich die Cabellos auf Steve Eleky. „Daran haben wir lange gearbeitet“, sagt Silva Cabello. Nach neun Jahren kehrt der Schotte mit seiner Comedy-Jonglage nach Bochum zurück. „Die clowneske Selbstironie wirkt anfangs irritierend. Doch schnell verlieben sich die Zuschauer in diesen herrlich skurrilen Typen, der auch schon beim Zirkusfestival in Monte Carlo und im Zirkus Flic Flac begeisterte“, schrieb die WAZ 2014.
Die Herbststaffel „Wat willse woanders“ läuft vom 9. September bis 5. November. Die Vorstellungen beginnen donnerstags und freitags um 20 Uhr, samstags um 16 und 20 Uhr und sonntags zum Brunch und um 19 Uhr. Karten (ab 30 Euro) und Infos auf variete-et-cetera.de.