Bochum/Witten. Das Zeltfestival Ruhr erreicht am ersten Wochenende 30.000 Besucher. Beim Konzert von Marteria gab’s am Samstagabend eine Überraschung,

Starker Start für das Zeltfestival Ruhr: 30.000 Besucher werden an den ersten drei Tagen in die „Weiße Stadt“ am Kemnader See geströmt sein. Diese Prognose wagte am Sonntagnachmittag Veranstalter Heri Reipöler im WAZ-Gespräch.

In den Veranstaltungszelten wurden am Freitagabend mit Michel Patrick und den Sportfreunden Stiller sowie am Samstagabend mit Michael Patrick Kelly und Wanda die ersten musikalischen Glanzlichter gesetzt. Auch auf der Gastro-Meile und dem „Markt der Möglichkeiten“ herrschte großer Andrang. „Wir sind extrem zufrieden“, so Reipöler. Bei den Konzertkarten werde in diesem Jahr erstmals die Marke von 80.000 übertroffen (Vorjahr 75.000).

Zeltfestival Ruhr: Marteria sorgt am Tag 2 für ein furioses Finale

„Was geht, Bochum?“ – Alles geht, Marten! Mit einem Abriss-Konzert im nicht ganz ausverkauften Sparkassenzelt verschaffte Marteria dem zweiten Tag des Zeltfestivals ein furioses Finale.

Seit mehr als 20 Jahren ist Marten Laciny als Marteria eine feste Größe im deutschen Rap und HipHop. Dabei hat der Seemanns-Sohn aus Rostock inzwischen auch eine neue Fan-Generation erreicht: Zu sehen und zu hören am Samstagabend bei seinem Zeltfestival-Gastspiel, bei dem neben gereifteren Jahrgängen auch viele Teenager und sogar Kinder (auf den Schultern des mitrappenden Papas) zu den 4200 Besuchern zählten.

++ DAS SIND DIE BESTEN BILDER DES MARTERIA-KONZERTS BEIM ZELTFESTIVAL ++

Zeltfestival Ruhr: Die „Lila Wolken“ sind der Höhepunkt

Die Negativ-Schlagzeilen im vergangenen Frühjahr scheinen dem 40-Jährigen nicht nachhaltig geschadet zu haben. Nach einer Auseinandersetzung mit einer Freundin in einem Hotel in den USA war Laciny kurzzeitig unter Arrest gestellt worden. Das Verfahren wurde wenig später eingestellt.

Im Sparkassenzelt präsentiert sich Marteria in Topform. „Hoch mit den Girls!“: Bei „Marteria Girl“ folgen Dutzende männliche Begleiter dem Aufruf und hieven ihre Mädels auf die Schultern. Kein Klassiker fehlt. Die „Bengalischen Tiger“ werden mit einer Pyro-Show inszeniert. Bei „Adrenalin“, „Alien“, „Niemand bringt Marten um“, „Verstrahlt“ oder „OMG“ sind Rudelsingen und -winken angesagt. „Alle haben ‘nen Job, ich hab’ Langeweile“, tönt es tausendfach bei „Kids“. Höhepunkt: die „Lila Wolken“, mit denen Marteria 2012 seinen ersten Nummer-1-Hit landete.

Mehr als 4000 Fans feierten Marteria am Samstagabend beim Zeltfestival Ruhr.
Mehr als 4000 Fans feierten Marteria am Samstagabend beim Zeltfestival Ruhr. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Plötzlich steht Marterias Bruder aus Bochum auf der Bühne

Auch optisch greift der Rapper ins oberste Regal. Auf mehreren Videoflächen werden spektakuläre visuelle Effekte erzielt – in diesen Dimensionen außergewöhnlich für das Zeltfestival. Nur aus der Konserve gibt’s Marsimoto, Marterias musikalisches Alter Ego.

Rostock rules. Doch der Abend endet mit wahren Bochum-Festspielen. Gerührt erinnert Marteria daran, dass er in Bochum, in der Zeche, sein erstes ausverkauftes Konzert gespielt habe. „So lange ich Musik machen, werde ich deshalb hier stehen!“

Auch interessant

Einen wird’s besonders freuen. Sein Bruder wohne seit sieben Jahren in Bochum, verkündet Marteria – und holt den glückseligen Ole sogleich auf die Bühne. Der Rest: Eskalation. „Was geht, Bochum?“ – Alles geht, Marten!

++ DIE BESTEN BILDER VOM ZELTFESTIVAL ABSEITS DER KONZERTE GIBT’S HIER ++

Das Zeltfestival ist am Sonntag seit 12 Uhr. geöffnet In den Zelten geht’s etwas ruhiger zu. Erwartet werden Jazz-Virtuose Chris Hopkins im Zelt 3 (17 Uhr) und Kabarettistin Gerburg Jahnke „mit Gästinnen“ im Sparkassenzelt (19 Uhr). Es gibt noch Karten. Die Feuersteins musizieren ab 18 Uhr auf der Piazza-Bühne. Der Tageseintritt kostet sieben Euro, im Vorverkauf fünf Euro. Infos: zeltfestivalruhr.de

Zeltfestival Ruhr 2023 – mehr zum Thema: