Bochum. Privateigentümer grübeln über den Austausch der Heizung in ihren Häusern. Auch Vereine wie der Träger des Falkenheims Bochum suchen eine Lösung.
Tausende Eigentümerinnen und Eigentümer in Bochum machen sich Gedanken darüber, ob sie eine neue, umweltfreundlichere Heizung anschaffen müssen. Auch Unternehmen, Städte, Verbände und andere Organisationen beschäftigen sich mit der Frage. So wie das Freizeitzentrum Falkenheim in Bochum, das von einem eingetragenen Verein betrieben wird.
Verein sucht eine Alternative für die überdimensionierte Gasheizung
Im Bauch des in den 1950er Jahren erbauten und in den 80ern erweiterten dreistöckigen Gebäudes an der Akademiestraße erzeugt eine mächtige Gasheizung mit einer Leistung von 350 Kilowatt (kw) Wärme, verteilt wird sie durch ein weit verzweigtes Rohrsystem. Längst hat der Vorstand um Mike Nagierski (51), als Kälteanlagenbauer und Handwerksmeister ein Mann vom Fach, alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die Anlage zu optimieren. Die dritte Etage ist gar schon von der Versorgung abgekoppelt. Mit einer Wärmepumpe kann dort die temporäre Nutzung und der Verbrauch in den Büroräumen besser gesteuert werden.
Indes: Für das gesamte Haus ist die Wärmepumpe – zumindest jetzt noch – offenbar nicht die allerbeste Lösung. Aber auch nicht, die alte Gasheizung einfach weiter zu betreiben. Sie sei eigentlich nicht nur überdimensioniert und eben kaum fein zu justieren. Auf die Dauer dürfte sie angesichts der drohenden Gaspreis- und Abgabenerhöhung für einen gemeinnützigen Verein nicht tragbar sein. Und: Über kurz oder lang drohen wegen des Alters der Anlage Reparaturen. Die könnten teuer werden oder – im schlimmsten Fall – gar nicht mehr möglich sein, wenn Ersatzteile nicht mehr zu beschaffen sind.
Optimale Lösung für das 70 Jahre alte Gebäude ist zu teuer
Was also tun? „Es ist schwierig, eine gute Entscheidung zu treffen“, sagt Mike Nagierski bei dem Treffen am Falkenheim, das seit Jahrzehnten eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche ist. Nicht nur schwierig. „Es ist, als wollte man einen Pudding an die Wand nageln“, sagt Vorstandsmitglied Johannes Scholz-Wittek. Zu vieles sei noch unwägbar.
Eigentlich lief es bereits auf eine Lösung mit Wärmepumpen, sensibler Steuerungstechnik und dem verzweigten Rohrsystem hinaus. „Das wäre optimal“, so Scholz-Wittek. Aber: Es würde auch eine Stange Geld kosten.
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Jetzt will der Verein erst einmal abwarten, ob Fernwärme eine Alternative sein könnte und ob sich die Zeit bis zu einem möglichen Ausbau des Fernwärmenetzes an den Rändern der Bochumer Innenstadt mit der alten Anlage überbrücken ließe. „Wir haben unsere Entscheidung, was wir tun wollen, erst einmal gestoppt“, sagt Vorsitzender Mike Nagierski. Wohlwissend, dass eine Antwort auf die Gretchen-Frage nur aufgeschoben, nicht aufgehoben ist.