Bochum-Langendreer. Das wird viele Eltern kleiner Kinder freuen: In Bochum ist eine weitere neue Kita geplant – angeschlossen an ein Krankenhaus. Das ist der Plan.

Darüber werden sich viele Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihre kleinen Kinder suchen, freuen: In Bochum-Langendreer wird eine neue Kita entstehen. Das Knappschaftskrankenhaus an der Schornau baut dafür eigens das frühere Gästehaus um. 85 Kinder in fünf Gruppen sollen hier künftig Platz finden. Ein Betreiber für den Kindergarten wurde bereits gefunden, auch das pädagogische Konzept steht fest.

Bochum: Krankenhaus-Gästehaus wird zu einer Kita umgebaut

Die Baugenehmigung wurde inzwischen erteilt. Jetzt kann es losgehen mit der konkreten Planung. Parallel dazu werde das Gästehaus bereits leergeräumt und das Interieur ausgelagert, erklärt die Architektin Verena Gremme. Früher, vor Corona, seien hier Angehörige von Patienten untergebracht worden, später dann übergangsweise Ärzte. Nun werde das Gebäude dafür nicht mehr benötigt.

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Verwendung wurde aber schnell anderweitig gefunden: für eine Kita. Die sei ein Gewinn für alle, ist man sich im Knappschaftskrankenhaus sicher: für den Stadtteil, wo händeringend Kindergartenplätze gesucht werden, und auch für das Uni-Klinikum selbst. „Die Unterbringung der Kinder spielt immer öfter eine Rolle bei der Arbeitsplatzsuche“, weiß Krankenhaus-Direktor Matthias Wagner, der selbst zwei kleine Kinder hat. „Der Standort hier in Langendreer hat eine überregionale Strahlkraft. Eine Kita macht uns da als Arbeitgeber noch attraktiver.“ Von daher freue er sich „für alle Mitarbeiter, die da sind, und alle, die wir dadurch vielleicht hinzugewinnen können“.

Das Gästehaus des Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer, das zu einer Kita umgebaut wird, liegt oben rechts auf dem Klinikgelände, nördlich vom neuen Parkhaus. Das Bömmerdelle-Wäldchen liegt direkt daneben.
Das Gästehaus des Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer, das zu einer Kita umgebaut wird, liegt oben rechts auf dem Klinikgelände, nördlich vom neuen Parkhaus. Das Bömmerdelle-Wäldchen liegt direkt daneben. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Auch Annette Bruckhaus, die neue Marketingleiterin des Knappschaftskrankenhauses, freut sich, dass das Projekt Kita nun angegangen werden kann. Man versuche ja auf allen Ebenen, ein familienfreundliches Unternehmen zu sein und speziell die Berufe in der Pflege attraktiver zu machen. Da sei das Angebot von Betreuungsplätzen für die Kinder auch ein klares Zeichen der Mitarbeiterwertschätzung.

Wobei es sich bei dem neuen Kindergarten nicht um eine reine Krankenhaus-Kita für Angestellte handeln wird. Die Plätze würden alle über das Kita-Portal der Stadt Bochum vergeben, betont Verena Gremme, die im Knappschaftskrankenhaus für das Bau- und Projektmanagement zuständig ist. Die eigenen Mitarbeiter hätten da keinen Vorrang.

Das Knappschaftskrankenhaus baut das Gästehaus um und fungiert anschließend als klassischer Vermieter. Betrieben wird die Kita dann durch den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der damit Neuland betritt. „Das wird unser erster Kindergarten sein“, sagt Geschäftsführerin Fiona Rode.

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In einem Interessentenauswahlverfahren habe der ASB schließlich den Zuschlag erhalten, verrät Verena Gremme. Das pädagogische Konzept habe man vorgegeben. Als Erziehungsmodell wurde die Reggio-Pädagogik gewählt. „Die basiert darauf, dass Kinder selbstständig werden und mitentscheiden dürfen, was sie lernen möchten“, erklärt Gremme. Zusammen mit dem ASB habe man sich im Vorfeld bereits eine Kita angesehen, wo das Reggio-Konzept umgesetzt wird.

„Das muss das Nonplusultra sein“, sagt Fiona Rode, die davon erzählt, dass sich schon einige Erzieherinnen bei ihr bewerben wollten, weil sie von den Plänen und dem Reggio-Konzept gehört hätten. Dafür sei es aber noch zu früh. „Wir wollen erst den Bauantrag abwarten und dann auf Personalsuche gehen.“ Zunächst wolle man ohnehin eine Kita-Leitung benennen, die dann mit das neue Team zusammenstellen solle.

„Ich freue mich schon richtig darauf“, kann Fiona Rode den Tag der Kita-Eröffnung kaum erwarten. Ein genauer Termin stehe aber noch nicht fest, heißt es von Krankenhausseite. „Wunschziel wäre August 2024“, verrät Verena Gremme. Aber das hinge natürlich davon ab, wie schnell man Handwerker bekomme. Es gebe zum Glück die Option, auch „mitten in der Saison“ starten zu dürfen. Von daher bittet Fiona Rode auch alle Eltern eindringlich, ihre Kinder noch nicht anzumelden. „Für Bewerbungen ist es wirklich noch zu früh.“

Direkt am Wald gelegen

Die neue Kita im ehemaligen Gästehaus des Knappschaftskrankenhauses werde „super-schön mit tollen Räumen, die größer sein werden, als sie laut Vorgaben sein müssten“, sagt Fiona Rode vom Arbeiter-Samariter-Bund, der den Kindergarten betreiben wird.

Das U-förmige Gebäude liegt oberhalb des neuen Parkhauses, nahe dem Bömmerdelle-Wäldchen. Dorthin können die Gruppen Ausflüge machen, ohne eine Straße überqueren zu müssen. Im Innenhof liegt ein geschützter Garten.