Bochum. Die Badeampel an der Ruhr in Bochum leuchtet rot – Schwimmen verboten. Woran liegt es und warum für das Baden in Essen oft andere Regeln gelten.
Seit Sommer 2022 ist das Baden in der Ruhr an der Badestelle an den Ruhrwiesen offiziell erlaubt – zumindest theoretisch, immer dann wenn die Badeampel in der Sommersaison „Grün“ zeigt. In dieser Woche allerdings leuchtet die Badeampel rot. So wie an durchschnittlich jedem dritten Tag seit der diesjährigen Eröffnung am 14. Juni.
- Unweit des Eisenbahnmuseums in Bochum-Dahlhausen hat es am Dienstag, 11. Juli, nach einem Badeunfall einen Großeinsatz gegeben: Ein 13-jähriger Junge aus Essen wurde aus dem Wasser gerettet. Es bestand Lebensgefahr.
„Letztlich wird die Wetterlage die Nutzbarkeit der Badestelle vorherrschend bestimmen“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Aufgrund des starken Regens am Sonntagabend habe das Frühwarnsystem die Information zur Sperrung gegeben. Auch an den vorherigen Tagen war die Badestelle geschlossen, weil es auch davor Starkregen gegeben hatte.
Zur Erklärung: Heftige Niederschläge können verschmutztes Oberflächenwasser und Abwässer aus Kläranlagen in Flüsse schwemmen, was zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führt, so die Stadt.
Badestelle an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen: Stadt ist auch im zweiten Jahr vorsichtig
„Wenn die Grenzwerte wieder eingehalten werden – die Information erfolgt automatisiert aus dem Frühwarnsystem – kann die rechtliche vorgeschriebene Freimessung erfolgen“, so der Pressesprecher weiter. Wann die Badestelle wieder geöffnet wird, ist noch unklar. Die Stadt Bochum sei bestrebt, ihr Messsystem stetig weiterzuentwickeln, um die Zahl der Tage, an denen die Ampel auf Grün steht, zu erhöhen.
- Die Badestelle an der Ruhr in Bochum befindet sich in Dahlhausen. Öffnungszeiten, Wassertemperatur, Toiletten, Parkmöglichkeit, die Infos.
Sprenger: „Mit jeder weiteren Datensammlung versuchen wir, eine höhere Sicherheit zu ermöglichen. Aber auch im zweiten Betriebsjahr verhält sich die Stadt tendenziell vorsichtig, um die Badesicherheit nicht zu gefährden.“
Manch ein Badegast im Ruhrgebiet war in den vergangenen Tagen verwundert: Während es Ende der vergangenen Woche erlaubt war, in Essen in der Ruhr am Baldeneysee zu schwimmen, war genau das einige Kilometer weiter in Bochum verboten.
Woran liegt das? „Die beiden Badestellen sind nicht miteinander vergleichbar“, erklärt Sprenger. Die Badestelle in Bochum befinde sich im fließenden Gewässer, die in Essen hingegen in einem Stausee. „Dort müssen nicht zwingend die selben Werte existieren wie in Bochum“, heißt es weiter.
Verhaltensregeln für die Badestelle
An der städtischen Badestelle in Bochum-Dahlhausen (Ruhrmühle) gibt es keine Wasseraufsicht. „Die Nutzung geschieht auf eigene Gefahr“, betont die Stadt. Das Baden dort ist erlaubt, wenn die Badeampel „Grün“ zeigt – leuchtet sie rot, ist das Schwimmen ausdrücklich verboten. Vor 9 und nach 21 Uhr ist das Baden nach Angaben der Stadt ebenfalls untersagt.
Der Badebereich ist durch Bojen gekennzeichnet. Sie erstreckt sich über eine Uferlänge von etwa 200 Metern und reicht etwa 20 Meter in die Ruhr hinein. Wichtig: Es gibt keinen Nichtschwimmerbereich! Die Stadt weist darauf hin, dass Hineinspringen sowie das Hineinstoßen oder -werfen anderer Personen wegen der damit verbundenen Gefahren verboten ist.