Essen. Am Seaside Beach am Baldeneysee darf seit 2017 geschwommen werden, zum Wochenende könnte das passen. So hat sich die Wasserqualität entwickelt.

Das kommende Wochenende verspricht Badewetter bei Temperaturen über 30 Grad. Dazu passt folgende Mitteilung des Ruhrverbandes: Das Landesumweltamt hat die Wasserqualität der Badestelle am Seaside Beach erneut mit „gut“ bewertet.

Die Badestelle am Baldeneysee wurde 2017 im Jahr der Grünen Hauptstadt eröffnet – als erste offizielle Badestelle an der Ruhr seit mehr als 40 Jahren. Die Wasserqualität wurde erstmals 2019 durch das Landesumweltamt auf Basis der EU-Richtlinie für Badegewässer überprüft und seitdem jedes Jahr als „gut“ eingestuft.

Aus Sicht des Ruhrverbandes ist dies umso erfreulicher, da das Wasser der Ruhr einem erhöhten Risiko für kurzzeitige Grenzüberschreitungen bei der Belastung durch Keime ausgesetzt ist. Diese gelangen mit ungeklärtem Abwasser in den Fluss, wenn bei starkem Regen Rückhaltebecken überlaufen und in die Ruhr „abschlagen“.

Messstellen überwachen die Wasserqualität

Der Ruhrverband hat deshalb ein Frühwarnsystem entwickelt, das bei stärkeren Niederschlägen automatisch ein Badeverbot auslöst, um so eine Gesundheitsgefährdung für Badende auszuschließen. Dafür wurden im Einzugsgebiet der Ruhr Messstellen eingerichtet.

Der Wasserverband geht davon aus, dass der Grenzwert in der Ruhr überschritten wird, wenn an drei Messstellen mehr als sieben Millimeter Niederschlag gemessen werden oder an einer mehr als neun Millimeter. Proben hätten diese Annahme bestätigt. In der Regel dauert es vier Tage bis das Baden wieder erlaubt wird.

Aktuell ist die Badestelle gesperrt, nachdem es am Dienstag stark geregnet hatte. Der Betreiber des Seaside Beaches hofft, dass ab dem morgigen Freitag wieder geschwommen werden darf, spätestens aber am Sonntag. Am Samstag ist das Gelände ohnehin Besuchern des Smag Sundance Festivals vorbehalten, die Badestelle bleibt dann geschlossen.

Schwimmen im Baldeneysee – viele setzen sich über das Verbot hinweg

Zwar ist das Schwimmen im Baldeneysee abseits der offiziellen Badestelle nicht erlaubt, dennoch sieht man häufiger Menschen im See, die sich dort vor allem bei großer Hitze eine mehr oder weniger kurze Erfrischung gönnen. Das hängt unter anderem mit dem Boom an anderen Wassersportarten zusammen.

So wird das Stand Up-Paddling (SUP) auf einem Board immer beliebter, an schönen Tagen sieht man Dutzende, die sich stehend durch den See paddeln. Neben den unfreiwilligen Abstiegen aufgrund eines „Fahrfehlers“, gibt es auch auffallend viele SUP-Nutzer, die bewusst an günstigen Stellen in den See steigen, um danach weiterzufahren. Vereinzelt sieht man auch am Ufer Menschen, die sich über das Verbot hinwegsetzen und im See schwimmen.

Landesamt gibt einen Überblick über alle Badestellen in NRW

Der Ruhrverband sieht dass nicht gerne und verweist ein ums andere Mal darauf, dass Baden und Schwimmen außerhalb der ausgewiesenen Bereiche untersagt ist. Bewährt hat sich nach Einschätzung des Ruhrverbandes das Frühwarnsystem zur Überwachung der Wasserqualität bewährt. Inzwischen kommt es nicht nur am Seaside Beach zum Einsatz, sondern auch an einer noch recht neuen Badestelle in Bochum-Dahlhausen, wenige hundert Meter von der Essener Stadtgrenze im Stadtteil Horst entfernt.

Einen Überblick über alle Badestellen bietet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in einer Karte unter www.badegewaesser.nrw.de. Erholungssuchende können sich auf der Internetseite des Ruhrverbands unter www.ruhrverband.de/sport-freizeit/baden informieren, an welchen Stellen das Baden möglich ist.