Bochum-Harpen. Der Harpener Hellweg in Bochum wird instandgesetzt. Nach dem Umbau gibt es Neuerungen beim Parken, bei der Verkehrsführung und im Radverkehr.

In gut einem Jahr soll das Mammutprojekt abgeschlossen sein: Der Umbau des Harpener Hellwegs, der im Frühjahr vergangenen Jahres begann, läuft auf Hochtouren. Es geht um den Abschnitt zwischen Schleipweg und Maischützenstraße.

Lange schon drängten Politiker auf den Ausbau des Harpener Hellwegs. Die Fahrbahn war an vielen Stellen so marode, dass nur Tempo 30 zugelassen werden konnte. Anwohner klagten zudem über Lärm- und Abgasbelästigungen durch das hohe Lkw-Aufkommen; kritisiert wurde auch, dass das nächtliche Lkw-Fahrverbot missachtet wurde. Der Umbau werde aber nicht dazu beitragen können, den Lkw-Verkehr zu reduzieren, so räumte die Verwaltung schon vor dem Baustart ein.

Beidseitige Fahrstreifen für Bochumer Radfahrer

Dabei wird es insbesondere Verbesserungen für Radfahrer geben, für sie werden beidseitig Radstreifen angelegt. Die Kehrseite: Dafür fallen Parkplätze weg.

Während der Bauphase gilt eine Einbahnstraßenregelung, doch die Autofahrer haben sich längst an die eingeschränkten Verkehrsbedingungen gewöhnt. Bauzeitverzögerungen seien nicht aufgetreten, so Peter van Dyk, Pressesprecher der Stadt Bochum: „Wir gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass die Baumaßnahme gemäß Bauvertrag bis spätestens 8. Juni 2024 beendet wird.“

Bisher habe es keine wesentlichen Baubehinderungen gegeben, außer Lieferengpässe beim Baumaterial im Jahr 2022. „Aber diese Zeitverzögerung konnte wieder aufgeholt werden.“ Der Umbau kostet etwa 3.3 Millionen Euro.

Fahrbahn wies zuletzt Risse und Brüche auf

Die Fahrbahndecke des Harpener Hellwegs entstand in den 1950er und 60er Jahren und wies zuletzt Risse und Brüche auf. Auch die Aufteilung für Fußgänger, Radfahrer, die Fahrspuren und der Parkplätze galt nicht mehr als zeitgemäß.

Das Parken wird neu geordnet. Zwischen der Karl-Leich-Straße und der Maischützenstraße wird links in Fahrtrichtung Dortmund ein durchgängiges Längsparken eingerichtet. Dadurch entfallen gegenüber vorher, wo die Autos noch senkrecht stehen durften, circa 16 Stellplätze. Da sich der gesamte Querschnitt durch die neue Aufteilung verschiebt, mussten zwischen Karl-Leich- und Maischützenstraße 17 Bäume gefällt werden.

Fahrbahn verschwenkt in Richtung Innenstadt

Ab der Karl-Leich-Straße kann nach Fertigstellung der Straße auf der linken Seite in Richtung Innenstadt weiter geparkt werden. Kurz vor der Heilig-Geist-Kirche (Richtung City) verschwenkt die Fahrbahn. Die alten Straßenbahnschienen werden entfernt, die Fläche wird neu aufgeteilt: Während Radfahrer in Fahrtrichtung Mitte weiter geradeaus fahren können, wird der Kraftfahrzeugverkehr in die linke Hälfte geleitet.

Durch die Verschwenkung, wie sie bereits in Richtung Dortmund besteht, soll eine Geschwindigkeitsreduzierung erreicht werden dort, wo mehr Wohnhäuser entlang des Harpener Hellwegs stehen. Aus Richtung Harpen kommend haben Autofahrer die Möglichkeit, über eine „Gehwegüberfahrt“ zwölf neue Stellplätze anzusteuern. Diese liegen unterhalb der Laurentiusstraße, vor der ehemaligen Bushaltestelle.

Strom- und Telefonkabel werden verlegt

Vor dem Umbau beschwerten sich Nachbarn insbesondere in Höhe der Heilig-Geist-Kirche und in Fahrtrichtung Innenstadt über abgestellte Lkw, die die Sicht z.B. bei der Ein-/Ausfahrt aus der Laurentiusstraße blockierten. Das soll in Zukunft verhindert werden: Im Bereich zwischen Schleipweg und Laurentiusstraße werden 22 neue Pkw-Stellplätze erschlossen, die so klein sind, dass Laster keinen Platz mehr finden.

Zurzeit werden im südlichen Gehweg zwischen Maischützenstraße und Karl-Leich-Straße die Strom-, Telekom- und Vodafonekabel verlegt sowie die entsprechenden Hausanschlüsse übernommen.

Im nördlichen Fahrbahnbereich zwischen Karl-Leich-Straße und Schleipweg werden, so Peter van Dyk, die Straßenbauarbeiten mit Erneuerung des Gehwegs, der Fahrbahn und der Haltestellen durchgeführt. „Die Verlegung von Gas- und Wasserleitungen sind im gesamten Baubereich bereits abgeschlossen.“