Bochum-Harpen. Politik im Bochumer Norden schlägt für den Harpener Hellweg die Zurückstufung zur Gemeindestraße, mehr Kontrollen sowie einen Kreisverkehr vor.

Die Verkehrsprobleme auf dem stark befahrenen Harpener Hellweg bleiben ein Dauerthema. Viele Ideen, viele Vorstöße, Kontrollen und bauliche Eingriffe hat es schon gegeben, doch die Situation entschärft sich nicht. Die Grünen im Bezirk Bochum-Nord fordern nun, die Kreisstraße aus dem sogenannten Vorbehaltsnetz herauszunehmen. Dies beinhaltet alle Hauptverkehrsstraßen als überörtliche Verbindungen. Die Stadt lehnt ab.

Doch so rasch will die Fraktion nicht aufgeben; das Thema soll erneut in der Bezirksvertretung diskutiert werden. Seit längerer Zeit, so die Grünen, habe sich die Verkehrsbelastung auf dem Harpener Hellweg erhöht. Einerseits durch Verkehr zum Ruhrpark-Einkaufszentrum sowie durch den Durchgangsverkehr nach Gerthe, Herne sowie Lütgendortmund. Andererseits durch Lkw-Verkehr von und zu Logistik-Betrieben am Harpener Hellweg selbst.

Unfallgefahr für Bochumer Grundschüler

„Obwohl der Harpener Hellweg nachts für den Lkw-Verkehr gesperrt ist, werden hier von Bürger/innen regelmäßig Verstöße gemeldet. Doch wurde bisher keine Abhilfe erreicht. Da der Harpener Hellweg zwischen Laurentiusstraße und Gerther Straße einerseits als Tempo-30-Zone ausgewiesen ist und andererseits als Schulweg für die Grundschule an der Maischützenstraße dient, besteht hier erhöhte Unfall-Gefahr. Auch das Verkehrskonzept Nord hat hier einen Handlungsbedarf angemahnt“, so Fraktionschef Christian Schnaubelt. Dabei verweist er auf die Hiltroper Straße, die auch nicht mehr als Hauptverkehrsader, sondern nur noch als Gemeindestraße fungiere.

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Das Planungsamt führt gleich mehrere Gründe an, warum der Harpener Hellweg Verbindungsstraße bleiben soll: Er dient vorwiegend dem überörtlichen Verkehr zwischen den Städten Bochum und Dortmund; er hat Autobahnanschluss, Linien- und Lkw-Verkehr mit insgesamt 1000 Fahrzeugen pro Stunde.

Blitzanlagen an mehreren Stellen installieren

Ferner wird vorgeschlagen, mehr Kontrollen durchzuführen: Die Verwaltung bzw. die Polizei Bochum könnten Blitzanlagen installieren, auf dem Harpener Hellweg – in Höhe Hausnummer 31 bzw. vor der BAB-Brücke – und an der Kreuzung Harpener Hellweg/Am Ruhrpark, um Verstöße gegen das nächtliche Lkw-Fahrverbot zu erfassen.

Gefährlich für Fußgänger

Die Politik im Bochumer Norden macht sich für ein Gesamtkonzept für den Harpener Hellweg stark. Bei der Verwaltung sind Umbaumaßnahmen in Planung.Für Fußgänger gilt der Versuch, den Harpener Hellweg zwischen der Kreuzung Sheffieldring / Castroper Hellweg und der Einmündung Geisental zu überqueren, als gefährlich. Laut Straßenverkehrsordnung dürfen Fußgängerüberwege nur noch angelegt werden, wenn nicht mehr als ein Fahrstreifen je Richtung überquert werden muss.

Dazu die Stadt: Die Kontrollen in der Vergangenheit hätten ergeben, dass das nächtliche Durchfahrtsverbot für Lkw nahezu vollständig eingehalten werde. In den Nachtstunden verkehrten jedoch die Busse der Bogestra weiterhin auf dem Harpener Hellweg. Die Verkehrsüberwachung hat ab Dezember 2020 für ca. zwei Monate temporär das nächtliche Lkw-Fahrverbot wechselnd an den Standorten Harpener Hellweg 88 in Fahrtrichtung Lütkendorpweg und Harpener Hellweg 177 in Fahrtrichtung Gerther Straße. mit dem mobilen Anhänger überwacht. Zeitgleich wird mit dieser Anlage auch die Geschwindigkeit über 24 Stunden/Tag kontrolliert.

Verwaltung will eine Fahrspur wegnehmen

Schon länger ist geplant, am Harpener Hellweg / Kornharpener Straße einen Kreisverkehr zu bauen, auch in Anbindung zu den Gewerbeflächen südlich des Harpener Hellwegs. Zudem drängt die Politik auf mehr Sicherheit für querende Fußgänger. Auf Vorschlag der Verwaltung soll eine Fahrspur entfallen, und zwar ab Castroper Hellweg in Höhe des Durchlasses zur Gewerbefläche (Tankstelle, Fitness Studio). Die Einspurigkeit in Richtung Harpen bleibt bis zum Linksabbieger zum Geisental. Im Bereich der A-40-Zufahrten und dem Einfädelverkehr zur Kornharpener Straße wird es größere Abbiegespuren geben, um die Sichtverhältnisse zu verbessern.

Für den Abschnitt zwischen Castroper Hellweg und Gneisental soll ein Verkehrskonzept erstellt werden.
Für den Abschnitt zwischen Castroper Hellweg und Gneisental soll ein Verkehrskonzept erstellt werden. © Funkemedien | Elena Kurowski

Und bei einer Einspurigkeit könne ein Fußgängerüberweg geschaffen werden. Die CDU im Bezirk lehnt es ab, einen Fahrstreifen wegzunehmen: Das würde zu immensen Rückstaus führen, so ihre Befürchtung. Insgesamt vermisst sie ein Verkehrskonzept für den Harpener Hellweg zwischen dem Castroper Hellweg und der Einmündung Geisental.

Situation sollte sich verbessern

Bisher, so das Tiefbauamt, gab es das Problem, dass die Fahrzeuge aus der Kornharpener Straße möglichst direkt auf den Harpener Hellweg und schnell in die linke Fahrspur wechseln wollten. Die Situation sollte sich durch die Einspurigkeit wesentlich verbessern.

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