Bochum-Harpen. Anwohner des Harpener Hellwegs beschweren sich über Lkw, die das Nachtfahrverbot missachten. Die Bezirks-Politik befasst sich mit den Problemen.
Der Harpener Hellweg und seine Verkehrsbelastung gehört zu den Dauerthemen im Bochumer Norden, ohne, dass es wirklich eine Lösung für die lärmgeplagten Anwohner gäbe. Die Bezirksvertretung Nord befasst sich seit Jahren mit der Situation. Regelmäßig geht es vor allem um das Nichteinhalten des Lkw-Nachtfahrverbots, über das sich die Anwohner seit Jahren beklagen.
Allein im vergangenen Jahr hatten Fraktionen mehrfach Anfragen an die Verwaltung gerichtet und auch Anträge gestellt. Vor diesem Hintergrund betonten die Fraktion SPD und Grüne die Notwendigkeit, dass die Einhaltung des Nachtfahrverbotes in Harpen stärker kontrolliert werden müsse. Dies könnte z.B. durch das Aufstellen von Blitzanlagen geschehen, um zu sanktionieren und damit langfristig Lkw-Verstöße zu reduzieren.
Die von der Polizeiinspektion Ost festgestellte geringe Anzahl an Verstößen gegen das nächtliche Lkw-Fahrverbot auf dem Harpener Hellweg decke sich aus Sicht beider Fraktionen nicht mit den zahlreichen Beschwerden der Bürger aus dem Stadtteil.
FDP/Stadtgestalter fragen an
Eine Anfrage zum Harpener Hellweg stellt auch die Fraktion FDP/Stadtgestalter. Auch sie verweist auf Bürgerbeschwerden darüber, dass das nächtliche Fahrverbot für Lkw nicht eingehalten werde. Dazu die Verwaltung: Das Fahrverbot werde nach Kräften durch die Polizei überwacht. Erneute Hinweise würde an die Polizei weitergeleitet.
Auf die Anregung der Fraktion, unter der Unterführung der A43 Vorrichtungen anzubringen, die das Durchfahren von Lkw ab einer bestimmten Höhe verhindern, hält die Verwaltung für äußerst bedenklich. Die Gefahren bei Missachtung wären erheblich, die Konstruktion könnte zusammenbrechen, wenn ei n Lkw davor fährt.
Schienen entfernen
Zudem ging es um die Verkehrssicherheit für Motorrad- und Fahrradfahrer: Zugrunde liegen Anfragen von SPD- und CDU-Fraktion. Die Politik sieht diese Zweiradfahrer gefährdet durch die noch vorhandenen Straßenbahnschienen. Zwar hatte die Bogestra mit deren Entfernung begonnen, und zwar im Abschnitt zwischen Geisental bis Schleipweg sowie im Kreuzungsbereich der Kornharpener Straße.
Im Bereich von Kornharpener Straße / A 40 bis Geisental und von Höhe Schleipweg bis zum Ende der alten Haltestelle Laurentiusstraße sind die Gleise noch vorhanden.
Diese sollen im Zuge des Vollausbaus im Abschnitt zwischen Castroper Hellweg bis Geisental herausgenommen werden. Das Tiefbauamt erklärt: Da im Einmündungsbereich Kornharpener Straße ein Kreisverkehr und die Anbindung der Auf- und Abfahrten der A 40 geplant sind, ist diese Maßnahme für den Doppelhaushalt 2022/2023 vorgesehen.
Zu spät, findet die SPD-Fraktion. Die Schienen seien ein Gefahrenpunkt. Da sei 2022/23 keine Option.
Straßenausbau vorgesehen
Für den Harpener Hellweg zwischen Schleipweg und Maischützenstraße ist 2020 ein Ausbau vorgesehen. Dann sollen Fahrbahn und Randflächen neu geordnet werden.
Der Bezirk Nord hatte beschlossenen, im Mittelteil des Harpener Hellwegs vor der Laurentius-Kirche eine Markierung von Stellflächen für Pkw vorzunehmen. Dies soll auch verhindern, dass dort Lkw abgestellt werden können.
Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) hatte den Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) gebeten, erneut mit der Polizei zu sprechen, um durch Messungen „belastbares Material“ zu bekommen. Donner: „Wir können nur durch Verkehrsüberwachung Daten sammeln, um zu einer Lösung zu kommen. Erfasst werden sollten die Verkehrsströme, also wie viele Fahrzeuge das Verbot missachten, und wo sie herkommen.“
Bislang kein Fußgängerüberweg
Das Ziel, so Donner, seien regelmäßige Kontrollen oder das Aufstellen von Aufzeichnungsgeräten, um den Verkehr anders lenken zu können. „Das ist die letzte Möglichkeit, die wir haben.“
Zudem hatte er eine Fußgängerüberquerung für den Harpener Hellweg auf Höhe der Spedition Nagel angeregt, dort, wo ehedem die Flüchtlingsunterkünfte standen.