Bochum. Nach der Fahrt eines Autos in eine Menschenmenge bei „Bochum Total“ wurde Anklage gegen den Fahrer erhoben. Es gab mehrere Verletzte.
Die Situation damals beim Festival „Bochum Total“ war potenziell lebensgefährlich: Ein Nissan Qashqai fährt in eine Menschenmenge. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 24-jährigen Fahrer erhoben. Vorwurf: Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, gefährliche Körperverletzung und Nötigung. Das bestätigte das Amtsgericht auf WAZ-Anfrage.
Richter Axel Deutscher prüft jetzt, ob er die Anklage zulässt. Deshalb gibt es auch noch keinen Termin für einen Prozess.
Autofahrer soll versehentlich in die Bochumer Neustraße geraten sein
Der Angeschuldigte aus Wuppertal wollte in der Nacht des 9. Juli 2022, gegen Mitternacht, mit seinem Wagen nach Hause fahren. Versehentlich soll er in die kleine Neustraße geraten sein, diese war wegen des Festivals gesperrt. In der Straße hielten sich zahlreiche Festivalbesucher auf und verweilten dort, teilweise auf dem Asphalt sitzend. Die Situation eskalierte.
Getränkebecher flogen auf das Auto, das zu schnell gefahren sein soll. Durch eine Bierflasche soll die Heckscheibe zerstört worden sein. Nach dem Wenden soll der Fahrer, der sich der Situation offenbar schnell entziehen wollte, mehrere Menschen auf die Motorhaube geladen haben, einen sogar über eine längere Strecke hinweg. Mehrere Menschen wurden verletzt, ein 25-jähriger Bochumer sogar schwer. Das soll der Angeschuldigte billigend in Kauf genommen haben.
Bochumer Polizei stellte den Führerschein sicher
Wenig später hielt er in der Nähe der Neustraße an und stieg aus. Dabei soll er von einem Unbekannten angegangen und leicht verletzt worden sein. Die Polizei stellte den Führerschein und den Nissan sicher.
Ermittelt hatte die Staatsanwaltschaft auch wegen des Bierflaschenwurfs auf das Auto. Der Werfer oder die Werferin blieb aber unbekannt. Deshalb wurde dieses Verfahren eingestellt. Weitere Verfahren wegen dieses dramatischen Vorfalls gibt es nicht.