Weitmar. Rund 4000 Besucher verfolgten die „Macbeth“-Aufführungen der Schauspielstudenten in Bochum-Weitmar. Ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung gibt?
Die sommerlichen Shakespeare-Aufführungen im Weitmarer Schlosspark in Bochum mausern sich zu einem absoluten Publikumsmagneten: Grob geschätzte 4000 Besucher waren bei den sieben Open-Air-Aufführungen von „Macbeth“ an den vergangenen beiden Wochenenden dabei. „Es hat alles super gepasst“, sagt Thomas Rascher vom Folkwang-Theaterzentrum. Vor allem die ersten Aufführungen seien überaus gut besucht gewesen: „Der ganze Hügel war voller Menschen.“
Rund 4000 Besucher beim Sommertheater in Bochum-Weitmar
Gemeinsam mit neun Schauspielstudierenden des dritten Jahrgangs brachte Regisseur Damian Popp das Shakespeare-Drama mitten auf die grüne Wiese des Schlossparks. Anders als beim „Sommernachtstraum“ im Vorjahr wurde auf technische Hilfsmittel diesmal komplett verzichtet: Es gab kein Bühnenbild, keine Scheinwerfer, keine Mikros. „Für die Studierenden war das natürlich ein Kraftakt, weil sie das Spiel gewissermaßen aus dem Park heraus entwickeln mussten. Aber das Konzept ging wunderbar auf“, lobt Rascher den Enthusiasmus aller Beteiligten.
Die Zuschauer machten es sich derweil auf mitgebrachten Klappstühlen und Picknickdecken auf dem Hügel direkt neben dem Museum unter Tage gemütlich und verfolgten das turbulente Spiel der jungen Schauspielstudenten aus nächster Nähe bei freiem Eintritt. Nur die Generalprobe fiel wegen Regenwetters ins Wasser, die Premiere und auch die übrigen Vorstellungen konnten wie geplant stattfinden.
Folkwang-Uni will Sommertheater in Weitmar gern fortsetzen
Wie es mit dem Sommertheater im nächsten Jahr weitergeht, wird im Herbst entschieden. In einem Gespräch zwischen Folkwang-Uni, der Stiftung Situation Kunst und der Stadt soll dann vor allem über die künftige Finanzierung beraten werden. In den vergangenen beiden Jahren gab die Bezirksvertretung Südwest jeweils rund 2000 Euro dazu. „Der finanzielle Aufwand ist aber wesentlich größer und wurde bislang zum Großteil von der Folkwang-Uni getragen“, so Rascher. Dazu zählen etwa Honorare unter anderem für die Regie, für die Techniker und die Kosten für die Kostüme. „Darüber müssen wir uns dann mal unterhalten.“
Es müssen nicht immer nur Komödien sein
Dabei sei es der große Wunsch des Theaterzentrums, die Aufführungen auch künftig im Schlosspark anbieten zu können: „Das wird vom Publikum toll angenommen. Wir würden gerne weitermachen.“ Mit dem Theatermacher Harry Fuhrmann, der zuletzt ein Stück über die Proteste in Tibet bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen zeigte, ist auch bereits der kommende Regisseur gefunden.
Welches Stück es dann geben könnte, ist ebenfalls noch nicht ganz klar: „Macbeth hat uns aber gezeigt, dass auch schwere Stoffe unter freiem Himmel im Park gut funktionieren.“ Es müssen also nicht immer nur Komödien sein.