Bochum. Der Schock saß in Bochum tief, als Motorenhersteller Breuer Insolvenz anmeldete. 22 Beschäftigte kamen in eine Transfergesellschaft. Und dann?
Durch die Insolvenz des Motorenherstellers Breuer Motoren in Bochum-Riemke haben 43 der ehemals 110 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verloren. ehemalige Mitarbeitende sind in einer Transfergesellschaft gelandet. Und die wird öffentlich gefördert. Das Unternehmen hat die Insolvenz überstanden.
Breuer-Transfergesellschaft wird öffentlich gefördert
Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) hat die Bezirksregierung Arnsberg jetzt Fördergelder in Höhe von insgesamt 62.982 Euro an die „weitblick – personalpartner GmbH“ ausgezahlt. Unterstützt werden damit Ausgaben der Transfergesellschaft, die für ehemalige Mitarbeitende der mehrere Monate lang insolventen Breuer Motoren GmbH & Co. KG eingerichtet worden ist.
Das Ziel sei es, durch Beratungen und flankierende Tätigkeiten dazu beizutragen, dass diese Teilnehmenden in Neubeschäftigungen vermittelt werden können“, so die Bezirksregierung.
Frühere Breuer-Beschäftigte sind in der Regel gut qualifiziert
Bei Breuer ist das offenbar gut gelungen. Nach dem Beginn der Transfergesellschaft im Dezember 2022 haben zehn von 22 ehemaligen Beschäftigten eine neue berufliche Perspektive gefunden, so Ulrich Schöller, der Leiter des Weitblick-Standorts in Essen.
Nahezu alle 22 Betroffenen hatten vorher eine sogenannte „Ruhend-Vereinbarung“ unterzeichnet. Diese ermöglicht ihnen innerhalb einer bestimmten Frist die Rückkehr in die Transfergesellschaft, sollte sich der neue Job nicht als richtige Lösung herausstellen. Die Arbeitnehmer, so Schöller, seien in der Regel gut ausgebildet; einige lassen sich in der Transfergesellschaft weiter qualifizieren.
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Von den 21 früheren Breuer-Beschäftigten, die nicht in die Transfergesellschaft gewechselt sind, haben etliche nach Kenntnis dieser Redaktionen einen Arbeitsplatz in der gleichen Branche und in der näheren Umgebung gefunden.
Opel-Transfergesellschaft kostete Millionen und hatte nur bedingt Erfolg
Immer wieder wurden in Bochum in der Vergangenheit Transfergesellschaften gebildet, um entlassene Beschäftigte bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt zu helfen. So hat Opel nach der Schließung des Autowerks Ende 2014 in Laer eine vom TüV Nord organisierte Transfergesellschaft gegründet und finanziert. 2500 ehemalige Opelaner haben ihr vorübergehend angehört. Nach einem Jahr und einem Einsatz von fünf Millionen Euro hatten erst 250 von ihnen einen neuen Job. Fast zwei Jahre nach der Schließung des Werks waren immer noch mehr als 1000 Ex-Opelaner ohne Arbeit. Es hagelte heftige Kritik wegen einer vermeintlich zu geringen Vermittlungsquote.
Die Lage bei Breuer in Riemke hat sich derweil wieder stabilisiert. Die Bochumer Traditionsfirma kann nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens wieder unabhängig arbeiten.