Bochum-Grumme. Im Grummer Park in Bochum nahe der Teiche stehen zwei große Leichtbauhallen hinter Zäunen. Wofür diese Container genutzt werden.
Spaziergänger wundern sich über große Container, mit Graffiti beschmiert und eingezäunt, die an den Grummer Teichen, in der Nähe des Kaiserauenteiches, stehen. Benedikt Gräfingholt, Mitglied in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte für die CDU, ist der Sache auf den Grund gegangen.
Seine Fraktion hatte im März dieses Jahres eine Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, die in der letzten Sitzung des Bezirks vor der Sommerpause beantwortet wurde. Danach dienen diese Container, ähnlich wie die im Hiltroper Volkspark, der Grundwasserreinigung. In Hiltrop wird der Ostbach von Schadstoffen befreit, ein Künstler hat dort die Container gestaltet.
Container wurden Ziel von Vandalismus
Gräfingholt: „Schon seit längerem existiert jedoch ein Bauwerk an den Grummer Teichen, dessen Nutzen und Bedeutung sich bisher den wenigsten erschlossen hat. Immer wieder werden Mitglieder der Bezirksfraktion der CDU auf die zwei Container angesprochen, die extra durch einen fest installierten Zaun geschützt werden. Diese sind die letzten Wochen und Monaten jedoch Ziel von Vandalismus geworden und geben zunehmend ein unschönes Bild an den Teichen ab.“
In den Containern, errichtet als Leichtbauhallen, befindet sich seit Mai 2019 eine Grundwassersanierungsanlage der Talaue des Grummer Bachs. Über eine Tiefendrainage wird das verseuchte Grundwasser gesammelt und mit einer Pumpe in die Sanierungsanlage geleitet. Das Grundwasser wird mit Aktivkohlefiltern gereinigt und anschließend wieder in den Bach abgeleitet. Zuvor wurde der teerhaltige Boden drei Meter tief ausgekoffert.
Schadstoffe der alten Kokerei Constantin 6/7
Denn die Grummer Teiche befinden sich im Grundwasserbereich des Altstandortes der ehemaligen Zeche und Kokerei Constantin 6/7. Von hier aus sind die kokereispezifischen Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Benzol über die Zeit in die beiden oberen Grundwasserschichten vorgedrungen, wie das Umwelt- und Grünflächenamt erklärt. Das Grundwasser fließt in Richtung Talaue des Grummer Bachs und nimmt dabei kleine Teile der Schadstoffe mit.
Benedikt Gräfingholt: „Wir werden den Umbau der Grummer Teiche und des Parks eng begleiten. Ich bin aber der Meinung, dass die Bürgerinnen und Bürger informiert werden sollten über die Sanierungsmaßnahmen. Hinweisschilder würden schon genügen.“ Zudem sehen die Container hässlich aus, seit sie mit Graffiti beschmiert wurden, sagt er. Eine Reinigung wäre dringend notwendig. „Man könnte die Container von einem Graffiti-Profi cool gestalten lassen, etwa mit Bezug zum Grubenwasser.“
Stadt informiert den Besitzer NRW. Urban
Die Grundwasserreinigungsanlage werde von der NRW. Urban GmbH, die als Besitzer der Fläche für die Sanierung zuständig ist, betrieben. Die Verwaltung stehe mit NRW. Urban hinsichtlich einer möglichen Entfernung der Graffiti in Kontakt, heißt es aus dem Umweltamt. Zudem habe die Verwaltung NRW. Urban über die Wunsch, einen Graffiti-Künstler zu beauftragen, informiert.
Wie lange die Container stehen bleiben müssen, hänge von der Schadstoffentwicklung ab. „Es handelt sich um eine temporäre Maßnahme, eingerichtet für 15 Jahre.“ Wenn sie dann abgebaut wird, soll dort wieder Wald wachsen. Gräfingholt: „Ein Provisorium, das 15 Jahre andauert? Das ließe sich doch besser gestalten.“
Die Einzäunung, dient laut Stadtverwaltung als Schutz vor Vandalismus und vor dem Missbrauch der hinteren Containerwand als öffentliche Toilette.