Bochum-Grumme. Im Sommer beginnt verspätet der Umbau des Grünzugs an den Grummer Teichen. Warum es bei der Stadt Bochum zu Verzögerungen kommt.
Die Stadt Bochum beginnt im Frühsommer mit dem Umbau des Parks an den Grummer Teichen. Schon lange ist geplant, die Grünanlage attraktiver zu gestalten, parallel zur Renaturierung der Gewässer im Naherholungsgebiet. Eigentlich wollte die Stadt Bochum schon zu Jahresbeginn damit starten, muss aber noch abwarten, bis die gewünschten Natursteine, die als Aussichtspunkte und Sitzgelegenheiten genutzt werden sollen, wieder lieferbar sind.
Jene besondere Gesteinsart wurde bereits an der Bergstraße für den Bau einer Mauer verwendet und soll der Optik wegen auch im Park verbaut werden. Das Umwelt- und Grünflächenamt erklärt in der aktuellen Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte am Donnerstag: Leider sei der Naturstein aufgrund Materialknappheit und einem winterbedingten Produktionsstopp erst ab Frühsommer oder Sommer 2023 wieder erhältlich, so dass der Start der Landschaftsbauarbeiten zeitlich auf die Lieferung der Natursteine/Natursteinfelsen abgestimmt werden müsse.
Neue Eingänge, neue Wege in der Bochumer Parkanlage
Der Grünzug soll barrierefrei umgestaltet und moderner werden. Naturschutz und Naherholung stehen im Mittelpunkt der Planung. Die Eingangsbereiche der Parkanlage werden offen und prägnant gestaltet. Das Wegenetz wird unter Berücksichtigung der geplanten Gewässerumlegung optimiert. Die Uferbereiche werden aufgewertet, neue Wiesenflächen angelegt. Der erste Bauabschnitt geht vom Regenrückhaltebecken an der Vierhausstraße bzw. vom Tipulusteich im Westen bis zur Bergstraße im Osten.
Der Park soll für Spaziergänger anziehender werden; es sind zusätzliche Spiel-, Sport- und Bewegungsangebote geplant. Mit den Kanalbauarbeiten fiel im Sommer 2020 der Startschuss für die Neugestaltung von Grünanlage und Teichen.
Büsche wurden für neue Bäume gefällt
Anlehnend an das Konzept des Planungsbüros Heller + Kalka Landschaftsarchitekten aus dem Jahr 2012 sollen in der Grummer Parkanlage Verweilplätze angelegt werden. Damit will die Stadt die Aufenthaltsqualität verbessern. Der vorhandene Baum- und Gehölzbestand soll – sofern möglich und aus gestalterischer Sicht gewünscht – erhalten und durch den gezielten Einsatz von Einzelgehölzen und Gehölzgruppen ergänzt werden.
Allerdings wurden Ende Februar (bis zum Beginn des Vogelschutzes) Gehölze entfernt. Hierbei wurden in Teilbereichen behutsam Sämlinge und Brombeerbüsche gekappt, um Raum für die Neupflanzung von artenreichen Gräser- und Hochstaudenfluren sowie heimischen Bäumen und Sträuchern zu schaffen.
Initiative setzt sich mit ihren Forderungen durch
Bürger aus Grumme und Vöde gründeten die Interessengemeinschaft Grummer Teiche – auch, weil sie die Pläne zum Umbau des Grummer Bachs für unzureichend hielten. Die Stadt folgte den Anregungen der Nachbarinnen und Nachbarn: Auf Wunsch der Bürger sollen nun zwei Teiche erhalten bleiben, der Tipulus- und der Mühlenteich im unteren Bereich (Vierhausstraße). Möglich wird das durch Verbesserungen zum Hochwasserschutz, die Planungsänderungen mit sich brachten. Die beiden neuen Kanäle führen südlich an den Teichen vorbei.
Regenwasser versickern lassen
Die Interessengemeinschaft Grumme (IG Grumme) will ihre Nachbarn in Bochum animieren, mehr Regenwasser versickern zu lassen.
Ziel ist es, „das Flüsseviertel fließen zu lassen und dafür zu sorgen, dass die Grummer Teiche als kühlendes und lebendes Kleinod ökologisch und klimatisch aufgewertet wird“.
Vorschläge: Beton auf Parkflächen reduzieren, Regenrohre vom Kanalsystem trennen, Bodenqualität verbessern und ortsübliche Stauden anpflanzen.
Die Stadt rechnet beim ersten Bauabschnitt mit einer Bauzeit von rund drei Monaten. Der Baubeginn des zweiten Bauabschnitts (Constantinteich) ist ab Anfang 2024 vorgesehen. Der dritte Bauabschnitt (Kaiseraue- und Grumbeckteich) sowie der vierte Bauabschnitt (Kötter-, Grume- und Biggeteich) folgen nach derzeitiger Planung Mitte/Ende 2024 bzw. Anfang 2025.