Bochum-Langendreer. Die Eröffnung des Edeka-Supermarktes an der Matrix in Bochum-Langendreer zieht sich weiter hin. Das Unternehmen hat bereits reagiert.
Die Gerüchte halten sich in Bochum-Langendreer hartnäckig: Edeka habe die Pläne verworfen, einen Supermarkt am Standort des früheren Real an der Hauptstraße 212 (neben der Disco Matrix) zu eröffnen, heißt es vor Ort. Das Unternehmen wolle nicht länger warten, bis Grundstück und Gebäude dafür hergerichtet sind. Nach WAZ-Recherchen ist da nichts dran. Allerdings hat Edeka durchaus erste Konsequenzen gezogen.
Bochum: Eröffnungstermin ungewiss – Edeka zieht Konsequenzen
Noch immer ist nicht absehbar, wann der Edeka das erste Mal Kunden im Schatten des Müser-Turms empfangen kann. Schon im April 2022 sollte dies der Fall sein. Nun, mehr als ein Jahr später, mag Daniel Driller keine Prognosen mehr abgeben. Der 44-Jährige will den Supermarkt führen, seinen zweiten Edeka-Markt neben dem an der Castroper Straße. Nur ab wann?
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Auch ihm seien die Gerüchte zu Ohren gekommen. „Das stimmt aber definitiv nicht. Edeka steigt hier nicht aus“, beteuert er. „Wir halten an dem Standort fest und sind weiter von ihm überzeugt.“ Die Lage in Langendreer sei gut, da ist Driller sicher. „Ich war auch gerade wieder da, um zu schauen, wie es auf der Baustelle voran geht“, sagt er und fügt etwas resigniert klingend an: „Nicht viel zu sehen...“
Das sei der Knackpunkt. „Es passieren nur Kleinigkeiten. Auf der Baustelle ist absolut keine Offensive zu sehen.“ Man habe noch immer dieselben Probleme wie vor einem halben Jahr, mit Elektrik und Sanitäranlagen. „Und es regnet nach wie vor rein.“ Immerhin sei hinten inzwischen eine Schallschutzwand gebaut worden, berichtet Driller.
Kontakt zum Eigentümer SCP habe er nicht. „Das läuft alles über die Edeka-Zentrale.“ Das russische Unternehmen, das auf WAZ-Anfragen nicht reagiert, hatte viele Real-Standorte übernommen. Der Real in Langendreer war im November 2021 nach 45 Jahren geschlossen worden. Das Gebäude sollte unter Leitung der SCP-Gruppe eigentlich innerhalb von vier Monaten kernsaniert werden. Inzwischen dauern diese Arbeiten 17 Monate an.
Edeka in Bochum: Mitarbeitern wurde inzwischen gekündigt
Und Driller habe „keine Idee, wie lange sich das Ganze noch hinzieht“. An Edeka liege es nicht. Man sei vorbereitet. „Vier bis sechs Wochen, dann könnten wir loslegen.“ Doch es gebe dann ein ganz neues Problem. „Wir hätten erstmal keine Mitarbeiter, müssten Anzeigen schalten, Bewerbungsgespräche führen, die Zustimmung vom Betriebsrat einholen...“
Denn Edeka hat in der Zwischenzeit auf die Situation in Langendreer reagiert und den Mitarbeitern im Januar gekündet, berichtet Daniel Driller. Demnach handelt es sich um 55 Personen, die erst zum 1. August 2022 eingestellt worden waren und die ganze Zeit über auch schon Gehalt bezogen. Damals war man noch von einer Eröffnung im Herbst ausgegangen. Nun sieht das Unternehmen die Lage offenbar nicht mehr so optimistisch.
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In der Zentrale gibt man sich weiter zugeknöpft. „Wir halten an unserem Plan fest, an der Hauptstraße 212 in Langendreer einen Markt zu eröffnen“, heißt es auf WAZ-Anfrage von Edeka. Verbunden mit der Bitte um Verständnis, „dass wir zum aktuellen Zeitpunkt keine näheren Angaben machen“.
Auch Lidl hält sich bedeckt. Der Discounter will neben Edeka eröffnen. Auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern. Der Edeka ist mit 3000 Quadratmetern mehr als doppelt so groß. Lothar Rungenhagen, Immobilienleiter der Lidl-Regionalgesellschaft Herne, wirbt um Verständnis, dass wir Ihnen derzeit keine weiteren Auskünfte zu unserem Bauvorhaben geben können und uns grundsätzlich nicht zu Dritten äußern“. Er verspricht aber, „rechtzeitig zur Neueröffnung unserer Filiale“ zu informieren. Wann auch immer das sein wird.