Bochum-Grumme. Die Stadt weiht den dritten Pocket Park in Bochum-Grumme ein. Anwohner konnten bei der Gestaltung mitreden. Schon zuvor wurde die Fläche genutzt.
Kein Anwohner ließ sich blicken am diesem sonnigen Dienstagmorgen, als die Stadt offiziell den dritten Pocket Park in Grumme einweihte. Dabei haben die Nachbarinnen und Nachbarn das grüne Fleckchen in ihrem Wohngebiet schon in Beschlag genommen, haben Tomatenstauden gepflanzt und eine Rutsche für Kleinkinder aufgestellt. Nur der Bauzaun muss noch entfernt werden.
„Es gab verschiedene Vorschläge für einen Standort“, berichtet Christoph Hebmüller, Leiter des Projektes, das bei der Bochum Strategie verortet ist. Die Entscheidung für das städtische Grundstück in der Wohnstraße Am Eschenbruch fiel nicht zuletzt auch deshalb, weil die Menschen es dort bereits im Vorfeld als Treffpunkt nutzten, indem sie Plastikstühle aufgestellt hatten und ihre Kinder dort spielten.
Bürger wurden an der Gestaltung des Pocket Parks beteiligt
Die Bürger wurden an der Planung beteiligt, ihre Wünsche flossen in die Gestaltung des rund 240 Quadratmeter großen Areals mit ein. So sollte genügend Platz fürs Fußballspielen bleiben, und robuste Picknickmöbel waren gefragt.
„Mit den Pocket Parks bringen wir ein Stück Grün direkt in Wohnviertel, bei denen sich nicht in direkter Nähe große Parkanlagen befinden“, sagt Philipp Heldt, Leiter des Umwelt- und Grünflächenamtes. „Das bietet insbesondere Menschen, die keinen eigenen Garten oder Balkon haben, die Möglichkeit, vor der Haustür im Schatten von Bäumen oder auf der Wiese zu entspannen.“ Auf den Standort Am Eschenbruch trifft das eigentlich aber nicht zu, denn der Grummer Park und die Teiche liegen gleich um die Ecke.
50.000 Euro investierte die Stadt in den dritten Pocket Park – drei Jahre Pflege sind inbegriffen – pflanzte Sträucher und Stauden sowie Kräuter in einem Hochbeet. Ein Insektenhotel und Nistkästen wurden aufgestellt genauso wie Tische und Bänke. Felsquader laden zum Sitzen und Klettern ein. Bereits im März pflanzte die Stadt gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern und mit Hilfe eines Landschaftsbaubetriebs die ersten Stauden. Die Bauarbeiten dauerten vier Monate, nicht zuletzt auch deshalb, weil der heute in sattem Grün strahlende Rasen erst anwachsen musste, damit er auch genutzt werden kann.
Weitere Mini-Parks sollen in den sechs Bezirken entstehen
„Unser Ziel ist es, sechs weitere Flächen für jeden Bezirk bis 2026 zu gestalten“, sagt Christoph Hebmüller. „Solche Pocket Parks sollen das gemeinschaftliche Zusammenkommen in der Nachbarschaft stärken.“ Der erste wurde in Hofstede an der Riemker Straße angelegt, der zweite am Freigrafendamm in Altenbochum. Der vierte Pocket Park ist bereits in Arbeit und entsteht an der Emilstraße in Höntrop.
Bürgerinnen und Bürger können zudem selbst Vorschläge machen, wo in ihrem Wohnviertel eine kleine grüne Oase angelegt werden könnte. Es seien Baulücken, Brachflächen und auch bislang versiegelte Bereiche geeignet, um sie nach und nach in Grünanlagen umzuwandeln.
Vorausgesetzt, das Vorhaben ist umsetzbar und das Interesse der Anwohner an einem Pocket Park überhaupt vorhanden. „So kann jeder Einfluss auf die Entwicklung in der Nachbarschaft nehmen und sie im besten Fall mitgestalten“, so Hebmüller.