Bochum. Bunt und lebendig ist das Festival der freien Kulturszene in Bochum zu Ende gegangen. Ob das Leitungsteam erneut antreten will, bleibt offen.
Zehn Tage Bo-Biennale haben ihre Spuren hinterlassen: Reichlich erschöpft schauen die beiden Organisatoren Lukas Tomko und Stephanie Wyrebak nach dem vollbrachten Festival-Marathon in Bochum aus. Dennoch ist ihr Fazit durchweg positiv: „Das war anstrengend, aber es hat viel Spaß gemacht“, meint Tomko.
Kulturfestival Bo-Biennale in Bochum zu Ende gegangen
Über eine Woche lang stand die Bochumer Kulturszene ganz im Zeichen des großen Festivals der freien Künste. Es gab fünf Open-Air-Tage an verschiedenen Plätzen überall in der Stadt wie im Volkspark Langendreer und der Pantoffelfabrik. Dazu kamen diverse kleinere Veranstaltungen wie Konzerte, Kunstausstellungen und Lesungen. Mit einem großen Abschiedsfest ging die mittlerweile vierte Ausgabe der Bo-Biennale bunt und lebendig am Wattenscheider Saarlandbrunnen zu Ende.
Grob geschätzte 4000 bis 5000 Besucher seien bei den über 50 Veranstaltungen in ganz Bochum dabei gewesen, so die Organisatoren. 117 Künstlerinnen und Künstler machten mit. Einige neue Wege schlugen Lukas Tomko und Stephanie Wyrebak dabei ein, beide leiteten das Festival zum ersten Mal. Vor allem der Platztag auf dem Radschnellweg Ruhr sei ein großer Erfolg gewesen: „Der Radweg war der Knaller und ein super Angebot für Familien“, freut sich Lukas Tomko.
Mit Stelzenläufern, Zirkus-Darbietungen und Akrobatik verzauberten die Künstler ihr Publikum. Auch der Ort nahe der Bessemerstraße habe sich als passend erwiesen: „Der Kunstbunker ist direkt in der Nähe, im Q1 wurde ein Theaterstück aufgeführt. Das hat alles super zueinander gepasst“, meint Stephanie Wyrebak.
Viele Besucher machten tatkräftig mit
Überhaupt sei die Bo-Biennale für viele Besucher attraktiv gewesen, weil sie selber tatkräftig mit anpacken konnten. „Das partizipative Angebot wurde überaus gut angenommen. In der Ko-Fabrik wurde gemeinsam gegärtnert, es gab Musik- und Kunst-Workshops und Straßenkunst für jedermann.“
Einige Künstler gaben auch gesellschaftspolitische Denkanstöße: So gab es etwa die Aufführung eines feministischen Theaterstücks in der Ko-Fabrik und ein Konzert der Compania Bataclan, die sich für Kunstfreiheit einsetzt. Bei einer Ausstellung im Café des Kunstmuseums unter dem Titel „Ich, du und wir alle“ stellten queere brasilianische Kreative ihre Werke aus.
Die Bo-Biennale findet alle zwei Jahre statt. Ob Lukas Tomko und Stephanie Wyrebak das Festival 2025 erneut organisieren wollen, lassen sie noch offen. „Wir werden das mal in Ruhe analysieren.“