Bochum-Weitmar. Galerist Alexander von Berswordt-Wallrabe ärgert die Kritik an der Wohnbebauung neben dem Schloßpark Weitmar – und ganz besonders ein Aspekt.
In die anhaltende Diskussion um die geplante Wohnbebauung neben dem Schloßpark in Bochum-Weitmar schaltet sich jetzt auch der Galerist Alexander von Berswordt-Wallrabe ein. Er spielt eine ganz bedeutende Rolle bei dem Vorhaben und ärgert sich über die nicht enden wollende Kritik. Ganz besonders über einen Aspekt.
Bebauung am Schloßpark in Bochum-Weitmar: Kunstförderer kontert Kritik
Hintergrund: Die Ackerfläche zwischen Schloßpark und Schloßstraße gehört der Stiftung „Situation Kunst“. Die Eckehard Adams Wohnungsbau GmbH will dort Wohnhäuser bauen. Auch auf der anderen Seite der Schloßstraße – zum Friedhof hin – sind in geringerem Umfang neue Wohnungen geplant. Da eine Baumaßnahme auf diesem städtischen Grundstück aus Sicht der Verwaltung beklagt werden könnte, wurde der für beide Flächen aufgestellte Bebauungsplan jüngst geteilt – damit zumindest der größere Teil des Wohnungsbauprojektes schon mal angegangen werden kann.
Auch interessant
In der örtlichen Politik stößt dieses Vorgehen auf Kritik. CDU-Bezirksvertreter Andreas Bracke befürchtet, dass die Stadt nun Gefahr laufe, auf ihrem Grundstück sitzen zu bleiben, die „Situation Kunst“ sich aber die Hände reiben könne. Eine Aussage, die Alexander von Berswordt-Wallrabe sehr ärgert.
Schloßpark-Besitzer: Grundstück wurde nicht verkauft, sondern verpachtet
Das Grundstück sei nicht verkauft, sondern im Erbbaurecht verpachtet worden und befinde sich weiterhin im Besitz der Stiftung „Situation Kunst“, stellt Alexander von Berswordt-Wallrabe klar. Er selbst habe das 20.000 Quadratmeter große Grundstück von der Stadt Bochum im Tausch erworben und später der Stiftung „Situation Kunst“ geschenkt, „damit deren Existenz gesichert ist“.
Auch interessant
Dazu sollen auch die jährlich garantierten Einnahmen über die Erbpacht beitragen, erklärt Alexander von Berswordt-Wallrabe. Es reibe sich auch niemand die Hände. Die „Situation Kunst“ sei eine öffentlich-gewidmete Stiftung, die zur Ruhr-Universität Bochum gehöre. Das Grundstück bleibe also auch bei einer Auflösung der Stiftung „im Besitz der Bürger von Bochum und Nordrhein-Westfalen“, betont von Berswordt-Wallrabe.
Schloßpark in Bochum-Weitmar befindet sich in Privatbesitz
Was nicht jeder weiß: Der Weitmarer Schlosspark befindet sich eigentlich im Privatbesitz. Nach dem Tod seines Vaters übergab ihn Alexander von Berswordt-Wallrabe an die gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, den Park weiter für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein Vertrag mit der Stadt regelt seither die Nutzung. Er selbst wohne nach wie vor im Schloßpark, wenn er in Bochum sei, sagt von Berswordt-Wallrabe.
„Situation Kunst“ wurde Ende der 80er Jahre auf Privatinitiative von Alexander von Berswordt-Wallrabe in Erinnerung an den Gründungsordinarius des Instituts für Kunstgeschichte der Ruhr-Universität Bochum, Max Imdahl (1925-1988), errichtet. Die Stiftung „Situation Kunst“ wurde am 25. April 2005 gegründet. Ziele sind Förderung und Pflege der Gegenwartskunst.