Bochum-Weitmar. Das Splitten des Bebauungsplans für das Projekt am Schloßpark Bochum-Weitmar überrascht die örtlichen Politiker. Sie sparen nicht mit Kritik.

Dass die Stadt Bochum den Bebauungsplan für das Wohnungsbauprojekt am Schloßpark in Weitmar aufteilt, hat auch die örtliche Politik unvorbereitet erwischt. „Das kommt jetzt schon ein bisschen überraschend“, kritisiert Fabian Schütz von der CDU, nachdem Stadtplaner Klaus Kleine ganz am Ende der Bezirksvertretung Südwest am Mittwochnachmittag, 10. Mai, die Beweggründe erläutert hat. Ein Tagesordnungspunkt, der auch nicht angekündigt worden war.

Bauen am Schloßpark: Umdenken der Stadt Bochum stößt auf Kritik

Man habe halt Sorge, dass der Bebauungsplan 964 in seiner jetzigen Form rechtlich angegangen werden könne, so Kleine. Um das Gesamtprojekt nicht zu gefährden, werde er gesplittet. Denn nur der westliche Teil zum Friedhof hin mit den städtischen Flächen sei aus Sicht der Stadt eventuell juristisch angreifbar. So sei sichergestellt, dass auf jeden Fall der Großteil des Projektes realisiert werden könne.

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Zur Erinnerung: Im östlichen Teil – hier hat die Stiftung „Situation Kunst“ der Ruhr-Universität Bochum Land an den Investor, die Eckehard Adams Wohnungsbau GmbH, verkauft, sollen um die 240 neue Wohnungen gebaut werden, auf der anderen Seite der Schloßstraße etwa 65. Die aufgeteilten Pläne seien auch bereits neu öffentlich ausgelegt worden, sagt Kleine. Allerdings nur für 14 Tage, „weil sich inhaltlich ja nichts geändert hat“. Alle Gutachten hätten weiter Bestand, auch die Stellungnahmen aus der bisherigen Öffentlichkeitsbeteiligung. Ein Verkehrsgutachten für den Gesamtbereich sei weiterhin in Arbeit.

Sorge: Bleibt Stadt Bochum auf seinem Grundstück sitzen?

Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) merkt kritisch an, dass es der Bezirksvertretung sehr wichtig gewesen sei, gerade den westlichen Teil mit in den Bebauungsplan einzubringen. „Von daher finde ich es jetzt unglücklich, wenn die Bebauungspläne unterschiedliche Geschwindigkeiten hätten. Wir wollen ja ein ganzes Quartier entwickeln.“

Andreas Bracke von der CDU ärgert sich, dass die Stadt nun Gefahr laufe, auf ihrem Grundstück sitzen zu bleiben, die Situation Kunst sich aber die Hände reiben könne. Auch er unterstreicht das politische Interesse, „die Bereiche gemeinsam zu denken“. Für ihn ist klar: „Entweder eine gemeinsame Lösung oder keine.“