Bochum-Riemke. Immer wieder werden beim Glasfaser-Ausbau in Bochum alte Telefonleitungen beschädigt. Der Vorwurf: Die Telekom hat sie nicht tief genug verlegt.
In Bochum wird mächtig gebuddelt. 150 Kilometer Glasfaserkabel sollen jedes Jahr verlegt werden. An der Neidenburger Straße und an der Constantinstraße in Riemke reißen Bautrupps derzeit Bürgersteige und Straßen auf, um Leitungen zu verlegen. Am Wochenende hat das zu Störungen geführt.
Glasfaserausbau: Gekappte Telefonleitung in Riemke ist repariert
„Mehrere Straßenzüge haben wohl kein Internet und Telefon“, hieß es am Samstag. Bei den Arbeiten in der Neidenburger Straße sei ein Telekom-Kabel beschädigt worden. „Das stimmt“, bestätigt Deutschlands größter Telekommunikationsanbieter. Die Störung sei aber wieder behoben. Telekom-Techniker haben das beschädigte Kabel am Montag ersetzt. „Wir gehen davon aus, dass die Kunden und Kundinnen wieder die gebuchten Service nutzen können“, so eine Telekom-Sprecherin. Bei möglichen Problemen sei der Service an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 330 1000 zu erreichen.
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Tatsächlich dürfte dieser in nächster Zeit häufiger Anrufe aus Bochum erhalten. Denn: Die Störung an der Neidenburger Straße ist kein Einzelfall. „Fast jeden Tag werden Kabel beschädigt, weil die Leitungen der Telekom nicht tief genug liegen“ so ein Mitarbeiter des Ingenieurbüros, das im Auftrag der Stadt Bochum den Glasfaserausbau begleitet und seine Auswirkungen auf die Infrastruktur überwacht, gegenüber dieser Redaktion.
Glasfaser soll vor allem im offenen Verfahren verlegt werden
„Dass Telefonkabel getroffen werden, kommt tatsächlich immer wieder vor“, bestätigt Bernd Lehwald, Sprecher der Glasfaser Ruhr GmbH, die den Glasfaser-Ausbau in Bochum vorantreibt. Das 100-prozentige Tochterunternehmen der Stadtwerke Bochum hat die Ausführung an zwei Bochumer Firmen vergeben, die wiederum Subunternehmen mit der Arbeit vor Ort beauftragt. Vermieden werden sollen Schäden u.a. dadurch, dass so oft wie möglich die Glasfaserleitungen im offenen Verfahren verlegt werden, d.h. Gräben gezogen werden. Lehweld: „Überall dort, wo wir es dürfen, gehen wir so vor.“ An der Neidenburger Straße werde nun sogar händisch, d.h. mit Spaten und Schaufel, gegraben, um mögliche weitere Schäden zu verhindern.
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Der Vorwurf in Richtung Telekom, die das künftige Glasfasernetz für 30 Jahre mietet, müsse aus Sicht des Glasfaser-Ruhr-Sprechers im Übrigen differenziert betrachtet werden. DSL-Leitungen oder Koaxialkabel würden bisweilen auch wegen Bodensenkungen, die an der Oberfläche nicht zu erkennen sind, an der falschen Stelle liegen. Fehler könnten außerdem bei der Dokumentation vorliegen, etwa bei der Digitalisierung von Daten.